Elf Tore: Bahssou trifft und trifft und...

Einen Neuling mit einer Top-Torquote hat Türkgücü Friedberg in der Hessenliga an Land gezogen, Michael Schrank schmeißt als Trainer bei Rot Weiss Ahlen hin, gleich zwei Spieler verletzten sich in der Mittelrheinliga schwer und Ex-Profi Michael Melka wird Torwarttrainer beim Hammer SpVg. Das und mehr in den Oberliga-Splittern von FUSSBALL.de.

Torjäger mit Topquote: Das nennt man wohl einen Glücksgriff! Younes Bahssou, Torjäger von Türkgücü Friedberg in der Hessenliga , hat beim Neuling optimal eingeschlagen. Nach dem Aufstieg in die 5. Liga, dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, hatten die Türkgücü-Verantwortlichen den 29-jährigen Stürmer von Borussia Fulda nach Friedberg gelotst. Bereits in der zurückliegenden Saison hatte der 1,84 Meter große Bahssou mit 19 Treffern in 24 Spielen nachhaltig auf sich aufmerksam. Beim Aufsteiger legte der in Marrakesch geborene Marokkaner noch eine Schippe drauf. Younes Bahssou gibt bei den Friedbergern quasi den „Alleinunterhalter“, hat in sieben Spielen elf der insgesamt 13 Treffer erzielt und führt damit auch die Torschützenliste in der Hessenliga an. Insgesamt kommt er nach 158 Einsätzen in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse (für Rot-Weiß Darmstadt, den SV Wiesbaden, Borussia Fulda und Türkgücü Friedberg auf sensationelle 113 Tore.

Schrank schmeißt hin: Michael Schrank hat seinen Trainerposten bei Rot Weiss Ahlen mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt. „Die 1:3-Heimniederlage gegen den SV Schermbeck hat mir den Rest gegeben“, sagt der 52-jährige Fußball-Lehrer gegenüber FUSSBALL.DE . Der ehemalige Zweitligist ist in der Oberliga Westfalen mit fünf Punkten nach fünf Spielen und dem frühen Aus im Westfalenpokal (1:2 gegen den SV Lippstadt 08) bislang weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben. „Gegen Schermbeck haben wir unser schlechtestes Spiel abgeliefert. Ich hatte bereits vor der Saison auf die Problematik hingewiesen“, sagt Michael Schrank. „Ich stehe für dynamischen Offensivfußball, konnte meine Spielphilosophie aber nicht durchsetzen.“ Dabei hatten die Ostwestfalen vor der Saison den Kader kräftig aufgerüstet. Marco Fiore (29/zuvor FC Viktoria Köln), Sebastian Mützel (29), Marko Onucka (30/beide Westfalia Herne) und nicht zuletzt die Verpflichtung von Mehmet Kara (34), der für Preußen Münster 132 Drittligaspiele absolvierte, hatten hohe Erwartungen geweckt. Gemeinsam mit Trainer Schrank verabschiedete sich auch sein Assistent Igor Bendovskyi aus Ahlen. Vorerst hat Fußball-Abteilungsleiter Angelo Daut (37), früher Juniorentrainer bei Arminia Bielefeld, Borussia Dortmund und beim VfL Bochum, die Trainingsleitung übernommen und wird das Team am Sonntag (ab 15 Uhr) im Spiel bei den Sportfreunden Siegen betreuen. Als Dauerlösung ist Daut nicht vorgesehen.

Eingewechselt, ebenfalls verletzt: In der Mittelrheinliga haben sich im Aufsteigerduell zwischen der Spvg. Frechen 20 und 1. FC Düren (1:1) gleich zwei Spieler der Gastgeber schwer verletzt und drohen länger auszufallen. Angreifer Kai Burger, der im Sommer vom SC Fortuna Köln II geholt wurde, brachte die Mannschaft von Frechens Trainer Micha Skorzenski mit seinem ersten Saisontor in Führung. Auf den zweiten Treffer des Mittelstürmers müssen die Schwarz-Weißen Anhänger allerdings warten. Nach einem Zweikampf wurde Burger mit einem Mittelfußbruch ausgewechselt. Für den verletzten Burger kam mit Georg Sakri (zuletzt FC Pesch) ein weiterer Zugang in die Partie. Doch auch der 24-jährige Offensivspieler konnte die Partie nicht beenden, musste wegen einer Knieverletzung ebenfalls vorzeitig das Spielfeld verlassen. Zuvor hatten sich im Training bereits Nils Remagen (Außenbandriss) und Oliver Noster (Hüfte) verletzt.

