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Themenwoche Flüchtlinge |08.09.2015|13:15

Flüchtling Diallo: Regionalliga statt B-Liga

Perfekter Einstand: In seinem ersten Spiel erzielte Diallo bereits nach einer Minute die Führung. [Foto: Imago]

Vor etwas mehr als einem Jahr schaffte es Cellou Diallo in einem kleinen Holzboot von Marokko nach Málaga. Seit Sommer geht der 19-Jährige für den SV Rödinghausen in der Regionalliga West auf Torejagd. Und wie: Mit seinem ersten Tor hatte es Diallo ziemlich eilig. Er traf in seinem ersten Spiel gleich in der ersten Minute.

An der Seite von Stefan Grädler nimmt Cellou Diallo die wenigen Stufen zum Innenraum des Stadion Essen. Während der Sportliche Leiter des SV Rödinghausen den Weg in die Gästekabine einschlägt, steuert der 19-jährige Afrikaner auf die Journalisten zu und beantwortet geduldig alle Fragen. Ohne große Verständigungsprobleme und stets mit einem Lächeln im Gesicht. „Er hat in kurzer Zeit gelernt, Deutsch zu sprechen. Das wünsche ich mir eigentlich von allen Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen“, sagt SVR-Trainer Mario Ermisch über seinen Stürmer.

"Mir war klar, dass ich die Überfahrt möglicherweise nicht überleben würde"

Diallo ist längst in Rödinghausen angekommen, einer kleinen Gemeinde in Ostwestfalen mit knapp 10 000 Einwohnern, rund 30 Kilometer von Bielefeld entfernt. Er ist ein fester Bestandteil der Regionalliga-Mannschaft – auch wenn dem flinken Mann aus Guinea das taktische Verständnis noch fehlt. Mit seiner Spielweise verzückt Diallo die Fans und Verantwortlichen. Gerne sucht er das Dribbling und lässt seine Gegenspieler in Laufduellen alt aussehen. Auf dem Platz zu stehen, „ist eine große Chance für mich“, betont Diallo. „Ich lebe meinen Traum.“

Es ist ein Traum, der im Alter von 16 Jahren beginnt und ihn eine zwei Jahre währende Odyssee durchleben lässt. Ein Traum, der Diallo beinahe das Leben gekostet hätte. Gleichzeitig ist es ein Traum, der längst kein Einzelschicksal widerspiegelt, sondern in der aktuellen Flüchtlingsdebatte die Hoffnung auf ein besseres Leben von vielen Menschen beschreibt. Laut der neusten Flüchtlingsprognose des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge werden im Jahr 2015 in Deutschland bis zu 800.000 Asylbewerber erwartet.

Die Reise einiger ist eng mit dem Fußball verbunden. Fußball ist die beliebteste Sportart – auch unter Flüchtlingen. Und die Fußballvereine im ganzen Land haben ihre Türen geöffnet und tolle Angebote für Flüchtlinge geschaffen. Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat daher die Initiative „1:0 für ein Willkommen“ gegründet. Sie soll die Vereine bei ihrer Arbeit mit Flüchtlingen unterstützen. Mehr zur Initiative, deren Mittel gerade auf 700.000 Euro aufgestockt wurden, ist hier zu lesen.

Ankunft im Holzboot

Cellou Diallo hat seine Reise bereits hinter sich. Er wächst in Yembering auf - in großer Armut und ohne eine Perspektive. Wie viele Menschen entscheidet er sich für die Flucht nach Europa. Auf seinem Weg nach Marokko schläft er teilweise unter freiem Himmel, hat öfters Probleme mit Beamten und kann sich nur dank des Geldes eines Freundes immer wieder eine Mahlzeit leisten. In dieser Zeit gibt ihm auch der Fußball den nötigen Halt. Gemeinsam mit weiteren Flüchtlingen kickt Diallo, wenn er irgendwo eine Pause einlegen muss.

Im Frühling 2014 schafft er es schließlich, von Marokko ins spanische Málaga zu gelangen. In einem kleinen Holzboot mit 20 weiteren Flüchtlingen. „Mir war klar, dass ich die Überfahrt möglicherweise nicht überleben würde. Ich hatte große Angst“, sagte Diallo der Welt . Vier Monate weilt er in Spanien, verdient sich etwas Geld beim Autowaschen auf der Straße und kauft sich davon ein Zugticket in Richtung Deutschland. Diallo beantragt Asyl und wird in einem Flüchtlingsheim im Kreis Lippe untergebracht.

Nur wenige Kilometer weiter steht Haydar Özdemir regelmäßig auf dem Platz und leitet die Übungseinheiten beim Kreisligisten TSC Steinheim. Beide lernen sich im Oktober 2014 beim Bundesliga schauen in einem Internetcafé kennen und Özdemir nimmt Diallo zwei Tage später bereits zum Training mit. Zum ersten Mal in seinem Leben trägt Diallo Fußballschuhe und versetzt gleich alle Anwesenden ins Staunen. „Schon nach einer Minute wusste ich: Der bleibt nicht lange bei uns. Diese Ballbehandlung, diese Präzision – viel zu perfekt für die Kreisliga B“, sagte Özdemir damals.

Traum von der großen Bühne

Er kümmert sich um den jungen Westafrikaner und verschafft ihm ein Probetraining beim SV Rödinghausen, einem Verein, der dank eines Mäzens in den vergangenen sechs Jahren gleich fünf Aufstiege gefeiert hat. Mit Erfolg. Diallo überzeugt die SVR-Verantwortlichen und erhält einen Vertrag sowie eine kleine Wohnung. Die Spielberechtigung für die erste Mannschaft ist rechtzeitig vor dem Saisonstart da – nachdem der Klub eine Aufenthaltsgenehmigung für Diallo über die gesamte Runde 2015/2016 nachweisen konnte. Und dann das: Erstes Saisonspiel, auswärts beim FC Wegberg-Beeck. Diallo spielt von Anfang an und erzielt nach wenigen Sekunden die Führung. Ein unglaublicher Einstand. Am Ende steht ein 5:0 für Rödinghausen.

Zurück im Stadion Essen: An diesem Abend holt Rödinghausen beim Traditionsverein und Aufstiegsfavoriten Rot-Weiss Essen ein 1:1-Unentschieden. Diallo steht in der Startelf, spult 73 Minuten lang viele Kilometer ab, ehe er erschöpft ausgewechselt wird. Alles vor 7.214 Zuschauern. „Ich war ein bisschen nervös. Denn ich habe noch nie in meinem Leben so viele Fans gesehen“, erklärt Diallo.

Er sei sehr glücklich in Rödinghausen, sagt der Torjäger, der von der großen Fußballbühne träumt: „Es wäre natürlich schön, irgendwann einmal in der 3. Liga oder in der 2. Bundesliga zu spielen. Zunächst konzentriere ich mich aber auf die Regionalliga.“ Spielerisch und taktisch hat Diallo noch Luft nach oben. „Er gibt immer alles und ist menschlich gesehen wirklich ein super Junge. Wir werden an ihm noch viel Spaß haben, aber er muss noch ein bisschen was lernen“, sagt Ermisch. Vorerst hat ihn sein Weg aus Guinea bis in die Regionalliga-West geführt. Und Diallo damit eine Perspektive für die Zukunft gegeben.

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