Im Spiel: Teamkollege muss Auto umparken

Reutlingens Co-Trainer wird während des Spiels ausgerufen und sein Auto um ein Haar abgeschleppt. In Lippstadt sind nach einer Lärmklage Trommeln und Tröten im Stadion ab sofort verboten. Der Trainer von Inde Hahn ist nach dem kuriosen Torspektakel seines Teams fassungslos. Und Hertha Zehlendorf macht Union Berlins Trainer Jens Keller sauer.

Teamkollege muss Auto während Spiel umparken: Das Spiel in der Oberliga Baden-Württemberg zwischen dem FV Ravensburg und dem SSV Reutlingen (2:1) hatte eine äußerst kuriose Anekdote zu bieten. Im Mittelpunkt: Andreas „Bobo“ Mayer, spielender Co-Trainer des SSV. Der 36-Jährige war mit seinem eigenen Pkw zum Spiel nach Ravensburg gefahren. „Das war mit dem Trainer so abgestimmt“, erzählt Mayer im Gespräch mit FUSSBALL.DE: „Ich habe mich dann auf einen Platz gestellt, dem mir zuvor ein Ordner zugewiesen hatte.“ Während des Spiels gab der Stadionsprecher dann aber bekannt, dass nach Anweisung der Polizei Mayers Auto dringend weggefahren werde müsse, da er ein Zufahrt versperre und sonst abgeschleppt werde. Das Problem: Ex-Profi Mayer (früher unter anderem TSG 1899 Hoffenheim und VfR Aalen) stand bereits auf dem Platz und spielte. „Mein Teamkollege Tom Schiffel, der verletzungsbedingt auf der Auswechselbank saß, rannte in die Kabine, holte den Autoschlüssel und parkte meinen Wagen um“, so Mayer. Nach der Partie am Samstag (ab 15 Uhr) gegen Schlusslicht SpVgg Neckarlez will er sich für die Hilfe bedanken. „Nach der Niederlage in Ravensburg hatten wir ja keinen Grund zu feiern.“

"Wir haben die zweite Halbzeit 0:5 verloren, nur noch falsche Entscheidungen getroffen und sind gefühlte 30-mal ins Abseits gelaufen. 3:6 - das nennt man wohl einen herben Satzverlust"

Torspektakel macht Inde-Coach fassungslos: Aufsteiger FC Inde Hahn , der in der Mittelrheinliga um den Klassenverbleib kämpft, musste die kuriose 3:6-Heimniederlage gegen die Spvg Wesseling-Urfeld (nach einer 3:1-Führung) auch noch teuer bezahlen. Der zweifache Torschütze Mergim Statovci zog sich in der Partie einen Handbruch zu und wird seinem Team in den nächsten Wochen fehlen. Trainer und Ex-Profi Manfred Pomp (früher Bayer 04 Leverkusen) war nach dem Torspektakel fassungslos. „Wir haben die zweite Halbzeit 0:5 verloren, nur noch falsche Entscheidungen getroffen und sind gefühlte 30-mal ins Abseits gelaufen“, sagte Pomp gegenüber FUSSBALL.DE: „3:6 - das nennt man wohl einen herben Satzverlust.“

Trommelverbot nach Klage in Lippstadt: Der SV 08 Lippstadt aus der Oberliga Westfalen steht vor einem Problem. Zwei Anwohner haben vor Gericht gegen den Lärm geklagt, den die Lippstädter Fans bei Heimspielen machen – und Recht bekommen. Das Gericht hat bereits die Eckdaten gesetzt: keine Heimspiele mehr nach 20 Uhr und Verbot von Trommeln und Tröten. Der Oberligist hatte erst 2014/2015 ein neues Stadion mit einer überdachten Tribüne für seine Anhänger gebaut. Knapp 600 Zuschauer sahen zuletzt des Spitzenspiel gegen den TSV Marl-Hüls . Jetzt müssen Entscheidungen und Kompromisse getroffen werden, die sowohl für den Verein und seine Fans als auch für die Anwohner akzeptabel sind. „Das ist keine leichte Situation“, sagt Vereinsvorstand Thilo Altmann: „Wie wir jetzt jede kleine Kindertröte aus dem Stadion verbannen sollen, ist mir ein Rätsel. "

Oberligist macht Jens Keller sauer: Hertha 03 Zehlendorf, aktuell Tabellenfünfter in der NOFV-Oberliga Nord , hat vor 1.194 Zuschauern auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld für eine große Überraschung gesorgt. In einem Testspiel setzte sich die Mannschaft von Trainer Alexander Arsoviv gegen den 1. FC Union Berlin, der aktuell in der 2. Bundesliga als Aufstiegsaspirant für Furore sorgt, mit 3:2 durch – hier die Tore im Video. Efraim Gakpeto, Faton Ademi und ein Eigentor von Benjamin Kessel sorgten bei den „Eisernen“ für miese Stimmung. Union-Trainer Jens Keller: „Das habe ich mir anders vorgestellt. Es war von allen, die auf dem Platz gestanden haben, einfach zu wenig.“

