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Insolvenzverfahren steht vor dem Abschluss: Hoffnung für den KSV Hessen Kassel. [Foto: imago/Eibner]
Gute Nachrichten für den Traditionsverein und ehemaligen Zweitligisten KSV Hessen Kassel, aktuell Schlusslicht in der Regionalliga Südwest: Rund sieben Monate nach der Eröffnung steht das Insolvenzverfahren unmittelbar vor dem Abschluss. Die Gläubigerversammlung hat dem von Insolvenzverwalterin Jutta Rüdlin aufgestellten Insolvenzplan zugestimmt. Dieser war zuvor vom zuständigen Insolvenzgericht genehmigt worden. Nach Abschluss des Verfahrens ist der Verein Hessen Kassel schuldenfrei.
Die Gläubiger verzichteten auf einen Großteil ihrer Ansprüche. Sie können laut Insolvenzplan mit einer Quote von knapp fünf Prozent auf ihre angemeldeten Ansprüche rechnen. Ein Teil der Gläubiger hatte seine Ansprüche allerdings erst gar nicht angemeldet und damit die Sanierung des Vereins unterstützt. Um überhaupt einen erfolgreichen Insolvenzplan aufstellen zu können, musste der Klub sein Funktionsgebäude verkaufen. Dieses steht ihm zur Miete aber weiter zur Verfügung.
Der letzte Schritt ist nun noch eine außerordentliche Mitgliederversammlung am Freitag, 2. Februar, (ab 17.30 Uhr) im Clubhaus. Unter anderem müssen die Mitglieder über das „Fortbestehen des Vereins als rechtsfähiger Verein“ abstimmen.
Trotz des positiven Verlaufs des Insolvenzverfahrens liegt vor den Verantwortlichen um Vorstand Jens Rose noch jede Menge Arbeit. Wie der Klub mitteilte, sei die für den Spielbetrieb bis zum Ende der aktuellen Saison benötigte Summe zu 85 Prozent aufgebracht. Der KSV will nach dem endgültigen Abschluss des Insolvenzverfahrens mit Sponsoren Gespräche aufnehmen, um die verbliebene Lücke zu schließen.
Wegen des Insolvenzverfahrens war Hessen Kassel mit neun Minuspunkten in die Saison gestartet. Nach 19 Spielen stehen - nach Abzug - zehn Zähler und Tabellenplatz 19 zu Buche. Ein sicherer Nichtabstiegsplatz ist 13 Punkte entfernt. Auch bis zu Rang 16, der im besten Fall (kein Drittligaabsteiger aus dem Südwesten, zwei Aufsteiger in die 3. Liga) zur sportlichen Rettung reichen könnte, sind es immerhin schon sieben Zähler.
Die Planungen für die kommende Saison laufen daher zweigleisig. Bei einem Verbleib in der Regionalliga soll der Etat auf eine „realistisch zu erreichende Größe“ festgesetzt werden, die auf Berechnungen der Insolvenzverwalterin basiert. Der eingeschlagene Weg der Regionalität und der Nachwuchsförderung soll dabei auf jeden Fall beibehalten werden. Dieser Weg ist in den Augen der Vereinsführung der einzig langfristig finanzierbare Weg für den KSV Hessen Kassel.
Bei einem sportlichen Abstieg in die fünftklassige Hessenliga müsste der Etat deutlich reduziert werden. Der Frauen- und Jugendbereich des Vereins soll aber unverändert beibehalten werden.
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