Mit ihrem nahezu identischen Aussehen führen sie manchmal sogar ihre eigenen Mitspielerinnen in die Irre: Anne, Sarah und Lena Schüller stehen gemeinsam für die zweite Mannschaft von Alemannia Aachen in der Mittelrheinliga auf dem Platz. Das Besondere: Sie sind eineiige Drillinge. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Seltenheit auftritt, liegt bei gerade einmal eins zu 200 Millionen.
Kein Wunder, dass es bei der Passkontrolle seitens der Schiedsrichter manchmal zu irritierten Blicken kommt. „Eigentlich unterscheidet uns nur unsere Rückennummer“, sagt Anne. Angefangen hat alles bei der DJK Westwacht 08 Aachen, wo sich die Drillinge im Alter von zehn Jahren anmeldeten.
Zu dritt in der 2. Liga
"Eigentlich unterscheidet uns nur unsere Rückennummer"
Nach vielen Jahren intensiven Trainings durften die 21-Jährigen in der Saison 2014/2015 mit der ersten Auswahl der Alemannia sogar Zweitligaluft schnuppern, alles stets gemeinsam. „Es ist toll, zu dritt auf dem Platz zu stehen. Über die Jahre ist das fast schon normal geworden, da wir es anders gar nicht kennen“, sagt Anne. Auch die Eltern teilen die Fußballbegeisterung ihrer Töchter und stehen bei jedem Heimspiel der Drillinge an der Seitenlinie, Vater Harald Schüller sogar bei den Auswärtsspielen.
Auch abseits des Platzes teilen die Schwestern ihre Interessen. Anne arbeitet als Köchin; Sarah und Lena machen eine Ausbildung zur Konditorin. So stehen die Drillinge oftmals gemeinsam in der Küche.
Der Traum der drei Aachenerinnen ist es, einmal in einer höheren Spielklasse aufzulaufen. „Die Saison in der zweiten Liga war schon etwas Besonderes“, erzählt Anne. „Leider ist die erste Mannschaft jetzt abgestiegen und im Moment steht für uns die Ausbildung im Vordergrund.“ Doch die Hoffnung, einmal Ihren Traum wahr werden zu lassen und noch einmal gemeinsam in einer höheren Liga aufzulaufen, haben die Drillinge noch lange nicht aufgegeben.
Autor/-in: Milena Horsmann