VW sucht Einlaufkinder für Länderspiele
VW verlost gemeinsam mit FUSSBALL.DE jeweils fünf Plätze in der Volkswagen Junior Eskorte für die Länderspiele gegen die Ukraine in Nürnberg und in Mönchengladbach gegen Griechenland.
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Stefan Thelen im Spiel gegen den FC Arsenal Trikot des 1. FC Köln (Bild links) und als Surfer am Strand in Neuseeland. [Foto: Fotos imago, privat; Collage FUSSBALL.DE]
Durch die Regionalligen West, Nord und Südwest tourte Stefan Thelen einst – um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen: Den heute 24-jährigen Mann für die rechte Außenbahn packte das Fernweh. Inzwischen ist er eine feste Größe in der ersten neuseeländischen Liga. Darüber hinaus könnte er schon bald für die jordanische Nationalmannschaft auflaufen.
Sechs Jahre lang wurde Tehlen beim 1. FC Köln ausgebildet, durfte sogar im Test gegen den FC Arsenal ran. „Ich stand plötzlich mit Spielern wie Yaya Toure, Robin van Persie, Lukas Podolski, Timo Horn oder Jonas Hector auf dem Platz. Das war schon ein super Gefühl“, schwärmt der gebürtige Mönchengladbacher noch heute vom 12. August 2012. Zum offiziellen Poldi-Abschiedsspiel waren damals 32.500 Zuschauer ins Rheinenergie-Stadion gepilgert.
Nicht zuletzt eine Knöchelverletzung brachte Thelen dann aber vom hoffnungsvollen Weg ab – der Traum vom Bundesligaprofi platzte. Nach einem halben Jahr Pause ging es zunächst zum Goslarer SC, dann zu Eintracht Trier. Über den FC Wegberg-Beeck folgte schließlich in der Winterpause der vergangenen Saison der Wechsel zu Rot-Weiss Essen. Beim Deutschen Meister von 1955 kam er verletzungsbedingt zu keinem Einsatz, verließ den Klub schon Ende Mai wieder.
"Ich stand plötzlich mit Spielern wie Yaya Toure, Robin van Persie, Lukas Podolski, Timo Horn oder Jonas Hector auf dem Platz. Das war schon ein super Gefühl"
„Ich wollte dann mal was ganz anderes machen und Auslandserfahrung sammeln – je weiter, desto besser“, berichtet Thelen. Übers Internet knüpfte er Kontakte zu Willi Schoppe, einem schon lange in Neuseeland lebenden Deutschen. „Er hat die ersten Verbindungen zu Vereinen dort hergestellt, mir nur Gutes vom Fußball dort erzählt.“ Das Video von Thelens halbstündigem Einsatz im Kölner Dress gegen den FC Arsenal diente als Türöffner. Mehrere Klubs hatten Interesse, schließlich landete Thelen im Spätsommer beim fünffachen neuseeländischen Meister und zweifachen ozeanischen Champions-League-Gewinner Waitakere United.
„Das Gesamtpaket passt einfach“, kann Thelen nach den ersten Monaten in seiner 18.000 Kilometer entfernten neuen Heimat, ein positives Zwischenfazit ziehen: „Ich wohne in einem Haus an der Takapuna Beach, dem wohl schönsten Strand in Stadtnähe. Das Vereinsauto steht direkt vor der Tür. Ich brauche damit oder mit der Fähre nur zehn Minuten bis in die Innenstadt. Es ist zwar kein Urlaub, fühlt sich aber ein bisschen so an. Jedenfalls lebe ich in einem der schönsten Länder der Welt mit sehr, sehr freundlichen und offenen Menschen.“
Noch mehr Exotisches tut sich im Fußballer-Leben des Stefan Thelen auf – er hofft nämlich auf eine Karriere als Nationalspieler Jordaniens: „Da mein Opa von dort ist, habe ich immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, für die jordanische Nationalmannschaft aufzulaufen.“ Über die Verwandtschaft war der Kontakt nach Vorderasien schnell hergestellt. Im August folgte die Einladung zu einem Trainingslager in der Schweiz. Fast wäre es da schon zu einem ersten Länderspieleinsatz gegen Katar gekommen, Thelens jordanischer Pass fehlte aber noch. Ein Trainerwechsel nach bereits gescheiterter WM-Qualifikation, die Suche nach einem neuen Trainer und die große Entfernung von Neuseeland aus haben das Ganze etwas ins Stocken gebracht. „Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ich bald internationale Erfahrung sammeln kann“, sagt Thelen.
Bis April läuft sein Vertrag noch in Waitakere, der mit knapp 190.000 Bürgern fünftgrößten Stadt Neuseelands. Wie es dann weitergeht? „Das ist im schnelllebigen Fußballgeschäft schwer abzusehen. Einige Spieler haben schon bewiesen, dass von hier der Sprung in die australische A-League machbar ist.“ Als aktuell einer der notenbesten Akteure in der New Zealand Stirling Premiership traue er sich das auch zu. Durch die Option mit Jordanien hält auch einen Wechsel nach (Vorder-) Asien denkbar.
Bei Waitakere United ist der vor allem beim Mittelrhein-Klub Germania Kückhoven groß gewordene Abwehr- und Mittelfeldspieler einer der wenigen Profis, kann so zusätzliche Fitnesseinheiten absolvieren, während der Großteil seiner Teamkollegen noch einem (Haupt-) Beruf oder einem Studium nachgeht. Außerdem gibt er den Nachwuchsspielern des renommierten Klubs bei Trainingseinheiten Tipps. In Thelens Team haben viele schon für Neuseelands Nationalteam, die „All Whites“, gespielt. Zudem tummeln sich Ex-Profis aus Spanien, Portugal und England in der „Premiership“. Den Fußball in Down Under bezeichnet der Ex-Kölner im Vergleich zu dem in Deutschland „mehr physisch als taktisch“. Ansonsten gehe es auch hier professionell zu – vom Aufwärmen mit dem Fitnesstrainer bis zum Ausdehnen mit dem Physiotherapeuten sei im Training alles bestens organisiert. Zudem geht es auch zu Auswärtsspielen in nur einigen hundert Kilometern Entfernung mit dem Flugzeug, um die Reisestrapazen so gering wie möglich zu halten.
Rugby ist die Sportart Nummer eins im 4,25-Millionen-Einwohner-Staat und zieht die Zuschauermassen an. Im Schnitt verlieren sich zu den Fußballspielen oft nur 1.000 bis 2.000 Fans in den Stadien. Und doch: Der Zugang zur Weltbühne ist da. „Mein Ziel ist es, mit Waitakere United Landesmeister zu werden, die Champions-League zu gewinnen, um so an der FIFA-Klub-WM teilzunehmen“, sagt Thelen. Zur Weihnachtspause rangiert sein Klub im Tabellenmittelfeld, hat Platz eins in der „Premiership“ bei nur drei Punkten Rückstand aber noch in Sichtweite.
„Im Moment fühlt es sich für mich richtig an, hier zu sein“, sagt Thelen. Das Einzige, was er ab und zu vermisse, sei lediglich die deutsche Pünktlichkeit.
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