Women's Week: Sichtbarkeit spielt große Rolle
Bis zum 13. Mai findet zum zweiten Mal die DFB Women's Week statt. Worum geht es genau? Mit FUSSBALL.DE sprechen Sabine Mammitzsch, Nia Künzer und Doris Fitschen darüber.
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[Foto: Andreas Arens ]
Just am Donnerstag, als er das achte Lebensjahrzehnt vollendet hatte, ließ er es ganz ruhig angehen, verbrachte seinen Jubeltag „im kleinen Kreise außerhalb von Trier“. Mehr verriet Josef Stork nicht. Dabei wäre die Zahl der Gratulanten wohl groß gewesen. Schließlich hat der Jupp, wie sie ihn im Trierer Süden nur nennen, einiges erlebt in seiner Laufbahn als Fußballer und Trainer. Und unzählige Freundschaften hat er in dieser Zeit geschlossen. Seinem Verein ist er als Vorstandsmitglied unverändert fest verbunden. Unsere Kultfigur der Woche.
Über die DJK St. Matthias Trier hinaus zog er einst seine Kreise. Seinen größten Erfolg errang er aber mit seinem Stammverein. Vor 62 Jahren zählte Stork zu jener Mattheiser A-Jugend, welche den Oberbürgermeister-Pokal holte. Der SV Trier-West wurde im Finale mit 5:1 bezwungen. Gleich zweimal trug sich Abwehrchef Stork in die Torschützenliste ein. Ein Tor erzielte der zweikampfstarke Akteur dabei mit einem fulminanten Schuss aus 40 Metern. Inspiriert wurde Stork in jungen Jahren von Fritz Walter. Ein Bild mit dem Konterfei der 1. FC-Kaiserslauteren-Legende und 54er-Weltmeisters hing jahrzehntelang über Storks Bett. „Einen feinen Menschen und großartigen Fußballer“, hat auch Stork in Erinnerung behalten.
Doch auch er war eine Leitfigur für viele andere. So auch für den heute 75-jährigen Norbert Oberbillig: „Der Jupp war damals mein Vorbild. So wie er wollte ich auch immer werden. Zu ihm habe ich als jüngerer Spieler hinaufgeblickt. Er hatte eine tolle Ausstrahlung auf dem Platz und einen Schuss wie ein Pferd.“
Der ehemalige Eintracht-Trier-Spieler und -Trainer Helmut Bergfelder – vor seiner Zeit an der Mosel 1973/1974 mit Fortuna Köln in der Bundesliga aktiv – lebt im Stadtteil Feyen/Weismark. Stork ist nach seinen Erfahrungen für die DJK St. Matthias „eine Ikone“.
„Der Jupp war damals mein Vorbild. So wie er wollte ich auch immer werden“
Auf „wunderbare Zeiten mit dem Fußball“ blickt Stork zurück. 1954 war er bereits als 16-Jähriger zu den A-Junioren gestoßen, musste sich erst einmal unter den älteren Spielern Respekt verschaffen. Die DJK, der katholisch geprägte Verein, kickte damals noch im Schatten der St.-Matthias-Basilika – dort, wo heute der Parkplatz an der Konrad-Adenauer-Brücke angesiedelt ist. „Wir haben immer am späten Sonntagmorgen gespielt. Wenn die Messe aus war, sind die Leute auf den Sportplatz geströmt. Oft standen die Zuschauer um den ganzen Platz herum“, erinnert sich Stork.
Berufsbedingt zog es ihn aber noch mit 18 zu den Bayer-Werken nach Leverkusen. Nach fünf Jahren kehrte er zurück, fing bei der DJK St. Matthias II wieder mit dem Kicken an, ehe Stork dem Ruf von Hermann Schons und dem SV Langsur folgte. 14 Jahre blieb er an der Sauer, zunächst als Spieler und dann als Trainer. Als Spielertrainer gelang ihm 1973 der Aufstieg. „Ungeschlagen sind wir damals in die A-Klasse marschiert“, erinnert sich Stork noch heute voller Stolz.
Trotz seines zeitaufwendigen Jobs als selbstständiger Getränkehändler hatte er Gefallen am Trainer-Job gefunden, erwarb schon früh die Übungsleiter-B-Lizenz. Fünf Jahre beim SV Alsdorf und zwei Spielzeiten beim SV Bollendorf folgten. Amtspokalsiege waren hier jeweils die größten Erfolge. „Noch heute treffen wir uns mit den alten Kameraden von Alsdorf jedes Jahr Ende September zum Wandern in der Südeifel und lassen die alten Zeiten wieder aufleben.“ Der Zusammenhalt war und ist Stork immer sehr wichtig – wie später auch bei den Alten Herren der DJK St. Matthias und in der Trainingsgruppe der SSG Mariahof, der er noch bis zu seinem 75. Lebensjahr angehörte.
Ob Stadt-, Silvester- oder Deulux-Lauf: Mehr als 20 Jahre lang ließ Stork, der Zeit seines Lebens in der Trierer Medardstraße wohnt, kaum eine dieser Veranstaltungen aus, bewies dabei Kondition und Durchhaltevermögen.
„Auf den Jupp konnte man sich immer verlassen. Auch heute noch übt er als Vorstandsmitglied und Verantwortlicher für unser Vereinshaus eine wichtige Funktion aus“, merkt Rolf Neunkirch, der Schatzmeister der DJK St. Matthias, an – und schiebt nach: „So schnell verabschieden wir unseren Jupp noch nicht in den Ruhestand.“
Rund 700 Mitglieder zählt die DJK aktuell. Der Stadtteil Feyen/Weismark wächst schnell, wovon auch der 1924 gegründete Traditionsclub profitiert. Mit der ersten Mannschaft geht es aber momentan bergab, wie der letzte Tabellenplatz in der A-Klasse Trier/Saarburg belegt.
Auch einer Vereinslegende wie Josef Stork blutet da das Herz. Für die Zukunft hofft er, dass „wieder Schritt für Schritt eigene Nachwuchsspieler nach oben rücken und unserem Seniorenfußball ein festes Fundament geben.“
Und vielleicht ist ja irgendwann wieder einer unter den DJK-Spielern dabei, die auch so fulminant schießen können, wie Josef Stork – aus 40 Metern, wie einst im Pokalfinale gegen den SV Trier-West.
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