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Kultfigur |06.01.2017|15:30

Ein Leben für den OFC: Axel ist der 12. Mann

Teil des Teams: Axel Janouschek (vorne rechts) bejubelt mit dem damaligen OFC-Torwart Cesar Thier einen Sieg auf dem Rasen des Bieberer Bergs. [Foto: imago]

Er hat Trainer und Spieler kommen und gehen sehen, hat Siege gefeiert und bittere Pleiten erlebt. Axel Janouschek ist die Konstante bei den Offenbacher Kickers. Der Platz des 51-Jährigen, der mit dem Downsyndrom zur Welt kam, ist neben der Trainerbank. „Ich bin das Maskottchen“, sagt der leidenschaftliche Fan. Axel Janouschek ist unsere FUSSBALL.DE-Kultfigur der Woche.

Axel hat sie alle über Jahrzehnte kommen und gehen sehen. Trainer wie Jörn Andersen, Ronald Borchers, Lothar Buchmann oder Peter Neururer bis hin zu Rico Schmitt; Spieler wie Angelo Barletta, Christian Cappek, Klaus Gjasula oder André Hahn, der in der Bundesliga Karriere macht. Axel, den Kenner nur den Kickers-Axel nennen, ist eine der Konstanten bei den Offenbacher Kickers aus der Regionalliga Südwest . So wie das Pendeln zwischen den Ligen und ein Dasein zwischen Hoffen und Bangen, dem Traum vom nächsten Aufstieg und der Sorge vor der nächsten Insolvenz. Bei den Heimspielen am Bieberer Berg steht Axel links von der Trainerbank, klatscht die Spieler ab, wenn sie auf den Platz kommen, klatscht sie ab, wenn sie vom Rasen kommen. Egal ob nach Sieg, Unentschieden oder Niederlage. Nach Siegen zeigt Axel Flagge. Dann steckt die Fahne der Offenbacher Kickers bei den Janouscheks in der Fahnenhalterung am Gitter des kleinen Balkons in der Bieberer Straße. Von hier sind es nur ein paar hundert Meter zum Stadion am Bieberer Berg.

In diesen stillen Tagen wirkt es wie verwaist. Der Fußball hat Winterpause. Ein Weihnachtsbäumchen ersetzt die Kickers-Fahne. In der Sommerpause ist es der Sonnenschirm. Die Kickers-Farben sind erst wieder frühestens Ende Februar fällig, wenn die Regionalliga ihren Winterschlaf beendet hat. Dann wird Axel wieder gebannt auf den Teletext des Fernsehers daheim starren, wie es denn auswärts bei den Kickers steht. Daheim bedeutet für Axel behütetes Wohnen. Über dem Türrahmen zu seinem Zimmer hängt ein Foto von ihm mit Rudi Völler, für immer und ewig ein Kickers-Idol, seit er einst für den OFC stürmte und stolz auf seine Kickers-Vergangenheit verweist. In Axels Zimmer tickt eine Kickers-Uhr, die Kickers-Bettwäsche ist so dünn, dass Axels Mutter sie nur im Sommer aufzieht. Die vom FC Bayern ist schon eher winterfest. Axel schätzt die Bayern, seine Kickers, die liebt er.

Liebe auf den zweiten Blick

Axel wirkt mit seinen 51 Jahren wie ein großes, glückliches Kind. Auf die Welt gekommen mit dem Downsyndrom. Diesen Menschenkindern ist eine verzögerte Sprachentwicklung eigen, das Vokabular und die Grammatik schlagen schon mal Purzelbäume. Was an körperlichen Defiziten da ist, gleichen Sozialverhalten und Emotionalität locker aus. Nachzulesen im Internet. Generationen von Trainern und Spielern der Kickers haben ihre Stunden mit Axel als Bereicherung empfunden. Über Jahrzehnte hinweg zeigen Mannschaftsfotos ihn, den Axel, als Teil des Teams, mittendrin. „Ich bin der zwölfte Mann“, sagt er stolz, und deutet auf sein Trikot mit der Rückennummer „12“ und dem Schriftzug „Axel“. Dann legt er die Alben mit seiner Foto- und Autogrammsammlung auf den Wohnzimmertisch. Er kramt die Medaille hervor, die es für jeden der Kickers-Spieler nach dem Gewinn der Südwestdeutschen Meisterschaft 2014/15 gab. Auch für ihn, „ich bin das Maskottchen“. Und das Foto mit ihm und dem Hessenpokal. Und das mit ihm auf der Bühne beim Kickers-Fest auf dem Wilhelmsplatz.

