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Meppens Trainer Christian Neidhart sagt: "Für den Verein, die Fans und die gesamte Region wäre die Rückkehr in den Profifußball fantastisch". [Foto: Imago / Collage: FUSSBALL.DE]
Der SV Meppen hätte in der Regionalliga Nord nicht besser aus den Startlöchern kommen können. Nach zwei Spieltagen grüßt der einstige Zweitligist mit der optimalen Ausbeute von sechs Punkten und 6:1 Toren von der Tabellenspitze. Einziger Wermutstropfen: Im Niedersachsenpokal musste sich der SVM im Achtelfinale dem Ligakonkurrenten BSV Schwarz-Weiß Rehden 1:3 geschlagen geben. Damit war der Traum vom DFB-Pokal bereits früh geplatzt. Am heutigen Mittwoch (ab 19 Uhr) empfängt die Mannschaft von Christian Neidhart, der in Meppen seit Juli 2013 Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion ist, den Bundesligisten SV Werder Bremen zu einem attraktiven Testspiel.
Im aktuellen FUSSBALL.DE - Regionalliga-Interview spricht der 47-jährige Ex-Zweitligaprofi Christian Neidhart mit dem Journalisten Christian Knoth über das Saisonziel, das Pokal-Aus in Rehden, die heutige Partie gegen Werder Bremen und seinen Sohn Nico, der für den Drittligisten Sportfreunde Lotte am Ball ist.
"An ein mögliches Duell mit Nico habe ich noch keinen Gedanken verschwendet"
FUSSBALL.DE: Zwei Spiele, zwei Siege: Ihre Mannschaft rangiert an der Spitze. Sind Sie wunschlos glücklich, Herr Neidhart?
Christian Neidhart: Ich bin bisher auf jeden Fall hochzufrieden. Vor dem Saisonstart weiß man nie so recht, wo man steht. Eine U 23 ist nicht unbedingt der Wunschgegner zum Auftakt, weil diese Teams meist einen großen Umbruch hinter sich haben und schwer einzuschätzen ist. Wir haben jedoch beim 3:1 gegen Eintracht Braunschweig II eine starke Leistung gezeigt und souverän gewonnen. Die Partie gegen den ETSV Weiche Flensburg hat mir ebenfalls sehr imponiert. Wir haben gegen eine Spitzenmannschaft über die gesamten 90 Minuten nichts anbrennen lassen.
FUSSBALL.DE: Der SVM setzte sich 3:0 durch. Was macht Ihre Mannschaft so stark?
Neidhart: Uns zeichnet aktuell vor allem aus, dass wir mit sehr viel Tempo über die Außenpositionen kommen. Damit haben unsere Gegner offenbar ihre Probleme. Außerdem freut mich sehr, dass wir unsere Chancen gegen Flensburg eiskalt genutzt haben. Wir haben direkt die ersten beiden Tormöglichkeiten konsequent verwertet und damit schnell den Grundstein für den Sieg gelegt.
FUSSBALL.DE: Der SVM spielt in der Nord-Staffel zwar seit Jahren oben mit, konnte sich dennoch nie so wirklich in das Titelrennen einschalten. Woran liegt das?
Neidhart: Es ist unheimlich schwierig, mit den U 23-Mannschaften der Bundesligisten zu konkurrieren. Zunächst war die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen das Maß aller Dinge im Norden. Seit dem Aufstieg des SVW ist der VfL Wolfsburg II das Nonplusultra. Der VfL hat sowohl finanziell als auch infrastrukturell deutlich mehr Möglichkeiten als alle anderen Nord-Regionalligisten.
FUSSBALL.DE: Ist es dennoch möglich, den „Wölfen“ Paroli zu bieten?
Neidhart: Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Wenn wir unsere gute Frühform bestätigen und das Niveau halten können, haben wir definitiv die Chance, eine gute Rolle zu spielen. Das ist aber nur dann möglich, wenn wir von schweren Verletzungen verschont bleiben. Mir steht nur ein 20-Mann-Kader zur Verfügung. Das ist schon ziemlich dünn.
FUSSBALL.DE: Es ist also durchaus denkbar, dass weitere Spieler verpflichtet werden?