Profiverstärkung für Lüggert: Alexander Lüggert, der bei der Hammer SpVg nach dem Weggang von Sven Hozjak (jetzt Co-Trainer beim Drittligisten Sportfreunde Lotte) vom Co- zum Cheftrainer befördert wurde, bekommt professionelle Unterstützung. Ex-Profi Michael Melka die Mannschaft in der Oberliga Westfalen ab sofort als Torwarttrainer unterstützen. Der 40-Jährige blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Torhüter zurück, die ihn bis in die Bundesliga führte. 1998 war Melka von der Hammer SpVg zum damaligen Regionalligisten FC Remscheid gewechselt. Später stand er bei Preußen Münster, Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiß Oberhausen und Alemannia Aachen unter Vertrag, ehe er seine Karriere als aktiver Fußballer 2013 beendete. Melka kann unter anderem auf sieben Erstliga-Spiele, 20 Zweitliga-Partien und 77 Drittliga-Begegnungen zurückblicken. Als Torwarttrainer war er zuletzt für den Düsseldorfer SC 99, Absteiger aus der Oberliga Niederrhein , tätig.

Dreijahresplan in Oberneuland: „Flutlichtspiel am Freitagabend. Es gibt nichts Schöneres“, sagt Kristian Arambasic, Trainer beim Tabellenführer FC Oberneuland , vor dem Spitzenspiel in der Bremen-Liga gegen den Bremer SV gegenüber FUSSBALL.DE . Beide Teams haben mit sechs Siegen in Folge einen optimalen Saisonstart hingelegt. Schon in der vergangenen Saison hatte Oberneuland mit nur einem Punkt Rückstand hinter dem Brinkumer SV ganz knapp die Aufstiegsspiele zur Regionalliga Nord verpasst. „Wir haben einen Dreijahresplan, an dessen Ende der Aufstieg stehen soll“, formuliert Arambasic, der mit dem FCO in seine zweite Saison geht, die Zielsetzung des Vereins. Umso erstaunlicher, dass der Tabellenführer nach den Verletzungen der Stammspieler Karim Raho (Schulter ausgekugelt), Timo Dressler (Schambeinentzündung) sowie der beiden Südkoreaner Karam Han (Knöchelbruch) und Gwan-Woo Kang (Außenbandriss) oben mitspielt. „Die Mannschaft ist jung und hungrig, hat die Ausfälle bislang glänzend kompensiert“, sagt Arambasic.

Aufstiegsheld Pummer entlassen: In der Bayernliga Süd haben die Verantwortlichen beim Schlusslicht TuS Holzkirchen die Reißleine gezogen und Trainer Sebastian Pummer von seinen Aufgaben entbunden. Die Bilanz des 33-Jährigen, der erst zu Saisonbeginn beim Aufsteiger vom Co- zum Cheftrainer befördert worden war, hätte kaum schlechter ausfallen können: Elf Spiele, null Siege, zwei Punkte und 29 Gegentore. „Menschlich tut es mir leid. Aber es ist klar, dass wir reagieren müssen“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Adrian Saft. Pummer war zuvor auch Spieler in Holzkirchen und hatte 2017 mit seinen beiden Treffern gegen den SC Eintracht Freising (2:0) maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die 5. Liga. „Er wird für mich immer der Aufstiegsheld bleiben“, sagt Saft. Bis ein geeigneter Nachfolger gefunden wurde, springt Jugendleiter Stefan Schubert als Trainer ein und betreut das Team auch am Samstag (ab 14 Uhr) im Kellerduell beim Tabellenvorletzten FC Ismaning.

