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Riesenjubel beim Dorfklub: Der Regionalliga-Aufstieg ist perfekt.[Foto: Heiko Buschmann]
Hurra, hurra, das ganze Dorf ist da – und es feiert den Aufstieg in die Regionalliga! Mehr als 1000 Zuschauer waren am Sonntag im Stadion an der Römerstraße live dabei, als der SV Straelen das „Wunder vom Niederrhein“ feiern durfte. Der Klub aus dem knapp 16.000 Einwohner zählenden Städtchen an der Grenze zu Holland schaffte den Durchmarsch von der Landes- in die Regionalliga. In der nächsten Saison geht es in der West-Staffel gegen ehemalige Bundesligisten wie Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen oder den Wuppertaler SV.
„Das ist der Wahnsinn“, sagt Rene Jansen fast ungläubig und kündigt an: „Jetzt feiern wir, bis wir umfallen!“ In der einen Hand hält „Speedo“ die obligatorische Flasche Bier, in der anderen den „Goldenen Schuh“ für den besten Torschützen der Gelb-Grünen. 21 Treffer hat der nur 1,73 Meter große Mittelfeldkämpfer erzielt. Das reicht zwar nicht für die Krone in der Oberliga Niederrhein, aber intern ist er damit der beste Knipser im Team von Trainer Marcus John.
Beim fulminanten 8:0-Sieg gegen den bereits vorher feststehenden Absteiger VfR Krefeld-Fischeln stiehlt ihm Ahmad Jafari aber die Show. Rene Jansen gelingt zwar die befreiende 1:0-Führung – schließlich muss Straelen den Showdown auf heimischem Grund gewinnen, um Verfolger Schonnebeck auf Distanz zu halten – doch das große Finale gebührt dem Iraner. Erst seit letztem Oktober ist Ahmad Jafari in Deutschland, seit Januar spielt der Stürmer in Straelen. Vier Tore hat er bis zum vorletzten Spieltag erzielt, ehe die (vorerst) letzten SVS-Treffer in der fünften Klasse allesamt ihm gebühren. Mit vier Toren in zehn Minuten wird Ahmad Jafari im Straelener Jubelteam zum „Mann des Tages“.
"Unser Präsident ist Bauunternehmer. Der weiß, wie so etwas geht!"
„Ich bin sehr, sehr glücklich“, sagt der iranische Ex-Profi in erstaunlich gutem Deutsch. „Das ist ein Traum!“ Wie für fast die gesamte Mannschaft, soll auch für ihn das Glück eine Etage höher nicht zu Ende sein. Angst vor großen Namen wie RWE hat er nicht. „Natürlich müssen wir da noch mehr arbeiten, aber ich will natürlich auch gegen Essen oder die anderen Vereine meine Tore machen“, kündigt Ahmad Jafari an.
Von Beginn an mischt der Aufsteiger in der Oberliga Niederrhein oben mit, holt aus den ersten elf Spielen acht Dreier. In die Winterpause geht Straelen bereits als Spitzenreiter, vor den Sportfreunden Baumberg, dem TV Jahn Hiesfeld und dem ebenso aufgestiegenen 1. FC Monheim. Der härteste Widersacher aber kommt schließlich aus Essen: die SpVg Schonnebeck. Schon im Vorjahr – da gleichfalls Klassen-Neuling – hält die Truppe vom Schetters Busch lange hinter dem damaligen Ligasouverän Wuppertaler SV oben mit. Im diesjährigen Saisonfinale sind die Schonnebecker schon dicht am Ziel, ehe sie den Aufstieg am vorletzten Spieltag mit einem 2:2 beim starken Dritten VfB Homberg vergeigen. „Schonnebeck war ein starker Konkurrent“, gibt Straelens Erfolgscoach Marcus John zu.
Der 43-Jährige kehrte erst Ende März gemeinsam mit Stephan Houben, in der vergangenen Saison Trainer, nun Sportlicher Leiter, nach Straelen zurück. Seine Aufgabe war klar: Der Durchmarsch sollte her. „Dafür bin ich geholt worden“, sagt John nun nach erfolgreicher Aufstiegsmission. Hinter dem Aufschwung des Dorfklubs aber steckt ein anderer – Hermann Tecklenburg. Der „Baulöwe“, früher selbst Spieler im gelb-grünen Trikot, unterstützt seinen Heimatverein gerne und großzügig. Und das bereits seit fast vier Jahrzehnten.
Nun ist sein kleiner SV Straelen in der Regionalliga angekommen. Für den 70-Jährigen, der mit der künftigen deutschen Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg verheiratet ist, ist so etwas wie ein Lebenstraum wahr geworden. Wer allerdings glaubt, dass der Unternehmer mit Geld um sich wirft, liegt falsch. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ gibt Tecklenburg den aktuellen Etat des SVS mit etwa 170.000 Euro an. Damit waren die Straelener schon in der Oberliga Niederrhein wahrlich kein Krösus. Nun soll das Budget laut Tecklenburg „um etwa 20 Prozent“ angehoben werden. Da dürfte klar sein, wer in der Regionalliga der wohl größte Underdog sein wird.
Die Lizenzunterlagen sind fristgerecht beim Westdeutschen Fußball-Verband eingereicht worden. Um sogenannte Risikospiele gegen Gegner mit großer Fanschar wie Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen an der heimischen Römerstraße austragen zu dürfen, muss der SV Straelen aber kurzfristig nachbessern. In dem offiziell nur 2500 Zuschauer fassenden Stadion können Heim- und Gästeanhänger nicht vorschriftsgemäß getrennt werden. Gegenüber der Haupttribüne, mit Blick auf die schmucken Trainingsplätze und den angrenzenden Acker – wir sind schließlich am Niederrhein! – sollen bis August Zuschauerränge und Zäune stehen. Die Zeit ist knapp, aber wie sagt Straelens Sportlicher Leiter Houben so schön: „Unser Präsident ist Bauunternehmer. Der weiß, wie so etwas geht!“
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