Charly Körbel knipst mit Klose und Nowitzki

Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz „Charly“ Körbel, inzwischen Sportvorstand beim SC Hessen Dreieich, traf beim Promi-Kick neben den Weltmeistern Miroslav Klose und Lukas Podolski ins Tor. Ex-Bundesligist KFC Uerdingen hat vier Heimspiele in fünf Wochen. Uwe Erkenbrecher hat nach der Pokal-Niederlage seines MTV Gifhorn Albträume und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Treuer Charly für guten Zweck am Ball: Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz „Charly“ Körbel, der zwischen 1972 und 1991 für Eintracht Frankfurt 602 Spiele absolvierte und sich inzwischen als Sportvorstand beim SC Hessen Dreieich in der Hessenliga engagiert, kann es nicht lassen. Beim „Champions for Charity“, einem Benefizspiel zu Ehren des vor zweieinhalb Jahren beim Skifahren schwer verunglückten Formel 1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher, war der 61-Jährige wieder am Ball, trug sich im Spiel zwischen den „Nowitzki All Stars“ und den „Nazionale Piloto“ (6:9) sogar in die Torschützenliste ein. Körbel war nur einer von zahlreichen Prominenten, die für die gute Sache einsetzen. NBA-Star Dirk Nowitzki, die Weltmeister Lukas Podolski und Sebastian Vettel sowie Paulo Sergio, Gerald Asamoah und viele andere sorgten vor fast 25.000 Zuschauern in Mainz für viel Freude. Der Erlös des Spiels geht zu 50 Prozent an die Initiative „BasKIDBall“, deren Schirmherr Nowitzki ist, und an den Bundesverband „Schädel-Hirnpatienten in Not“.

"Die Niederlage ist eigentlich nicht schlimm, aber ich werde in den kommenden Tagen noch Albträume davon haben"

Ehrenpräsident wird 90: Otto Höhne, Ehrenpräsident des Berliner Fußballverbandes (BFV) und von Hertha 03 Zehlendorf, feiert am Samstag seinen 90. Geburtstag. Zu diesem Anlass dürfte das Clubheim des Traditionsvereins, das auch nach ihm benannt wurde, beim offiziellen Empfang aus allen Nähten platzen. 2004 hatte der Jubilar das Amt des BFV-Präsidenten nach 14 Jahren niedergelegt. Bei der Hertha, die am nächsten Freitag (5. August) in der NOFV-Oberliga Nord die Saison mit einem Heimspiel gegen den FC Strausberg eröffnen wird, war Höhne sogar von 1964 bis 1984 als Präsident tätig. In diese Zeit fallen auch die größten Erfolge der Vereinsgeschichte mit dem dreimaligen Gewinn der Berliner Meisterschaft, der zweimaligen Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga (1969 und 1970) sowie dem Triumph im Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft (3:2 gegen TuS Altrip). Bereits 1974 wurde Otto Höhne das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen. Zu den bekanntesten Talenten von Hertha 03 Zehlendorf gehörten die späteren Nationalspieler Pierre Littbarski, Christian Ziege und Antonio Rüdiger.

Punktabzug droht: Die zweite Mannschaft der Würzburger Kickers, die in den vergangenen Spielzeiten den Durchmarsch von der Bezirksliga bis in die Bayernliga Nord geschafft hatte, muss sich an die neuen Gegebenheiten offenbar erst noch gewöhnen. Nachdem die Profis in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind, gelten sie als Lizenzspieler. Das hat auch Auswirkungen auf die U 23, die in ihren Punktspielen maximal drei Akteure gleichzeitig einsetzen darf, die zu Saisonbeginn das 23. Lebensjahr bereits vollendet hatten. In der Begegnung am 2. Spieltag beim 1. FC Sand (2:0), dem bislang einzigen Sieg, hatte der Aufsteiger gegen die Bestimmungen verstoßen und mit Torhüter Jan Nirsberger (29), Dennis Schmitt (23), Dennis Russ (24) und Dennie Michel (24) vier Spieler in die Startelf gestellt, die nicht mehr unter die U 23-Regelung fallen. Später kam noch der eingewechselte Sebastian Fries (23) hinzu. Heinz Ferber aus Nürnberg, Vorsitzender des Sportgerichtes, bestätigte, dass ein Verfahren eingeleitet wurde. Die Kickers müssen voraussichtlich mit Punktabzug und Geldstrafe rechnen.

Albträume bei Erkenbrecher: Der MTV Gifhorn , Aufsteiger in die Oberliga Niedersachsen , hat die ganz große Überraschung im Verbandspokal verpasst. Gegen den Regionalligisten TSV Havelse war die Sensation zum Greifen nahe. Doch die Mannschaft von MTV-Trainer Uwe Erkenbrecher, die bis zur 82. Minute noch 3:1 geführt hatte, verspielte in der Schlussphase den Vorsprung und musste sich noch 3:4 geschlagen geben. „Ich ärgere mich, dass wir verloren haben, weil wir den Gegner am Rand einer Niederlage hatten“, sagte Erkenbrecher der Wolfsburger Allgemeinen . Der Ex-Profi weiter: „Die Niederlage ist eigentlich nicht schlimm, aber ich werde in den kommenden Tagen noch Albträume davon haben.“ Im Achtelfinale wartet nun der Landesligist TuS Sulingen auf Havelse. Der Sechstligist bezwang den Regionalliga-Aufsteiger Lupo Martini Wolfsburg überraschend 3:0.