Es war beileibe keine Liebe auf den ersten Blick für das Team in der rot-weißen Kluft. Die Mutter hatte Axel einst mitgenommen zum OFC, als sie Freikarten („Das Geld war knapp“) vom Zahnarzt Dr. Gerhard Ruscher bekommen hatte, der war nämlich Ersatztorhüter der Offenbacher. Vielleicht war er aber auch der Ersatzmann vom Ersatztorhüter, so genau weiß sie das nicht mehr. Der Abstecher zum Berg entwickelte sich zum Desaster. Der 15 Jahre alte Axel wollte schon nach einer halben Stunde nur noch weg, zurück in die eigenen vier Wände. Zu laut das Getöse um ihn herum. Es sind dann bestimmt zehn Jahre vergangen, bis Mutter und Sohn wieder hinauf sind zum „Bersch“. „Auf einmal ist der Knoten geplatzt.“ Die erste Reihe im alten Kickers-Stadion unten am Spielfeldrand wurde zum Stammplatz mit ersten flüchtigen Kontakten zu den Cracks auf dem Rasen.

Axel fasst liebend gerne um, sucht die Nähe, auch der Spieler. Nach einer besonders schmerzlichen Niederlage ist er auf den Rasen und hat jeden einzelnen an Ort und Stelle spontan getröstet, gestreichelt. Irgendwann stand er wie selbstverständlich selbst auf dem Platz. Mit dem Stammplatz zwei Meter neben der Bank mit Ersatzspielern und Trainergespann. Nur Wolfgang Frank, auch mal Übungsleiter in Mainz, fand das gar nicht so gelungen, mit Axel im Innenraum. Vielleicht war Frank zu kopfgesteuert. Axel seufzt. „Er ist schon tot.“ Seine Helden als Kickers-Trainer? Immer noch Ramon Berndroth als Favorit seines Herzens, aber auch Rico Schmitt, der von Oliver Reck abgelöst wurde. „Geht so“, meint die Mutter zum Thema Reck. Sie vermissen Schmitt, der jetzt den Halleschen FC in der 3. Liga trainiert. Und sie vermissen Spieler wie Markus Müller, der inzwischen für Watzenborn-Steinberg stürmt. Der hatte einen intensiven Draht zu Axel, auch Fabian Bäcker und Christian Cappek.

Geburtstagsgeschenk der Spieler

Gelegentlich lässt Axel die Erinnerung im Stich, wenn es darum geht, wo seine Freunde von einst abgeblieben sind. Auch nicht schlimm. Zu seinem 40. Geburtstag hat die Mannschaft ihm eine Collage mit Fotos zusammengestellt, die für immer dokumentieren: Du gehörst zu uns! Seit zwei Jahren baumelt bei Heimspielen ein „Arbeitsausweis“ um Axels Hals, der ihm den Zutritt selbst in die Mannschaftskabine oder den VIP-Raum erlaubt. Quasi ein Blanko-Scheck, Inklusion à la Kickers. Essen und Trinken im VIP-Raum sind kein Thema für Axel. Er schaut mal rein, wer da ist, begrüßt gerne vertraute Gesichter wie den Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider und geht dann wieder.

An seinem 51.Geburtstag hat Axel 37 Anrufe von Gratulanten gezählt. Stimmen, die einfach gut tun. Mit seinen feingliedrigen Händen, die einem Pianisten zu Ehren gereichen würden, hat Axel nach zehn Jahren Sonderschule 20 Jahre lang in Behinderten-Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt geschafft. Für Dinge, die Feinmotorik verlangen. Einmal bekam er sogar Gold in die Hände, das nur mit weißen Handschuhen berührt werden durfte. Das Kapitel Arbeit ist abgeschlossen. Jetzt darf er Rentner sein – ohne Abschläge. Die Augen blitzen. Einmal glänzte Axel als Hauptperson im Aufmacherfoto der Zeitschrift seines Arbeitergebers. Es zeigt ihn und den damaligen OFC-Torhüter Cesar Thier in einem Trikot mit dem Schriftzug „Ein Verein zum Leben.“ Ein Verein, der es seinen Anhängern nie leicht gemacht hat. Von seinem Taschengeld hat Axel im vorigen Jahr wie so viele andere Geld gespendet, damit der Spielbetrieb bei den Offenbacher Kickers weitergehen konnte.

