2006 standen sie noch gemeinsam auf dem WM-Rasen, jetzt schnappen sie sich gegenseitig die Trainer weg. David Odonkor, Sportlicher Leiter bei der Hammer SpVg, verpflichtet den Coach von TuS Haltern, wo Christoph Metzelder 1. Vorsitzender ist. Große Namen werden auch bei der TuS Koblenz erwartet, wenn Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen zum Testspiel kommt, und Trainer Uwe Erkenbrecher gesteht leise Zweifel an seiner Mannschaft - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.
Trainer steigt um zwei Ligen auf: Der neue Trainer der Hammer SpVg für die neue Saison in der Oberliga Westfalen steht fest. Sven Hozjak wechselt zum 1. Juli vom Landesliga-Meister TuS Haltern in den Hammer Osten. Mit dem TuS, bei dem Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder als Vorsitzender fungiert, machte Hozjak zuvor noch durch das 1:1 beim SV Mesum den Sprung in die Westfalenliga perfekt. Dass der neue HSV-Trainer seinen bisherigen Klub unabhängig vom sportlichen Abschneiden zum Saisonende verlassen würde, stand aber bereits seit einigen Wochen fest. In Hamm folgt der 35-jährige Ex-Profi (unter anderem SC Preußen Münster und Sportfreunde Lotte) auf Interimstrainer Ferhat Cerci, der die HSV zum Klassenverbleib geführt hatte. Hozjak arbeitet in Hamm künftig unter anderem mit dem Sportlichen Leiter und Ex-Nationalspieler David Odonkor zusammen.
Champions League-Teilnehmer kommt: Nach der Saison ist vor der Saison! Kaum ist die Spielzeit 2015/2016 abgeschlossen, dürfen sich alle Fußballfans aus Koblenz und der Region auf einen Testspiel-Knaller während der Sommervorbereitung freuen. Am Freitag, 22. Juli, wird Bundesligist Bayer 04 Leverkusen zu einem Freundschaftsspiel bei der TuS Koblenz antreten. Der ehemalige Zweitligist, trainiert von Petrik Sander, ist als Meister in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar mit 14 Punkten Vorsprung vor dem SC Hauenstein in die Regionalliga Südwest aufgestiegen. Die Partie gegen den Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen findet um 18.30 Uhr im Stadion Oberwerth statt.
Erst Traumtor, jetzt in die 5. Liga: Beim Finaltag der Amateure am Samstag erzielte er noch ein Traumtor für Rot-Weiss Essen im Finale des Niederrheinpokals gegen den Wuppertaler SV (3:0). Zwei Tage später ist der Wechsel von Leon Binder zum KFC Uerdingen 05 , dem Vizemeister der Oberliga Niederrhein , perfekt. André Pawlak, Trainer des ehemaligen Bundesligisten, freut sich schon auf den 22-jährigen Defensivspezialisten: "Leon ist ein Spieler mit Charakter. Ehrlichkeit, Leidenschaft, Kämpferherz und Bodenständigkeit, die er als Typ verkörpert, sollen an der Grotenburg wichtige Grundtugenden darstellen. Der Teamgeist steht über allem." Beim KFC unterschreibt Binder, der nebenbei in Köln Sportmanagement studiert, einen Vertrag über drei Jahre (bis 2019). Zuvor waren unter anderem schon der ehemalige U 16-Nationaltorhüter Torhüter Maurice Schumacher (MSV Duisburg), Mittelfeldspieler Pascale Talarski (FC Schalke 04 U 23) und Torschützenkönig Philipp Goris (1. FC Bocholt) verpflichtet worden.
"Das hatte meiner Mannschaft keiner zugetraut - ich auch nicht"
"Erke" glaubte selbst nicht dran: Die Bierdusche bei der Pressekonferenz nach dem spektakulären 6:5 (3:1) gegen den TSV Landolfshausen nahm Uwe Erkenbrecher, Trainer und Sportlicher Leiter des gerade in die Oberliga Niedersachsen aufgestiegenen MTV Gifhorn, gelassen. Denn mit dem torreichen Erfolge machte der MTV die Meisterschaft sowie nach sechs Jahren die Rückkehr in die 5. Liga perfekt. "Erke" Erkenbrecher, 61 Jahre, ist im Fußball-Geschäft kein Unbekannter. Der Ex-Profi (Werder Bremen, SG Wattenscheid 09) stand unter anderem schon beim VfL Wolfsburg (Aufstieg in die 2. Bundesliga), FC Carl Zeiss Jena, VfB Lübeck, SC Paderborn 07 und Rot-Weiss Essen an der Seitenlinie. "Die Mannschaft hat eine überragende Saison gespielt. Das hatte ihr keiner zugetraut - ich auch nicht", gab Erkenbrecher ehrlich zu.