Aus Thailand zurück nach Stuttgart: Der ehemalige Bundesligist Stuttgarter Kickers , aktuell Tabellensechster in der Oberliga Baden-Württemberg , hat noch auf einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und sich die Dienste von Ndriqim Halili gesichert. Der 25-jährige Offensivspieler, der einst bereits mit dem FK Kukësi (Albanien) in der Europa League-Qualifikation gespielt hatte, stand zuletzt in der 2. Liga Thailands beim Ang Thong FC unter Vertrag. Der 1,69 Meter große Rechtsfuß durchlief viele Jahre seiner Ausbildung in der Jugend des VfB Stuttgart. Der bislang größte Erfolg in seiner Karriere war die Nominierung in den Kader der deutschen U 16-Nationalmannschaft. „Mit Ndriqim Halili sind wir in der Offensive noch variabler“, sagt Martin Braun, Sportlicher Leiter bei den Stuttgarter Kickers. Auch Cheftrainer Tobias Flitsch, der Halili aus gemeinsamen Zeiten beim SSV Ulm 1846 Fußball kennt, ist vom Zugang überzeugt: „Riqi war unser Wunschspieler. Er ist in Eins-gegen-eins Situationen sehr stark.“

Onisemiuc wieder Nachwuchstrainer: Trainer Mircea Onisemiuc, der zuletzt in der Oberliga Niederrhein bei der SSVg. Velbert tätig war, hat eine neue Aufgabe. Der 47-jährige, der in Constanta (Rumänien) geboren wurde, wird künftig die U 15 des MSV Duisburg übernehmen. Bereits in der Saison 2013/2014 war Onisemiuc bei den „Zebras“ angestellt, arbeitete als Co-Trainer bei der U 19 unter Cheftrainer und Ex-Profi Carsten Wolters. Danach war er im Seniorenbereich unter anderem Trainer beim ETB Schwarz-Weiß Essen und bei Rot Weiss Ahlen. „Mir geht es darum, die Ausbildung der Talente voranzubringen“, sagt Onisemiuc zu seiner neuen Tätigkeit beim MSV.

Co-Trainer soll als Spieler einspringen: Der Traditionsklub SC Westfalia Herne , der in der Oberliga Westfalen mit hohen Ambitionen in die Saison gestartet war, aktuell aber mit null Punkten auf dem letzten Tabellenplatz zu finden ist, bleibt weiter vom Verletzungspech verfolgt. Nach den Ausfällen von Nico Thier (Hüfte), Robin Klaas (Knorpelschaden), Ilias Anan (Wade), Philipp Rößler (Reha nach Rippenbruch), Kai Hatano, Roland Kapinga (beide Sprunggelenkverletzung) hat es nun auch Innenverteidiger Andreas Ogrzall erwischt. Der 20-Jährige zog sich bei der jüngsten 0:1-Heimniederlage gegen FC Brünninghausen eine Wadenbeinköpfchen-Fraktur zu, fällt damit ebenfalls wochenlang aus. Für Abwehrspieler Tobias Hötte, der sich im Training die Schulter auskugelte, musste sogar ein Notarzt gerufen werden. Nun hat die Westfalia sogar die Spielgenehmigung für Co-Trainer Dejan Petrovic beantragt, um den Kader zu verstärken.

Elf Gegentore waren zu viel: Marco Christ, der erst zu Saisonbeginn den Trainerposten beim ASV Neumarkt in der Bayernliga Nord übernommen hatte, ist nach nur drei Monaten seinen Job schon wieder los. Der 37-jährige Ex-Profi, der während seiner Karriere unter anderem 59 Einsätze in der 2. Bundesliga (für den 1. FC Nürnberg, Dynamo Dresden und Fortuna Düsseldorf) absolviert hatte, musste nach den herben Niederlagen beim TSV Aubstadt (0:6) und zu Hause gegen die DJK Ammerthal (1:5) seinen Hut nehmen. Am Samstag (ab 16 Uhr) wird die Mannschaft im Spiel beim Aufsteiger TSV Abtswind interimsweise von Co-Trainer Benedikt Thier, Torwarttrainer Andrei Urai und Fitness-Coach Wolfgang Hussendörfer betreut.