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Amateurkolumne|24.02.2018|15:00

Große Worte, wenig Taten

Gute Laune oder duckmäuserisches Verhalten: bei Klubversammlungen ist alles - und nichts möglich.[Foto: imago sportfotodienst]

Große Worte finden viele Mitglieder während einer Mitgliederversammlung. Wenn es um große Taten geht, sieht die Lage häufig anders aus - hier die neueste Folge der FUSSBALL.DE-Amateurkolumne Amateur-Alltag von Joel Grandke.

Fußball-Weisheit #46: Man darf jetzt nicht alles so schlechtreden, wie es war . Da klimpert‘s kräftig im Phrasenschwein. Scheinbar war Fredi Bobic, heutiger Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, schon zu seiner aktiven Zeit ein positiver Typ. Egal, wie grottig das Team gerade über den Platz gestolpert ist: Mit ein bisschen Überlegung fallen einem sicher Situationen ein, die die Truppe noch schlechter hätte lösen können. Die Jungs zeigten zwar keine Gegenwehr, haben sich die Bälle aber immerhin nicht selbst ins eigene Tor geschossen. Also bitte Rücksicht nehmen, was allzu harsche Kritik angeht!

Der Hamburger SV hätte sich bei seiner Mitgliederversammlung am vergangenen Wochenende wohl gewünscht, dass seine Anhänger den Fredi Bobic in sich entdecken. Nach Schönrederei war den HSV-Fans nach einer erneut katastrophalen Saison im Tabellenkeller und ewig andauernden Unruhen in der Führungsriege aber keineswegs zumute. Im Gegenteil: Auf der turbulenten Veranstaltung machten sie sich lautstark Luft und ließen kein gutes Haar an Mannschaft und Vorstand. So bekam der neue Präsident Bernd Hoffmann nach seiner Wahl direkt einige „Hoffmann raus!“-Rufe um die Ohren. So hört sich derzeit also die hanseatische Aufbruchstimmung an.

In deutlich kleinerem Rahmen, häufig aber ähnlich emotional, laufen die Jahreshauptversammlungen bei Amateurvereinen ab. Wenn es hier Zündstoff gibt, ist das Vereinsheim nicht selten bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Heimatverein geht schließlich alle in der Gemeinschaft an. Der Raum ist entsprechend stickig: Rauchschwaden und der Geruch von Schweiß und Bier liegen in der Luft – die perfekte Atmosphäre für einen dreistündigen Diskussionsmarathon. Die Urgesteine sitzen Pfeife rauchend an ihrem Stammtisch in der Ecke und reden sich schon vor Beginn der Veranstaltung die Köpfe heiß. Durch den Schweiß sind ihre weißen Kurzärmelhemden schon klebrig geworden, sodass ein ungewollter „Wet-T-Shirt-Contest“ entsteht.

"Es ist zwar alles gesagt, aber noch nicht von jedem"

Bei den Versammlungen von Amateurvereinen gilt ein goldenes Motto: „Es ist zwar alles gesagt, aber noch nicht von jedem.“ Soll heißen: Selbst wenn sich alle im Raum bei einer Sache einig sein sollten, möchte jeder nochmal in eigenen Worten seinen Standpunkt darlegen. Schließlich will sich am nächsten Tag niemand den Vorwurf vom Nachbarn anhören, man hätte alles nur desinteressiert abgenickt.

Große Worte finden also viele Mitglieder während der Versammlung. Wenn es um große Taten geht, sieht die Lage häufig anders aus. Einer der berüchtigtsten Tagesordnungspunkte ist zweifelsohne die Besetzung der ehrenamtlichen Posten im Verein. Hier geht es ans Eingemachte: Wenn der Schriftführer, Schatzmeister oder Abteilungsleiter nach gefühlten 100 Jahren abdankt, reißt sich meist niemand um dessen Nachfolge. Das wäre schließlich mit erheblichem Aufwand verbunden. Es gibt mehrere Szenarien, nach denen diese Problematik gelöst wird:

Option 1: Es findet sich initiativ ein Freiwilliger, der das Amt übernehmen will. Dieses Szenario tritt allerdings so häufig ein wie die Sonnenfinsternis.

