Meinerzhagen und Schermbeck: Finaltag-Debüt

Mit den beiden Oberligisten RSV Meinerzhagen und SV Schermbeck stehen zwei Debütanten im Endspiel um den Westfalenpokal. Für beide Klubs ist es der bislang größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Am Finaltag der Amateure (Samstag, 22. August, ab 17.45 Uhr, live in der ARD) geht es für Meinerzhagen und Schermbeck im Sportzentrum Kaiserau damit um den erstmaligen Einzug in den DFB-Pokal. Dort wartet in der ersten Runde (11. bis 14. September) entweder der SC Paderborn 07 oder die SpVgg Greuther Fürth auf den Westfalenpokalsieger.

Der RSV Meinerzhagen, Heimatverein des langjährigen Bundesligaprofis Nuri Sahin (Borussia Dortmund und Werder Bremen), setzte sich im Halbfinale gegen den Regionalliga West-Meister und Titelverteidiger SV Rödinghausen sensationell 6:4 nach Elfmeterschießen (1:1, 1:0) durch. Nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Julian Moritz Jakobs (31.) für Meinerzhagen und Patrick Kurzen (77.) für Rödinghausen trafen. Danach ging es direkt ins Elfmeterschießen. Den entscheidenden Treffer setzte Can Sakar, ehemaliger Nachwuchsspieler von Borussia Dortmund. Nuri Sahin jubelte im Stadion mit.

Das zweite Halbfinale gewann Meinerzhagens Ligakonkurrent SV Schermbeck gegen die künftig in der Westfalenliga an den Start gehende SpVg Hagen 11 deutlich 6:1 (3:0). Dominik Hanemann (9.) hatte Schermbeck früh in Führung gebracht. Raphael Niehoff (22.), Bilal Özkara (31.), Bernad Gllogjani (56.) und Doppeltorschütze Michael Smykacz (58./74.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe, ehe Louis Vormann (86.) für Hagen verkürzte.

Trotz der Niederlage hat der SV Rödinghausen immer noch die Chance, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Als bester westfälischer West-Regionalligist trifft der SVR in einem Entscheidungsspiel am Dienstag, 25. August (ab 18.30 Uhr), erneut in Kaiserau auf den Oberliga-Meister SC Wiedenbrück . Hätte Rödinghausen erneut den Westfalenpokal gewonnen, wäre Drittliga-Aufsteiger SC Verl in das Entscheidungsspiel nachgerückt. Jetzt aber muss Verl die Hoffnungen auf die erneute Teilnahme am DFB-Pokal begraben.

Südwest: Morlautern unterliegt FCK nach großem Kampf

Der Verbandsligist SV Morlautern lieferte dem benachbarten Traditionsverein 1. FC Kaiserslautern aus der 3. Liga im Halbfinale des Verbandspokals Südwest einen großen Kampf, unterlag im Stadtderby nur knapp 1:2 (1:2). Florian Bicking (14.) hatte den krassen Außenseiter auf einem Nebenplatz des Fritz-Walter-Stadions auf dem Betzenberg sogar 1:0 in Führung gebracht. Lucas Röser (18., Foulelfmeter) und Kevin Kraus (41.) per Kopfball wendeten aber noch vor der Pause das Blatt. Dabei blieb es bis zum Schluss.

Während für Morlautern der Traum vom zweiten Triumph im Verbandspokal nach 2017 platzte, hat Titelverteidiger 1. FC Kaiserslautern weiterhin die Chance auf den fünften Pokalsieg nach 1997, 1997, 2008 und 2019. Für die ersten drei Titel war allerdings jeweils die zweite Mannschaft verantwortlich. Am Finaltag geht es für das Team von FCK-Trainer Boris Schommers am Samstag, 22. August (ab 16.45 Uhr) gegen den Oberliga-Aufsteiger SV Alemannia Waldalgesheim, der den Verbandspokal schon 2014 für sich entschieden hatte. Der Gewinner des Endspiels hat in der ersten Runde des DFB-Pokals Heimrecht gegen den SSV Jahn Regensburg aus der 2. Bundesliga.

Hessen: Steinbach Haiger am Finaltag beim FSV Frankfurt

Der TSV Steinbach Haiger aus der Regionalliga Südwest steht zum zweiten Mal nach 2018 im Endspiel um den Hessenpokal. Im Halbfinale behielt der ambitionierte Viertligist beim Ligakonkurrenten FC Gießen vor rund 1000 Zuschauern 2:1 (2:0) die Oberhand. Am Finaltag der Amateure (Samstag, 22. August, 16.45 Uhr, live in der ARD) hat Steinbach Haiger damit die Chance, den zweiten Landespokaltitel der Vereinsgeschichte zu holen und erneut in den DFB-Pokal einzuziehen. Gegner ist Ligarivale FSV Frankfurt, der den Hessenpokal bisher ebenfalls einmal gewinnen konnte (2006) und im Endspiel Heimrecht genießt.

Bei der Partie in Gießen wurden die Gäste aus Steinbach Haiger schon früh ihrer Favoritenrolle gerecht. Sascha Marquet (19.) und Christian März (35.) trafen für den TSV, der die abgebrochene Saison 2019/2020 in der Südwest-Staffel hinter Meister 1. FC Saarbrücken auf Platz zwei beendet hatte. Gießen rangierte zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Platz 15. Die Gastgeber kamen durch einen verwandelten Foulelfmeter von Aykut Öztürk (50.) zwar noch einmal heran, schafften es aber nicht mehr, den Rückstand zu egalisieren.