Countdown läuft: Am Mittwoch ist es soweit. Die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord beginnt. In einer Vierergruppe kämpfen der 1. FC Germania Egestorf-Langreder (Vizemeister der Oberliga Niedersachsen ), der SV Eichede (Titelträger der Schleswig-Holstein-Liga ), der Bremer SV (Meister der Bremen-Liga ) und Altona 93 ( Oberliga Hamburg ) um den Sprung in die 4. Liga. Traditionsverein Altona beendete die Saison zwar nur als Tabellensechster, hatte aber als einziger Hamburger Oberligist die Regionalliga-Lizenz beantragt. Die besten zwei Teams der Vierergruppe steigen auf. Vor allem für Egestorf-Langreder wäre der Aufstieg die Krönung einer historischen Saison. Durch die Endspielteilnahme im Niedersachsenpokal (0:2 gegen die SV Drochtersen/Assel) qualifizierte sich der seit 2012 fünftklassig spielende Klub erstmals für den DFB-Pokal. Auch der Bremer SV (3:0 am Finaltag der Amateure gegen den Blumenthaler SV ) hat den Sprung in den "großen Lostopf" geschafft, allerdings schon zum dritten Mal in Serie.
"Stahli" kommt heim: Bereits von 2010 bis 2015 schnürte Pascal "Stahli" Stahl seine Fußballschuhe für den Nord-Bayernligisten TSV Großbardorf. Nun kehrt Außenbahnspieler Stahl nach einem einjährigen Kurz-Gastspiel beim Ligakonkurrenten 1. FC Sand wieder heim. "Wir kennen seine Qualitäten. Wenn er verletzungsfrei bleibt, kann er uns in der Offensive weiterhelfen", erklärt Andreas Lampert, PR- und Marketing-Manager beim TSV. Außerdem gaben die "Grabfeld-Gallier" die Verpflichtungen von Adrian Reith und Johannes Kanz bekannt. Sowohl Reith (23) als auch Kanz (22) wechseln vom TSV Münnerstadt nach Großbardorf. Verlassen wird dagegen Johannes Katzenberger den Bayernligisten in Richtung seines Heimatvereins FC Reichenbach (Sachsenliga).
Kapitän geht von Bord: Der Kapitän und mit 15 Treffern beste Torschütze des Bischofswerdaer FV , Ralf Marrack, wird den Tabellendritten der NOFV-Oberliga Süd verlassen. "Ich bin 30 und muss daran denken, dass ich nach dem Fußball einen Beruf ausüben will, der mich erfüllt und mit dem ich auch meinen Teil zum Lebensunterhalt meiner Familie beitragen kann. Oberliga zu spielen erfordert viel Zeit und Kraft, die ich jetzt aber anders einsetzen möchte", meint Stürmer Marrack, der künftig für den FSV Neusalza-Spremberg in der Landesklasse Ost gegen den Ball treten wird.
Zweite Hand-OP in kurzer Zeit: Nils Bremer von Lupo Martini Wolfsburg, Meister in der Oberliga Niedersachsen und künftiger Nord-Regionalligist, musste sich erneut einer Operation an der linken Hand unterziehen. Die Heilung nach dem ersten Eringriff vor einigen Wochen war nicht nach Plan verlaufen. Der 19-jährige Bremer spielt seit Sommer 2015 für den ältesten von Gastarbeitern in Deutschland gegründeten Klub (1962). In der gerade abgelaufenen Saison kam er auf 28 Liga-Einsätze. Dabei gelangen ihm vier Tore. Zuvor war der in Salzgitter (Niedersachsen) geborene Flügelspieler mehrere Jahre in der Nachwuchsabteilung des VfL Wolfsburg am Ball.
Cimen kauft ein: Die vom ehemaligen Erstligaprofi und Junioren-Nationalspieler Daniyel Cimen trainierte SG Rot-Weiss Frankfurt aus der Hessenliga , die die Saison als Tabellenzweiter abgeschlossen hatte und aktuell in der Aufstiegsrunde noch um die Qualifikation für die Regionalliga Südwest kämpft, hat Anthony Wade vom Ligakonkurrenten 1. FC Eschborn verpflichtet. Der 29-jährige Mittelfeldspieler machte in dieser Saison mit zehn Toren und neun Vorlagen auf sich aufmerksam. Seit 2009 war Wade in Eschborn am Ball. Für die Frankfurter sieht es in der Aufstiegsrunde nach dem Auftakt nicht allzu gut aus. In einer Dreiergruppe mit dem von Weltmeister Jürgen Kohler trainierten SC Hauenstein (Vizemeister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ) und dem FC Nöttingen (Vizemeister der Oberliga Baden-Württemberg ) steigt nur die erstplatzierte Mannschaft auf. In der ersten Partie unterlag Frankfurt beim FC Nöttingen 2:3. Um überhaupt noch eine kleine Chance zu haben, benötigen die Rot-Weissen am Mittwoch (ab 19 Uhr) gegen Hauenstein mindestens einen Sieg mit zwei Toren Unterschied.
Aufsteiger bedient sich bei BFC Dynamo: Der VSG Altglienicke, der bereits als Aufsteiger in die NOFV-Oberliga Nord feststeht, bediente sich erneut beim Regionalligisten BFC Dynamo und verpflichtete nach Mittelfeldspieler Björn Brunnemann auch Stürmer Christian Preiß. Der 29-Jährige war seit 2012 in insgesamt 113 Partien für den einstigen DDR-Rekordmeister am Ball und erzielte 30 Tore. Die VSG hat die Meisterschaft in der Berlin-Liga bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende sicher, der Vorsprung auf den Zweitplatzierten SFC Stern beträgt zwölf Punkte. Für die Berliner aus dem Bezirk Treptow-Köpenick ist es nach 2012 der zweite Aufstieg in die fünfthöchste deutsche Spielklasse.