Option 2: „Sanfter Druck“ über die Gemeinschaft. Bereits Wochen vor der Versammlung macht sich jemand aus dem Vorstand auf, um einem bestimmten Mitglied den Posten schmackhaft zu machen. Dieser mag zunächst dankend ablehnen, aber der Druck der Gemeinschaft ist nicht zu unterschätzen. Da der Vorstand die Idee schon über mehrere Personen gestreut hat, wird der Kandidat von verschiedensten Leuten immer wieder darauf angesprochen. Da fragt der Metzger beim Abpacken der Leberwurst beiläufig: „Und du beerbst jetzt also den Heinzi und übernimmst das Amt des Schriftführers?“ Irgendwann sind sie alle weichgeklopft.

Option 3: Direkte Konfrontation. Der Weg der Überrumpelung hat sich in den meisten Fällen bewährt. Wenn auf der Versammlung nach freiwilligen Kandidaten gefragt wird und sich erwartungsgemäß keiner meldet, wird einfach der Name der Person laut in den Raum gerufen, die dem Blick des Wahlleiters am spätesten ausweicht. Es ist wie in der Schule: Wenn du keine Antwort auf die Frage der Lehrerin hast, dann tue so, als seist du beschäftigt. Bloß keinen Blickkontakt herstellen! Viel zu groß ist die Gefahr, dass du in diesem Moment aufgerufen wirst. Wer ganz sicher gehen will: Die Toilettenkabinen sind während der Wahlgänge eine sichere Zuflucht und eignen sich für eine längere „Sitzung“.

Wenn schließlich auch der Nachfolger für den Kassierer gefunden ist, der nachweislich einen Teil der Eintrittsgelder direkt an der eigenen Bier-Bude veruntreut hat, kann endlich zu inhaltlichen Tagesordnungspunkten übergegangen werden. Zu emotionalen Debatten führen die meisten der Themen – egal, wie banal sie auf den ersten Blick erscheinen. So diskutieren die Mitglieder unter anderem leidenschaftlich darüber, ob in der neuen Saison noch mehr Beilagen zur Bratwurst angeboten werden sollten 1 . Zwischen beiden Lagern – „Bratwurst reicht völlig“ und „Pro verschiedene Salatbeilagen“ – ist diplomatisch nur schwer zu vermitteln. Einigkeit herrscht zumindest bei dem Vorhaben, die Imbissbude schnellstmöglich zu sanieren, nachdem ein Jungspieler auf der letzten Mannschaftsfeier eine Silvesterrakete unter das Dach gejagt hat.

Feierlich wird es traditionell am Ende der Versammlung: Bei der Ehrung der langjährigen Mitglieder steht die Vereinstreue im Vordergrund. Für 25, 50 oder 75 Jahre Mitgliedschaft gibt es Urkunden, Aufnäher und Blumensträuße. Für die neue Vereins-Homepage und das lokale Anzeigen-Blatt werden schließlich noch Fotos geschossen, auf denen alle mit gezwungenem Lächeln nach dem Vögelchen suchen. Ein Viertel der Leute hat auf jedem Foto die Augen geschlossen, ein weiteres Viertel blickt gerade in eine andere Richtung, aus der ein Angehöriger noch parallel ein Foto für das Familienalbum machen möchte.

Die Foto-Session endet mit einer Aufnahme der neu gewählten Amtsträger, zu denen wieder viele alte Gesichter gehören. Wurde nämlich doch kein Kassenwart-Nachfolger für Heinzi gefunden, bearbeitete man ihn so lange, bis er widerwillig noch ein Jahr dranhängt. „Mit 83 bist du doch noch im besten Alter“, versuchte ihn der Vorsitzende zu motivieren. „Und im nächsten Jahr findet sich garantiert ein Nachfolger!“ Nun gut, diesen Satz hört Heinzi schon seit der Jahrtausendwende. Entsprechend griesgrämig posiert er für die Fotos. Bei allen Emotionen verläuft die Versammlung bei der Postenbesetzung aber doch deutlich entspannter ab als beim HSV. Hier muss sich der alte und neue Kassenwart schließlich keine „Heinzi raus!“-Rufe nach seiner Wahl anhören. Man darf den Posten eben auch nicht so schlechtreden, wie er ist.

Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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