Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Spielertrainer Fabian Hürzeler (Mitte) stieg in der vergangenen Saison mit dem FC Pipinsried in die Regionalliga Bayern auf. [Foto: imago]
Mit gerade einmal 24 Jahren führte der in Houston (Texas) geborene Fabian Hürzeler den FC Pipinsried in der zurückliegenden Saison in der Bayernliga zum Aufstieg in die Regionalliga Bayern. Für den ehemaligen deutschen Juniorennationalspieler und langjährigen Nachwuchsakteur des FC Bayern München begann die neue Spielzeit alles andere als optimal. Beim 0:2 gegen den 1. FC Schweinfurt flog er wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz, danach gab es ein 3:3 beim VfB Eichstätt. Am Dienstagabend stand der FCP gegen die U 23 der SpVgg Greuther Fürth vor dem ersten Regionalligasieg der Vereinsgeschichte, bevor das Spiel beim Stand von 2:1 witterungsbedingt unterbrochen und später wegen der Dunkelheit abgebrochen wurde. Immerhin: Hürzeler hatte mit Anpfiff der Partie gegen Fürth seine Sperre von zwei Begegnungen abgesessen.
Im aktuellen FUSSBALL.DE -Interview spricht Fabian Hürzeler über den Konflikt zwischen Alter und Autorität, seinen Geburtsort Houston und die turbulente Partie gegen den Nachwuchs von Greuther Fürth, die wegen eines Gewitters abgebrochen werden musste.
FUSSBALL.DE: Am Dienstagabend war der FC Pipinsried kurz davor, den ersten Regionalligasieg der Vereinsgeschichte einzufahren. Beim Stand von 2:1 gegen die U 23 der SpVgg Greuther Fürth wurde die Partie in der 85. Minute aber aufgrund von Unwettern unterbrochen und später wegen der drohenden Dunkelheit abgebrochen. Wie bitter war das, Herr Hürzeler?
Fabian Hürzeler: Das war sehr bitter für uns. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit richtig guten Fußball gespielt und hätten schon höher führen müssen. Nur ein unnötiger individueller Fehler führte dazu, dass Fürth zum Ausgleich kam. In der zweiten Hälfte sind wir dann verdient wieder in Führung gegangen und hätten das Spiel nach dem Fürther Platzverweis in Überzahl mit Sicherheit nicht mehr aus der Hand gegeben.
"Ich war 23 und habe überlegt, was ich in meinem Leben erreichen will und kann"
Sie selbst waren gegen Greuther Fürth nicht am Ball, weil Sie bereits am 1. Spieltag gegen den 1. FC Schweinfurt (0:2) wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatten und für zwei Partien gesperrt wurden. Kein optimaler Saisonstart.
Hürzeler: Das stimmt. Besonders, weil wir gegen Schweinfurt eine ordentliche Leistung gezeigt haben und ich gespannt gewesen wäre, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn wir es nicht in Unterzahl hätten beenden müssen. Ein Remis hätte ich uns auf jeden Fall zugetraut.
Sie sind mit erst 24 Jahren bereits Spielertrainer bei einem Regionalligisten. Wie kam es im Sommer 2016 dazu?
Hürzeler: Ich war 23 und habe überlegt, was ich in meinem Leben erreichen will und kann. Dass ich es noch schaffen würde, Fußballprofi zu werden, war nicht mehr wahrscheinlich. Daher habe ich den Entschluss gefasst, als Spielertrainer bei einem Fünftligisten anzufangen und mich außerdem auf mein Sportmanagement-Studium zu konzentrieren.
Haben Sie aufgrund Ihres jungen Alters Probleme mit der Autorität als Trainer?
Hürzeler: Nein, überhaupt nicht. Ich habe gleich in meiner ersten Ansprache klargemacht, dass vor den Spielern jemand steht, der Ahnung vom Fußballgeschäft hat und weiß, wovon er spricht. Wenn man es schafft, das deutlich rüberzubringen, spielt das Alter keine große Rolle.
