Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Erst Torjubel, dann kurioses Gegentor: Keeper Andreas Stratmann durchlebt binnen einer Minute Gefühlschaos.[Foto: FSV Bad Wünnenberg/Leiberg Collage FUSSBALL.DE]
Die 90. Spielminute im Kreisliga-Derby zwischen dem FSV Bad Wünnenberg/Leiberg II und dem SC Borchen III dürfte den Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben: Beim Stand von 0:1 jagt der mit aufgerückte FSV-Torwart Andreas Stratmann den Ball aus 25 Metern aufs Tor und zwingt sein Gegenüber zu einer Glanzparade. Doch Stratmann hat noch nicht genug, bleibt vorne und erzielt beim anschließenden Eckball den 1:1-Ausgleich! Noch nicht kurios genug?
Während die Gastgeber den vermeintlichen späten Punktgewinn bejubeln, trifft Borchens Angreifer Marwin Kleine per direkt verwandeltem Anstoß über Stratmann hinweg, der noch nicht wieder im Tor war. Endstand einer verrückten Partie: 1:2. FUSSBALL.DE sprach mit Bad Wünnenberg/Leibergs tragischem Helden zwischen den Pfosten.
FUSSBALL.DE: Herr Stratmann, bis zur 89. Minute läuft in Bad Wünnenberg ein normales Fußballspiel. Wie kam ihre Angriffslust zustande?
Andreas Stratmann: Wir haben das ganze Spiel nicht so viel hinbekommen, lagen durch einen Treffer eines ehemaligen Mannschaftskollegen von uns 0:1 zurück. Irgendwie haben wir es nicht geschafft, Chancen zu kreieren. Ich habe dann immer mehr gebrannt, immerhin ging es gegen meinen Jugendverein und ich war hochmotiviert. Die letzten 20 bis 30 Minuten stand ich fast an der Mittellinie und habe dort die Bälle abgefangen. Nachdem wir dann ein paar Chancen vergeben hatten, habe ich in der 80. Minute gerufen, dass ich gleich selber nach vorne komme und das Ding reinmache.
"Einer unserer Mannschaftskollegen hatte die Idee, das Spiel schnell zu machen und den Ball direkt auf den Anstoßpunkt zu legen. Nur war ich da leider noch keine drei Meter in der eigenen Hälfte"
Eine Ansage, der sie knapp zehn Minuten später Taten folgen ließen.
Stratmann: Bei der ersten Ecke in der 89. Minute habe ich dann direkt aus der Distanz nach oben links draufgehauen. Den hat der Torwart noch sehr gut gehalten. Beim anschließenden Eckball wurde mir der Ball dann super aufgelegt, und ich habe ihn oben rechts reingestrahlt. Der Rest war dann erstmal nur noch eine große Jubeltraube. Die aber leider nicht lang Bestand hatte.
Wie kam es zum direkten Gegentreffer?
Stratmann: Einer unserer Mannschaftskollegen hatte die Idee, das Spiel schnell zu machen und den Ball direkt auf den Anstoßpunkt zu legen. Nur war ich da leider noch keine drei Meter in der eigenen Hälfte. Auf dem Rückweg, etwa am Strafraumrand, habe ich dann plötzlich Schreie gehört und mich umgedreht - da war es aber schon zu spät, um noch eingreifen zu können.
Wie haben die Kollegen auf das Gegentor reagiert und können Sie sich trotzdem über ihren Treffer freuen?
Stratmann: Natürlich! Allerdings lagen Freud und Leid auch noch nie so nah beieinander. Ich habe danach die ganze Nacht nicht geschlafen, weil ich mich so geärgert habe, da es für mich ja auch ein besonderes Spiel war. Ein Mannschaftskollege hat das ganz gut zusammengefasst: "From hero to zero in 30 Sekunden." Ein Torwart-Tor und ein Tor beim Anstoß sind ja für sich schon kurios genug, aber beides direkt hintereinander, das wird hier so schnell niemand vergessen.
Ihre beiden Schüsse sahen nicht aus, als kämen sie von einem Torwart. Woher kommt die Abschlussstärke?
Stratmann: Ich bin eigentlich Angreifer, habe lange im Feld gespielt. 2015/2016 hatten wir ein Torwartproblem und in der Hinrunde nur vier Punkte geholt - mit acht verschiedenen Torhütern. Ich habe mich dann nach einer längeren Verletzung bereit erklärt, mich in der Rückrunde ins Tor zu stellen. Mit dem Resultat, dass wir nach einer krassen Leistungssteigerung der ganzen Mannschaft elf von zwölf Spielen gewonnen haben. Und seitdem bin ich im Tor geblieben. Wohl ein unentdecktes Talent. (lacht)
2004 gelang Schalkes Mike Hanke in der Bundesliga gegen Jörg Butt ein ähnliches Kunststück vom Anstoßpunkt. Für welchen Verein schlägt ihr Herz?
Stratmann: An den Treffer erinnere ich mich sogar noch. Mein Verein ist der FC Bayern München, aber mein erstes Fußballspiel habe ich auch auf Schalke gesehen. Mein Bruder hatte mich gegen Bayern mit in den Schalke-Block genommen. Beim 1:0 durch Giovane Elber bin ich dann als Einziger im Block hochgesprungen.
In Eurem Verein habt ihr auch außergewöhnliche Dinge erlebt? Dann schreibt uns eine Mail an fussball.de@dfb.de. Wir freuen uns auf Eure Geschichten!
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