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Josef Shirdel |16.04.2016|09:00

Flensburgs Nationalspieler: Tipps von Kaká

Josef Shirdel (links) holte sich in den USA Tipps vom früheren Weltfußballer Kaka, der mittlerweile in Orlando spielt. [Foto: Fotos Getty, imago; Collage FUSSBALL.DE]

Er hat mit seinen 23 Jahren schon mehr erlebt als manch anderer Fußballer während seiner gesamten Karriere. Josef Shirdel vom Nord-Regionalligisten ETSV Weiche Flensburg spielte schon in England, Schottland sowie auch in den USA, wo er beim Orlando City SC unter anderen gemeinsam mit dem ehemaligen Weltfußballer und brasilianischen Nationalspieler Kaká trainierte und sich wertvolle Tipps vom Superstar holte. Seit kurzem ist Shirdel, der aus der Nachwuchsabteilung des Hamburger SV stammt und von einem seiner drei Brüder beraten wird, auch afghanischer Nationalspieler.

Im aktuellen FUSSBALL.DE -Regionalliga-Interview spricht Josef Shirdel über sein turbulentes Jahr im Ausland nach seiner Zeit beim Hamburger SV, einen auf dem Boden gebliebenen Kaká, seine ersten Einsätze für die afghanische Nationalmannschaft, sein Debüt-Tor gegen Singapur und die Ziele mit dem ETSV Weiche Flensburg, der noch in die 3. Liga aufsteigen und sich für den DFB-Pokal qualifizieren kann.

FUSSBALL.DE: Mit dem 2:1-Auswärtssieg beim BSV Schwarz-Weiß Rehden hat sich der ETSV Weiche Flensburg nach zuvor fünf Remis in Folge im Titelrennen zurückgemeldet. Der Rückstand auf Spitzenreiter VfL Wolfsburg U 23 beträgt sechs Punkte. Glauben Sie noch an Meisterschaft und Aufstieg, Herr Shirdel?

Josef Shirdel: Erst einmal sind wir alle stolz, dass ganz Norddeutschland uns als Mitfavorit auf den Titel nennt und wir mit zwei Spitzenmannschaften wie dem VfL Wolfsburg und dem VfB Oldenburg Schritt halten können. Wir haben ganz andere Voraussetzungen und längst nicht so professionelle Bedingungen wie unsere direkten Konkurrenten, trainieren beispielsweise nur dreimal die Woche. Es wäre eine absolute Sensation, wenn wir Meister werden. Noch ist aber tatsächlich alles möglich.

"Es wurden viele Versprechungen gemacht, die am Ende aber nicht eingehalten wurden. Dennoch: Ich bereue nichts"

Sie spielen seit Saisonbeginn in Flensburg. Wie gefällt es Ihnen im hohen Norden Deutschlands?

Shirdel: Viel höher geht es wirklich nicht, sonst wäre man in Dänemark. (lacht) Flensburg ist eine sehr schöne Stadt, in der ich mich pudelwohl fühle. Auch unsere Mannschaft ist top. Ohne eingebildet zu klingen, muss ich sagen, dass wir eine brutale Qualität haben und mit diesem Team viel erreichen können. Klar ist aber, dass die Bedingungen professioneller werden müssen. Es reicht nicht nur ein möglicher sportlicher Aufstieg in die 3. Liga, um den Verein auf ein Profiniveau zu hieven.

Der Unterschied zwischen der Millionenmetropole Hamburg und dem „kleinen“ Flensburg ist riesig, oder?

Shirdel: Definitiv. Im Vergleich zu Hamburg ist Flensburg ein kleines Dorf. Gefühlt würde ich sagen, dass sich jeder kennt, jeder weiß, wer du bist und welches Auto du fährst. Ich bin allerdings immer noch darüber schockiert, dass hier fast alle Menschen Dänisch sprechen können. (lacht)

Vor Ihrem Wechsel zum ETSV erlebten Sie ein turbulentes Jahr bei vielen verschiedenen Vereinen im Ausland. Wie war es dazu gekommen?

