Der Bann ist gebrochen! Der SV Lurup hat 65 Partien ohne Sieg und insgesamt 817 Tagen wieder drei Punkte in einem Meisterschaftsspiel eingefahren. Am zweiten Spieltag der Bezirksliga West in Hamburg setzte sich die Mannschaft von Trainer Selcuk Turan mit 3:1 gegen Germania Schnelsen durch. Den Verantwortlichen fiel nach dem Schlusspfiff ein Stein vom Herzen.
„Wir sind auf jeden Fall erleichtert. Für uns ist der Sieg so etwas wie ein Neuanfang, weil das Gefühl wieder da ist, dass man doch noch gewinnen kann“, sagte Liga-Obmann Niels Ebert gegenüber FUSSBALL.DE: „Das zeigt auch, dass wir in den letzten drei bis vier Monaten die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Wir sind mit einer komplett neuen Mannschaft und einem neuen Trainergespann in die Saison gegangen und haben bereits in der Vorbereitung gute Leistungen gezeigt.“
Nach der Auftaktniederlage gegen den Kummerfelder SV am ersten Spieltag endete im ersten Heimspiel gegen Schnelsen eine Durststrecke, die vor über zwei Jahren begonnen hatte. Damals, am 10. Mai 2015, feierte der SV Lurup mit einem 4:1-Sieg gegen Uetersen den Aufstieg in die Oberliga. Anschließend begann die Negativserie der Hamburger, die in der folgenden Saison aus 34 Spielen lediglich einen Punkt holten und 252 Gegentore kassierten. Auch nach dem Abstieg in die Landesliga lief es nicht besser für Lurup. Mit drei Zählern und 192 Gegentoren wurde der Klub in die Bezirksliga durchgereicht.
"Wir haben nicht großartig gefeiert"
„Nach dem Aufstieg in die Oberliga ist unser Hauptsponsor weggebrochen. Ein Großteil der Spieler und die Trainer haben uns daraufhin verlassen“, erklärt Ebert. Die zweite Mannschaft des Vereins, die in der Kreisliga spielte, wurde hochgezogen und war in der Oberliga chancenlos. „In der Landesliga war dann ein Neuaufbau geplant, der leider nicht funktioniert hat“, so Ebert. Die Folge: Zur Winterpause musste erneut die zweite Mannschaft den Spielbetrieb aufrechterhalten.
Vor dieser Saison folgte schließlich der nächste Umbruch – und dieses Mal mit Erfolg. Bereits im Verbandspokal schnupperten die Hamburger an einer großen Überraschung und verloren gegen den Oberligisten TuS Osdorf nur knapp mit 1:2. Im Spiel gegen Germania Schnelsen war es dann soweit: Bereits vor der Pause machte Lurup mit einer 3:0-Führung den Deckel auf die Begegnung.
Den Führungstreffer hatte Weys Karimi besorgt, der neben Konstantin Ockasov während der gesamten sieglosen Zeit für die Hamburger spielte. „Wir haben einen neuen Kader. Deswegen haben wir auch nicht großartig gefeiert“, sagt Ebert und ergänzt: „Jetzt wollen wir uns in der Bezirksliga etablieren.“