Stadionfest und Abschiedsspiel: Der Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß Essen, der 1959 mit dem Gewinn des DFB-Pokals den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte feierte, richtet am Samstag sein Stadionfest am Uhlenkrug aus. Im Rahmen dieser Veranstaltung findet auch das Abschiedsspiel für den langjährigen Torhüter Tobias Ritz statt. Der 34-Jährige wird in Zukunft als Torwarttrainer für die Nachwuchsabteilung des Nachbarn Rot-Weiss Essen arbeiten. Im Abschiedsspiel stehen sich die aktuelle ETB-Oberligamannschaft sowie die „Tobias Ritz-Allstars“ gegenüber. Betreut werden die „Allstars“ von den beiden ehemaligen ETB-Trainern Dirk „Putsche“ Helmig und Klaus Berge. Ein weiterer Programmpunkt ist die Ehrung des ETB-Spielers der Saison 2015/2016.

Stroetzel is back: Nach drei Jahren in der Verbandsliga beim DSC Wanne-Eickel meldet sich Trainer Martin Stroetzel in der Oberliga Westfalen zurück. Der 52-Jährige hat beim SuS Stadtlohn die Nachfolge von Daniel Sekic angetreten. Nach 13 Abgängen muss Stroetzel, der viele Jahre beim SV Schermbeck in der 5. Liga tätig war, nun eine konkurrenzfähige Mannschaft aufbauen. Bei seiner ersten Trainingseinheit zeigte sich der erfahrene Trainer noch verwundert. „Mit zehn Spielern war die Trainingsbeteiligung überschaubar. Viele Jungs haben anscheinend den Übergang auf der Trainerposition genutzt und ihre Urlaube in dieser Zeit gebucht. Die Situation hat sich aber verbessert“, sagt Stroetzel gegenüber FUSSBALL.DE . „17 Spieler stehen mir aktuell zur Verfügung, drei Neue sollen noch kommen. Alles Jammern hilft nichts, wir müssen die Ärmel hochkrempeln und zum Saisonstart in zwei Wochen gegen Westfalia Rhynern auf den Punkt da sein.“

HSV hoff auf Losglück: Beim Sartschuss in der Schleswig-Holstein-Liga mit dem Traditionsduell zwischen Flensburg 08 und dem Heider SV (heute ab 19 Uhr) fiebern die Anhänger der Gäste vor allem dem Pausenpfiff gespannt entgegen. In der Halbzeit des Eröffnungsspiels findet die Auslosung für das Halbfinale um den Verbandspokal statt. Der HSV hat es durch Siege gegen TSB Flensburg (3:2) und beim TSV Travemünde (5:4 nach Verlängerung) bis in die Vorschlussrunde geschafft. Als mögliche Gegner befinden sich die beiden Nord-Regionalligisten VfB Lübeck und SV Eichede sowie der Gewinner der Begegnung zwischen dem ETSV Weiche Flensburg (ebenfalls Regionalliga) gegen Drittligist Holstein Kiel (20. August) im Lostopf.

Benefiz-Euro für Rahul: Das ursprünglich für den heutigen Freitag geplante Testspiel zwischen Borussia Neunkirchen und dem Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg musste wegen Sicherheitsbedenken der Polizei abgesagt werden. Stattdessen testet der Traditionsverein aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar heute (ab 18 Uhr) gegen den sechsfachen luxemburgischen Meister und siebenfachen Pokalsieger Avenir Beggen. Aktuell spielen die Gäste in der 2. Liga ihres Landes. Wegen des tragischen Todes des 23-jährigen Rahul Lal vom benachbarten SC Olympia Calcio Neunkirchen hat die Borussia die Preise so angepasst, dass die Einnahmen, die sich aus dem „Benefiz-Euro für Rahul“ ergeben, dem SC Calcio zu Gunsten der Familie des Verstobenen zur Verfügung gestellt werden können.

KSV angelt sich „Inge“: Nach dem torlosen Auftakt in der Hessenliga beim Aufsteiger Viktoria Urberach will der KSV Baunatal mit Spielertrainer Tobias Nebe nun im Heimspiel am Samstag (ab 15 Uhr) gegen den FSC Lohfelden den ersten Dreier einfahren. Auch Neuzugang Ingmar Merle, der vom Ligakonkurrenten Borussia Fulda zum KSV wechselte und von seinen Freunden nur „Inge“ gerufen wird, will bei seiner Heimpremiere zeigen, was er kann. Der 26-jährige Mittelfeldspieler soll mit seiner Erfahrung von 48 Regionalliga-Einsätzen (KSV Hessen Kassel) die jungen Spieler führen.

Vier Heimspiele in fünf Wochen: Kurios! Der ehemalige Bundesligist KFC Uerdingen 05, der in der zurückliegenden Spielzeit in der Oberliga Niederrhein auf dem zweiten Tabellenplatz gelandet war, startet an den ersten fünf Spieltagen gleich mit vier Heimspielen in die neue Saison. Grund: Die Krefelder einigten sich mit dem Ligakonkurrenten SC Kapellen-Erft , der aus organisatorischen Gründen die Partie vom 4. Spieltag (28. August) nicht im heimischen Erft-Stadion austragen kann, auf einen Heimrechttausch. Bis Anfang September muss die Mannschaft von Trainer André Pawlak damit nur beim ETB Schwarz-Weiß Essen (17. August) auswärts antreten. Neben Kapellen-Erft kommen auch KFC-Nachbar VfR Fischeln (14. August), die SpVg Schonnbeck (21. August) und der Cronenberger SC (4. September) nacheinander in die Grotenburg.