Shirdel: Nach der Saison 2013/2014 wollte ich ursprünglich beim Hamburger SV verlängern. Ich hatte seit zwei Jahren in der U 23 gespielt, mehrfach bei den Profis mittrainieren dürfen und gewiss nicht vor, den Verein zu verlassen. Allerdings zerstritt sich mein damaliger Berater mit dem HSV, so dass ich den neuen Zwei-Jahres-Vertrag nie zu Gesicht bekam und mir gezwungenermaßen einen neuen Klub suchen musste.

Wie ging es weiter?

Shirdel: Ich trainierte zunächst bei der zweiten Mannschaft des englischen Zweitligisten Blackburn Rovers zur Probe mit. Dort konnte ich überzeugen, wurde nach den ersten Einheiten bereits zu den Profis beordert. Einige Wochen später wurde ich vom englischen Erstligisten West Ham United zum Probetraining eingeladen. Es sah zunächst gut aus, dass ich einen festen Vertrag bekommen würde. Ich sollte erst einmal weiterverliehen werden und dann zu West Ham zurückkehren. Doch die Suche nach einem geeigneten Klub stellte sich als schwieriger heraus als gedacht.

Warum?

Shirdel: Geplant war, dass ich bei den Glasgow Rangers in Schottland unterschreibe. Allerdings verpassten die Rangers damals noch den ersehnten Wiederaufstieg in die 1. Liga und der Transfer platzte. Ich trainierte also wieder bei West Ham mit, bevor es mit der nächsten Station weiterging. Diesmal führte mich mein Weg in die USA zum Orlando City SC. Dort trainierte ich mit Kaká. Das war erst einmal wie ein Schock für mich. (lacht) Es ist schon etwas Besonderes, wenn dir auf einmal ein ehemaliger Weltfußballer den Ball zuspielt.

Was ist Kaká für ein Typ?

Shirdel: Er ist trotz seiner großen Erfolge auf dem Boden geblieben, zu jedem sehr nett. Von ihm habe ich den Ratschlag bekommen, in meinem Alter nicht in die USA zu wechseln, wenn ich die Chance habe, in Europa Fußball zu spielen.

Also wurde auch aus einer Ausleihe nach Orlando nichts?

Shirdel: Richtig. Ich kehrte erneut zu West Ham United zurück, hatte immer noch die Chance, unter Vertrag genommen zu werden. Im Sommer 2015 kam es dann aber zu einem Trainerwechsel. Slaven Bilic folgte auf Sam Allardyce. Unter Bilic sollte ich dann wieder drei Monate vortrainieren. Das Risiko, am Ende der Transferperiode erneut ohne Verein zu bleiben, konnte ich aber diesmal nicht eingehen. Denn: Nach drei Transferphasen ohne festen Klub wäre ich für zwei Jahre gesperrt worden.

Und so kam es zum Wechsel nach Flensburg …

Shirdel: Stimmt. Ich bin dem ETSV sehr dankbar, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, nach einem so turbulenten Jahr nach Deutschland zurückzukehren.

Wie bewerten Sie rückblickend das ereignisreiche Jahr im Ausland?

Shirdel: Ich habe sehr viel erlebt, mich in vielen Bereichen weiterentwickelt und gemerkt, dass man nicht jedem blind vertrauen sollte. Es wurden viele Versprechungen gemacht, die am Ende aber nicht eingehalten wurden. Dennoch: Ich bereue nichts. Es ist und bleibt mein Traum, in England Fußball zu spielen. Aber jetzt bin ich erst einmal wieder in Deutschland und habe mit Weiche Flensburg noch einiges vor.

Unter anderem geht es im Finale des Schleswig-Holstein-Pokals noch um den Einzug in den DFB-Pokal. Der Endspielgegner ist - genau wie am kommenden Sonntag in der Liga - auch am Finaltag am 28. Mai der VfB Lübeck. Was würde die Qualifikation für den DFB-Pokal für den Verein und die gesamte Stadt bedeuten?