Pleiten der Kickers nimmt Axel mit dem Gleichmut eines Menschen, der über den Dingen steht. Er sei einer, „der keine schlechte Laune kennt“, sagt die Mutter mit einer Überzeugung, die beim Zuhörer keinen Raum für Zweifel lässt. „Das war Spitze“, pflegt Axel nach Siegen zu sagen, und nach Niederlagen? Der Befragte zieht seine Stirn in Falten, er nennt sie „Dackelfalten“, grinst die Mutter an und fragt, „darf ich das sagen, Scheiße?“ „Er nimmt es, wie es kommt“, sagt die Mutter. Aus Erfahrung. Auch Axel kommt ins Erzählen, „du hast Sendepause“, tönt es selbstbewusst in Richtung Mama.

Treffpunkt Tankstelle am Stadion

Und jetzt die Winterpause. Also Langeweile? Gibt´s nicht. Da ist der Bezahl-Sender, der irgendwo auf der Welt Fußballspiele auftreibt, zudem gibt es die Video-Kassetten mit Aufzeichnungen der Übertragungen von Spielen des OFC im Fernsehen, das Nintendo-Spiel Mario 64, den Gameboy. Axel erstellt Listen von Filmschauspielerinnen und Schlagerstars, durchforstet dafür einschlägige Illustrierte, sammelt Visitenkarten und Autogramme. Ein momentan begehrtes Objekt: Die Fußball-Frauen des FC Bayern. Und wer macht ihnen Beine? Der ehemalige Kickers-Profi Thomas Wörle. Sobald die Saison wieder läuft, müssen die Tabellen der Topligen von Hand aktualisiert werden. Axel, der gern die Nacht zum Tage macht, dafür bis 10, 12 Uhr schläft, ist ja nicht aus der Welt. Mit der Mutter geht es schon mal in Konzerte, auch zum Wrestling in die Festhalle. „Wenn ich nicht so viel unternommen hätte, wäre der Axel nicht so weit“, sagt sie. Gelegentlich hilft Axel beim Einräumen der Regale in der Tankstelle gleich nebenan. So mancher Kickers-Profi kommt hier vor dem Treffpunkt Stadion auf einen Kaffee oder Snack und einen Schnack mit Axel vorbei. Dann riskiert dieser schon mal einen Tipp, wie dem Gegner beizukommen sei.

Man unterschätze nicht seine Energie. In seinen frühen Jahren hat er sich das Schwimmen im Offenbacher Freibad am Tambourweg selbst beigebracht. „Er ist einfach los geschwommen“, erinnert sich die Mutter, „ein Naturtalent. Als einmal jemand im Becken unter dem Sprungturm seine Halskette verloren hat, ist er die gut fünf Meter getaucht, hat sie hochgeholt.“ Wenn sich Mutter und Sohn im Einkaufszentrum Ring-Center blicken lassen, wird Axel als Kickers-Axel erkannt und von so manchen auf den Klub seines Herzens angesprochen. Die Zeit vergeht. Eine halbe Stunde für das Getränk im Café, zwei Stunden für Geschichten rund um den OFC.

Die aus Oberschlesien nach Offenbach verschlagenen Eltern von Axel sind mittlerweile 81 Jahre alt. Die Steigung hinauf zum Berg ist für Sigrid Janouschek nach zwei Hüftoperationen so beschwerlich geworden, dass sie die eine Station bis zum Stadion mit dem Bus fährt. Bergab geht’s zu Fuß, mit Axel als Tempomacher. Meistens gesellen sich ein paar Kickers-Fans dazu. Dann wird das Geschehen auf dem Rasen durchgekaut. Mutter und Sohn gehören zum Fan-Club „Die Goude“. Der Zusammenhalt war schon mal besser, findet die Mutter. Im Vergleich zu früher, als sie noch bei Auswärtsspielen dabei waren, die Kassiererin des Fan-Clubs 200 Frikadellen mitbrachte.

Das Duo bewegt sich nur noch zu den Nachmittagsspielen gen Stadion, Abendspiele passen nicht in den Zeitrahmen, in dem sich Axel bewegt. Dann müssen die Kickers ohne ihn auskommen, der seit zwei Jahren einen Herzschrittmacher trägt. Ohne seine Aufmunterung, seinen Trost, seinen Jubel. Ohne den Fan, der unverbrüchlich zu ihnen hält, der etwas hat, was nur der Kickers-Axel hat.

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