Beim Finalduell mit dem Ex-Zweitligisten aus Frankfurt kommt es für den TSV Steinbach Haiger zum Wiedersehen mit dem früheren Bundesligaprofi Timo Kunert (33), der von 2016 bis 2019 für den TSV aktiv war. Aus Sicht des Routiniers, der 2006 mit dem FC Schalke 04 Deutscher A-Junioren-Meister wurde, ist sein ehemaliger Verein im Endspiel Favorit. "Wir sind klarer Außenseiter, weil Steinbach Haiger eine hochkarätige Mannschaft besitzt und in der Südwest-Staffel zu den Titelfavoriten gehört", so Kunert gegenüber  FUSSBALL.DE . Der Sieger des Hessenpokals trifft im DFB-Pokal auf den Zweitligisten SV Sandhausen .

Niedersachsen: MTV-Duell zwischen Celle und Gifhorn

Von einem Duell mit dem Bundesligisten FC Augsburg in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde sind der MTV Eintracht Celle und der MTV Gifhorn nur noch jeweils einen Schritt entfernt. Die beiden Oberligisten bestreiten am Samstag, 22. August (ab 17.45 Uhr), im Hannoveraner Eilenriedestadion im Rahmen des bundesweiten Finaltags das Endspiel um den Niedersachsenpokal der Amateure und betreten damit durch die Live-Konferenz in der ARD die große Fußballbühne. Während schon der Finaleinzug für den MTV Eintracht Celle der bislang größte Erfolg ist, könnte Gifhorn den Titelgewinn von 1978 wiederholen.

Celle setzte sich in seinem Halbfinalspiel gegen den Ligakonkurrenten FC Hagen/Uthlede 3:2 (2:1) durch. Adrian Zöfelt (2.), Jean-Luca van Eupen (18.) und der eingewechselte Felix Krüger (72.) ließen die Eintracht jubeln. Für die Gäste hatten Kilian-Lasse Tienken (6.) und Finn-Niklas Klaus (52.) zweimal ausgeglichen. Beide Teams beendeten die Partie mit nur zehn Spielern, weil Celles Daniel Ruchatz (Tätlichkeit/45.) ebenso die Rote Karte sah wie Mika Lasse Kroschel (21.) vom FC Hagen/Uthlede nach einer Notbremse.

Über 90 Minuten torlos blieb das zweite Halbfinalduell zwischen den beiden weiteren Oberligisten SC Spelle-Venhaus und MTV Gifhorn. Im Elfmeterschießen sicherte MTV-Torhüter Tobias Krull seinem Team mit vier abgewehrten Schüssen den umjubelten 6:5-Erfolg. Bernd Düker, Schlussmann des SC Spelle-Venhaus, hielt "nur" drei Elfmeter.

Baden: FC Nöttingen trifft auf Waldhof Mannheim

Der Traditionsverein SV Waldhof Mannheim aus der 3. Liga wurde seiner Favoritenrolle im Halbfinale des Badischen Verbandspokals gerecht. Die Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner qualifizierte sich durch ein standesgemäßes 3:0 (1:0) beim Landesligisten ASC Neuenheim für das Endspiel. Dort geht es im Rahmen des Finaltags der Amateure am Samstag, 22. August (ab 16.45 Uhr), im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim gegen den Oberligisten FC Nöttingen , der sein Halbfinale beim 1. FC Mühlhausen aus der Verbandsliga bereits im März 6:5 nach Elfmeterschießen (2:2, 2:2, 2:0) für sich entschieden hatte.

Auf dem Kunstrasenplatz im Fußballcampus Heidelberg brachte Arianit Ferati (45.+3) den großen Favoriten aus Mannheim in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gegen den ASC Neuenheim in Führung. Mohamed Gouaida (50.) und der eingewechselte Onur Ünlüciftci (60.) machten alles klar. Im Finale gegen den FC Nöttingen könnte der SV Waldhof erstmals seit 1999 wieder Verbandspokalsieger werden. Der FCN holte den Titel schon dreimal (2012, 2015 und 2017). Im DFB-Pokal bekommt es der Vertreter des Badischen Fußballverbandes in der ersten Runde mit dem Bundesligisten SC Freiburg zu tun.

Rheinland: FV Engers 07 jubelt in der Verlängerung

Der Fußballverband Rheinland wird im DFB-Pokal der Saison 2020/2021 von einem Verein aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar vertreten. Im Endspiel um den Verbandspokal stehen sich am Samstag, 22. August (ab 14.45 Uhr), im Koblenzer Stadion Oberwerth der FC Blau-Weiß Karbach und der FV Engers 07 gegenüber. Beide Klubs konnten den Wettbewerb noch nie für sich entscheiden. Während für Karbach sogar die Finalteilnahme eine Premiere ist, liegen die beiden Endspiele mit Beteiligung des FV Engers 07 lange zurück (1967 und 1970).

Engers setzte sich in seinem Halbfinale erst in der Verlängerung 1:0 (0:0, 0:0) gegen den Ligakonkurrenten Sportfreunde Eisbachtal durch. Den entscheidenden Treffer erzielte Sören Klappert (96.), der am Finaltag der Amateure auf seinen Ex-Klub FC Karbach treffen wird, der in der anderen Begegnung der Vorschlussrunde den Südwest-Regionalligisten TuS Rot-Weiß Koblenz , Pokalsieger von 2018, mit einem 2:1 (1:1) ausschaltete und damit den Gästen ein mögliches "Heimspiel" im Finale verwehrte. Der Gewinner des Rheinlandpokals darf sich im DFB-Pokal auf ein Duell mit dem Zweitligisten VfL Bochum freuen.