Shirdel: Genau wie der Drittliga-Aufstieg wäre auch der Pokalsieg eine Sensation. Sowohl sportlich als auch finanziell würde der ETSV enorm davon profitieren. Die Stadt Flensburg könnte sich monatelang auf ein Highlight freuen. Wir werden alles dafür tun, damit das möglich wird.

Für Sie persönlich gab es bereits vor rund drei Wochen ein echtes Highlight. Im Rahmen der WM-Qualifikation gaben Sie beim 0:5 gegen Japan Ihr Länderspieldebüt für Afghanistan. Was war größer: Die Freude und der Stolz oder die Ernüchterung über die deutliche Niederlage?

Shirdel: Unmittelbar nach Spielende war ich schon sehr enttäuscht. Wir haben bis zur 43. Minute hervorragend dagegengehalten, die Japaner nicht zur Entfaltung kommen lassen. Nach dem 0:1 kurz vor der Halbzeitpause sind wir dann eingebrochen. Wenn Spieler wie Shinji Kagawa von Borussia Dortmund, Shinji Okazaki von Leicester City oder Keisuke Honda vom AC Mailand einmal ins Rollen kommen, ist es schwer, sie noch zu stoppen.

Was war das für ein Gefühl, für Afghanistan am Ball zu sein?

Shirdel: Im Moment des ersten Länderspiel-Einsatzes geht der Traum eines jeden Fußballers in Erfüllung. Wenn du vor 40.000 Zuschauern gegen das mit Weltstars gespickte Japan spielst, ist das einfach grandios.

Nur fünf Tage nach Ihrem Debüt gegen Japan steuerten Sie beim 2:1 gegen Singapur einen Treffer bei. Was ging Ihnen danach durch den Kopf?

Shirdel: Dass ich mit meinem ersten Ballkontakt direkt das 2:0 erzielt habe, war der Wahnsinn. Gleichzeitig war es aber auch eine Erlösung. Ich habe an meine Familie gedacht. Zum einen an meine Mutter, die verstorben ist, als ich erst 14 Jahre alt war. Zum anderen aber auch an meinen Vater, der im Stadion saß und mir zujubelte. Es war ein sehr emotionaler Moment für mich.

Dank des Sieges gegen Singapur darf Afghanistan an der Qualifikation für die Asienmeisterschaft 2019 teilnehmen. Ein großer Erfolg für das Land, oder?

Shirdel: Mehr als das! Wir haben Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor hat die afghanische Nationalmannschaft an der Qualifikation zur Asienmeisterschaft teilgenommen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir den Menschen in Afghanistan ein Lächeln ins Gesicht zaubern und einen Grund zum Feiern geben konnten.

Bereits Ende des letzten Jahres waren Sie von Nationaltrainer Petar Segrt für die Südostasien-Meisterschaft in Indien nominiert worden. Damals setzte Sie aber eine Grippe außer Gefecht, Sie mussten noch vor dem ersten Spiel abreisen. War das der bisher traurigste Moment Ihrer fußballerischen Laufbahn?

Shirdel: Das würde ich nicht sagen. Klar, es war sehr bitter und hat mich getroffen. Enttäuschender ist aber ganz klar, dass ich es in England nicht geschafft habe, einen Vertrag zu bekommen. Und das, obwohl mir überall bescheinigt wurde, dass ich genug Qualität mitbringe, um mich durchzusetzen.

Als gebürtiger Hamburger und afghanischer Nationalspieler: Fühlen Sie sich mehr als Deutscher oder als Afghane?

Shirdel: Es ist eine Mischung aus beidem. Seitdem ich aber für das Nationalteam auflaufe, zieht es mich doch eher nach Afghanistan. Als wir im Rahmen der Vorbereitung auf die Südostasienmeisterschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul waren, konnte ich mir erstmals vor Ort ein Bild davon machen, wie die Menschen dort leben. Während wir uns in Deutschland damit beschäftigen, einen guten Job und eine schöne Wohnung zu finden, sind die Leute in Afghanistan schon froh, wenn sie gesund sind.

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