Geboren wurden Sie in Houston, Texas, in den USA. Wie lange haben Sie dort gelebt?
Hürzeler: Knapp drei Jahre. Meine Eltern hatten dort ihre Ausbildung absolviert und sind danach mit mir wieder zurück nach Deutschland gezogen. Seitdem waren wir bis vor ein paar Jahren aber regelmäßig dort im Urlaub. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an die USA. Städte wie Las Vegas sind schon spektakulär. Ich kann mir auch vorstellen, irgendwann noch einmal in die USA zu ziehen. Aktuell fühle ich mich in meinem Wohnort München aber sehr wohl. In Deutschland ist es strukturierter und die Temperaturen sind angenehmer.
Das heißt, Sie fahren mehrmals die Woche von München nach Pipinsried?
Hürzeler: Genau. Mit dem Auto benötige ich ungefähr 45 Minuten von München nach Pipinsried. Da wir aber nur zweimal die Woche trainieren, muss ich den Weg nicht jeden Tag auf mich nehmen.
Sie trainieren nur zweimal die Woche?
Hürzeler: Korrekt. Unser Wunsch war es nach dem Regionalligaaufstieg zwar, häufiger zu trainieren. Die Bedingungen auf unserem Trainingsgelände lassen das aber leider nicht zu. Dass das nicht optimal ist, wissen wir. Wir versuchen aber, das Beste daraus zu machen. Und die ersten drei Spiele haben gezeigt, dass wir fußballerisch gut mithalten können. Entscheidend wird am Ende sein, ob wir konditionell auf dem Level der Konkurrenz sind.
Als Jugendspieler waren Sie viele Jahre im Nachwuchsleistungszentrum des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München aktiv. Außerdem waren Sie deutscher Juniorennationalspieler. Wieso reichte es danach nicht zum großen Durchbruch?
Hürzeler: Mein Kopf hat nicht mitgemacht. Ich konnte meine guten Trainingsleistungen in den Spielen leider nur selten abrufen. Außerdem fehlte mir ein wenig Glück. In jungen Jahren musst du oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das war ich nicht. Es ist aber nicht so, dass ich der verpassten Profikarriere nachtrauere. Ich akzeptiere es und bin mit meiner aktuellen Aufgabe glücklich.
Nach Stationen bei den U 23-Teams des TSV 1860 München und der TSG 1899 Hoffenheim landeten Sie vor Beginn der vergangenen Saison in Pipinsried. Im ersten Jahr gelang direkt der Aufstieg in die 4. Liga. Welches Ziel verfolgen Sie jetzt mit dem FCP?
Hürzeler: Für uns kann es um nichts anderes als den Klassenverbleib gehen. Es wäre mit unseren Bedingungen ein großartiger Erfolg für den Verein, wenn wir nicht absteigen.
Theoretisch wäre immer noch eine längere Spielerkarriere möglich. Streben Sie dennoch schon so früh eine Trainerlaufbahn an?
Hürzeler: Definitiv. Die Trainerarbeit macht mir Spaß. Mir gefällt die Vielfältigkeit. Ich muss mir viele Gedanken über unsere Taktik machen, die Jungs auf jeden Gegner individuell einstellen. Auch die Erstellung von Spielanalysen ist etwas, was mich begeistert.
Am Samstag gastiert Pipinsried bei der U 21 des 1. FC Nürnberg. Sie sind wieder spielberechtigt. Kommen Sie wieder zum Einsatz oder vertrauen Sie der Mannschaft, die gegen Greuther Fürths Nachwuchs lange geführt hat?
Hürzeler: Das weiß ich noch nicht. Es kann sein, dass wir in der Offensive umstellen müssen und ich dann wieder ins Team rücke. Auf jeden Fall ist es aber schön, zu sehen, dass die Mannschaft auch ohne mich zurechtkommt.
Wie schätzen Sie die Chancen ein?
Hürzeler: Ich bin gespannt, ob meine Jungs in Nürnberg an die bisher starken Leistungen anknüpfen können. Aber da bin ich guter Dinge.
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