Irre: Mit Wadenbeinbruch beim Hochzeitstanz

Freitagmittag heiratete Dennis Otto standesamtlich. Abends dann stand er für den VfL Senden in der westfälischen Landesliga auf dem Platz. Am Samstag folgten die kirchliche Trauung und die große Hochzeitsfeier. Ottos Zeitplan vor etwa einer Woche klingt bereits mehr als ereignisreich. Doch die Missgeschicke, die dann passierten, machen die Geschichte des 27-Jährigen umso spektakulärer.

„Ich fang mal einfach an zu erzählen“, sagt Otto im Gespräch mit FUSSBALL.DE und wirkt anschließend überraschend unaufgeregt, als er auf seine spektakuläre Geschichte der vergangenen Tage zurückblickt.

Organisatorisch ist es laut Otto kein Problem gewesen, zwischen standesamtlicher und kirchlicher Trauung Freitagabend noch auf dem Fußballplatz zu stehen. Das habe er aber natürlich auch frühzeitig mit seiner Frau sowie ihrer und seiner Familie besprochen. „Die standen alle dahinter, viele sind selbst fußballbegeistert“, erklärt Otto. Seine Frau habe nur mal besorgt angemerkt: „Was wäre denn, wenn du dich verletzt?“ Letztlich ging es Freitagmittag aber mit gepackter Sporttasche zum Standesamt.

Nahe am Platzverweis

"Das hat sich echt nicht so angefühlt, auch nicht beim Tanzen"

Nach der Trauung war das Brautpaar im engsten Familienkreis noch gemeinsam Essen. Von dort aus ging es für den Bräutigam dann direkt zum Sportplatz des TuS Altenberge , wo der VfL Senden im engen Spitzenfeld der westfälischen Landesliga auf einen direkten Konkurrenten traf.

Tatkräftige Unterstützung leisteten dabei auch die beiden fußballbegeisterten Familien des frisch vermählten Paares. So standen unter anderem Ottos Frau, seine Schwiegermutter sowie sein Vater an der Seitenlinie. Die Hochzeitsgruppe jubelte letztlich über einen 1:0-Auswärtssieg des VfL Senden, der damit auch im siebten Ligaspiel ungeschlagen blieb.

Otto selbst erzielte zwar nicht das Tor des Tages, sollte aber dennoch in den Blickpunkt rücken. Und dies nicht wegen seines mannschaftdienlichen Einsatzes, zwischen standesamtlicher und kirchlicher Trauung an einem Freitagabend noch von Beginn an für sein Team aufzulaufen. Vielmehr gab es in der Schlussphase Unklarheiten über eine angebliche zweite Gelbe Karte, die nicht zu Ottos Platzverweis führte. Kurios, aber noch längst nicht genug…

Wadenbeschwerden halten nicht vom Feiern ab

Denn Außenbahnspieler Otto flitzte zwar – dank des ausbleibenden Platzverweises – bis zu seiner Auswechslung in der Nachspielzeit den Flügel rauf und runter, verletzte sich aber bereits in der ersten Halbzeit an der Wade. „Anschließend bin ich das ganze Spiel nicht ganz rund gelaufen“, berichtet Otto.

Die vor dem Spiel geäußerten Sorgen seiner Frau, dass sich Otto einen Tag vor der kirchlichen Trauung beim Fußball noch verletzen könnte, sollten sich anscheinend bewahrheiten. Denn neben den üblichen schweren Beinen nach einer umkämpften Partie plagten den 27-Jährigen nun auch noch Wadenbeschwerden. Ein schmerzhafter Pferdekuss, mutmaßte Otto, der sich davon laut eigenen Angaben nicht vom Feiern abhalten lassen wollte. Die Party, bei der auch Mannschaftskollegen eingeladen waren, sei daher nicht beeinträchtigt worden.

Hochzeitstag mit Wadenbeinbruch

Die Wadenschmerzen ließen jedoch auch zu Wochenbeginn nicht nach, sodass Otto einen Arzt aufsuchte und eine überraschende Diagnose erhielt. Denn in Wirklichkeit gründeten die Beschwerden nicht auf einem Pferdekuss. Stattdessen hatte Otto seinen Hochzeitstag mit einem angebrochenen Wadenbein gefeiert. „Das hat sich echt nicht so angefühlt, auch nicht beim Tanzen“, sagt Otto und hat eine simple Erklärung, warum die körperlichen Leiden am Samstag gefühlt sogar zunehmend abgenommen haben: „Ich war voll von Adrenalin und dann kam noch der viele Alkohol hinzu…“

Nun ist Otto erst einmal krankgeschrieben und kann auf spektakuläre Hochzeitstage zurückblicken. Als Erkenntnis reift Otto dabei vielleicht auch, dass er aufgrund seiner Verletzung nun im November zumindest sorgenfrei in die Flitterwochen reisen kann. Rücksicht auf den Ligaalltag, wie zwischen standesamtlicher und kirchlicher Trauung, braucht er verletzungsbedingt nämlich nicht nehmen.