Marl-Hüls verzichtet auf möglichen Aufstieg: „Es war eine Entscheidung der Vernunft und nicht gegen die Regionalliga“, sagt Michael Schrank, Trainer des TSV Marl-Hüls in der Oberliga Westfalen . Die Hülser liegen als Dritter nur einen Punkt hinter einem Aufstiegsplatz, haben aber trotz der positiven sportlichen Ausgangslage beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) keinen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga West gestellt. „Der Vorstand der Fußballabteilung hat einstimmig beschlossen, nicht am Zulassungsverfahren zur Regionalliga teilzunehmen“, sagt TSV-Geschäftsführer Lothar Hülsmann im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Zwar sind für den Tabellendritten von der Stadt 220.000 Euro geflossen. Dafür wurden in Eigenleistung die Tribüne ausgebaut und 56 neue Parkplätze geschaffen. „Für den Aufstieg fehlen uns aber noch ungefähr 150.000 Euro. Außerdem haben wir kein Ausweichstadion und die Kosten sind bei Spielen mit erhöhtem Sicherheitsrisiko wie gegen Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen oder den Wuppertaler SV zu hoch. Unsere Sportanlage gibt das einfach nicht her“, erklärt Hülsmann.

Neue Hoffnung in Bremerhaven: Nach dem überraschenden 3:3 gegen den Tabellenzweiten und Vizemeister Blumenthaler SV gibt es beim Tabellenvorletzten OSC Bremerhaven wieder Hoffnung auf den Verbleib in der Bremen-Liga . Trainer Björn Böning, der seinen Vertrag per Handschlag mit Abteilungsleiter Hans-Joachim Böhm verlängert hat, glaubt fest an den Klassenerhalt. Der 48-jährige Lehrer und ehemalige Torhüter würde dem Klub aber auch für den Fall des Abstiegs in die Landesliga die Treue halten. Am Sonntag (ab 15 Uhr) steht das Kellerduell beim Schlusslicht SV Grohn auf dem Programm. Mit einer Wiederholung des 4:0-Hinspielsieges könnte der OSC Bremerhaven den Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz auf fünf Punkte verringern.

Chemie-Fans spenden Rasensamen: Zwei Fans der BSG Chemie Leipzig aus der NOFV-Oberliga Süd sorgten dafür, dass der Rasenplatz im Alfred-Kunze-Sportpark in Zukunft wieder einem Teppich gleichen soll. Das Duo hat 60 Kilogramm Rasensamen für das von Fußballerstollen geschundene Grün gespendet. Während bei Chemie die Holztribüne nach wie vor wegen Einsturzgefahr gesperrt ist (wir berichteten), soll sich wenigstens der Rasen von seiner besten Seite präsentieren. Am Samstag (ab 14 Uhr) steht erst einmal das Auswärtsspiel beim FSV Barleben 1911 an.

Jeddeloh will Regionalliga rocken: Der SSV Jeddeloh aus der Oberliga Niedersachsen hat beim Norddeutschen Fußballverband (NFV) fristgerecht die Unterlagen für die Zulassung zur Regionalliga Nord eingereicht. Noch vor zwei Jahren hatte der Verein aus der 1.300-Einwohner-Gemeinde Jeddeloh II auf einen möglichen Aufstieg in die 4. Liga verzichtet. Diesmal aber soll der größte Erfolg der Vereinsgeschichte gelingen. Aktuell belegt Jeddeloh mit sieben Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Eintracht Northeim den Spitzenplatz. „Anders als vor zwei Jahren haben wir nun die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erreicht, um die Zulassung zu erhalten. Wir haben nicht nur sportlich, sondern auch finanziell den nächsten Schritt gemacht und sind bereit, in der Regionalliga anzutreten“, sagt Jeddelohs Manager Gerhard Meyer: „Wir sind sicher, dass ein Dorf auch die Regionalliga rocken kann.“

Rücktritt aus Gesundheitsgründen: Nach fünfjähriger Tätigkeit für den SV Viktoria Aschaffenburg legt Marion Münz mit sofortiger Wirkung ihre Position als Vorstand Finanzen beim Klub aus der Bayernliga Nord nieder. „Es hat mir immer Freude gemacht, mich mit aller Kraft für die Entwicklung des Vereins einzusetzen. Derzeit kann ich diese Kraft aus gesundheitlichen Gründen aber nicht mehr aufbringen. Ich laboriere seit längerer Zeit an Multipler Sklerose und habe entschieden, meine Energie künftig auf meine Gesundheit zu konzentrieren“, begründet Münz. Vorstand und Verwaltungsrat äußerten sich in einer gemeinsamen Erklärung: „Marion hat die Viktoria über Jahre an vorderster Stelle mit höchstem Engagement, Können und Geschick mitgeprägt und einen großen Anteil daran, dass die Basis für eine vielversprechende Zukunft geschaffen werden konnte.“ Die Verantwortung für den Bereich Finanzen übernimmt Manfred Fleckenstein (bisher Vorstand Organisation).

Fortuna kommt nach Velbert : Die SSVg Velbert , Tabellenvierter der Oberliga Niederrhein , testet im Rahmen der Sommervorbereitung gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Die Partie ist für Sonntag, 9. Juli, in der Velberter Christopeit-Sport Arena terminiert. Anstoß ist um 14 Uhr. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen unserer Vorbereitung gegen einen so namhaften Verein spielen können. Die Fortuna hat hier in der Umgebung eine große Anhängerschaft, so dass wir mit einem gut gefüllten Stadion rechnen dürfen“, sagt Velberts Vorsitzender Oliver Kuhn.