Neidhart: Zumindest wäre das nicht verkehrt. Vor allem auf den Außenverteidiger-Positionen sehe ich noch Bedarf. Allerdings müssen wir zunächst einmal schauen, ob weitere Transfers finanziell überhaupt zu realisieren sind. Unser Etat wurde in dieser Saison um 15 Prozent gekürzt, weil unter anderem einige Sponsoren weggebrochen sind. Es kann also auch sein, dass wir auf dem Transfermarkt nicht mehr aktiv werden.
FUSSBALL.DE: Es ist schon lange her, dass der SV Meppen im Profibereich gespielt hat. Die letzte Zweitliga-Saison liegt rund 18 Jahre zurück. Was würde ein Aufstieg in die 3. Liga für den Verein und die Stadt Meppen bedeuten?
Neidhart: Für den Verein, die Fans und die gesamte Region wäre die Rückkehr in den Profifußball fantastisch. Das Emsland sehnt sich seit langem wieder nach Spielen gegen große Traditionsvereine wie zum Beispiel den VfL Osnabrück. Auch für mich wäre der Sprung in Liga drei eine schöne Sache. Die 3. Liga ist sehr interessant. Es spielen dort nicht nur viele große Vereine, auch der Zuschauerandrang ist beeindruckend. Bis der SV Meppen in diesen Genuss kommen darf, ist es aber noch ein langer Weg. Man darf nicht außer Acht lassen, dass wir immer noch unter Amateurbedingungen trainieren. Viele meiner Spieler gehen noch hauptberuflich zur Arbeit.
FUSSBALL.DE: Ein Aufstieg könnte für Sie auch persönlich eine besondere Bedeutung bekommen. Falls Drittligist Sportfreunde Lotte den Klassenverbleib schafft und Ihr Sohn Nico auch in der kommenden Saison in Lotte am Ball ist, könnte es zum Familienduell kommen. Ist das ein zusätzlicher Anreiz?
Neidhart: Nein, an ein mögliches Duell mit Nico habe ich noch keinen Gedanken verschwendet. Klar ist aber, dass ich mich sehr für meinen Sohn gefreut habe, dass es endlich mit dem Drittliga-Aufstieg geklappt hat. Lotte hatte ja in den vergangenen Jahren bereits öfter am Aufstieg geschnuppert.
FUSSBALL.DE: Lotte und Meppen sind rund 100 Kilometer voneinander entfernt. Wie oft haben Sie Kontakt zu Ihrem Sohn?
Neidhart: Wir telefonieren täglich, reden meist abends nach dem Training miteinander. Wenn es die Zeit zulässt, schaue ich mir auch seine Spiele an. Die Playoff-Partien der Sportfreunde gegen den Südwest-Meister SV Waldhof Mannheim habe ich beispielsweise beide im Stadion verfolgt.
FUSSBALL.DE: Am heutigen Mittwoch bestreitet der SV Meppen ein attraktives Testspiel gegen den Bundesligisten SV Werder Bremen, obwohl die Regionalliga-Saison bereits in vollem Gange ist. Wie kam dieser Termin zustande?
Neidhart: Wenn wir die Möglichkeit bekommen, gegen einen Traditionsklub wie Werder Bremen zu spielen, müssen wir uns nun einmal auch nach den Wünschen des Gegners richten. Der SV Werder befindet sich in der finalen Phase der Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison, bringt einige Fans mit nach Meppen. Da für uns mittwochs ohnehin die intensivste Trainingseinheit der Woche ansteht, ist es für uns kein Problem, ein Testspiel unter der Woche einzustreuen.
FUSSBALL.DE: Werden Sie dennoch auch Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance geben und Stammpersonal schonen?
Neidhart: Sicherlich werde ich einiges ausprobieren, was ich in einem Ligaspiel vielleicht nicht machen würde. Es ist aber nicht geplant, dass ich Spieler schonen werde. Für uns alle ist es ein Highlight, da möchte jeder zum Einsatz kommen. Auf Torwart Benjamin Gommert und Angreifer Max Kremer muss ich allerdings verletzungsbedingt verzichten. Beide laborieren an Muskelfaserrissen.
FUSSBALL.DE: Wie viele Zuschauer werden erwartet?
Neidhart: Im Vorverkauf wurden bereits 3.500 Karten abgesetzt. Wir rechnen damit, dass zwischen 6.000 und 7.000 Zuschauern ins Stadion kommen werden. Das ist für uns alles andere als eine alltägliche Kulisse. Ich freue mich sehr auf das Spiel und hoffe, dass die Besucher eine unterhaltsame Begegnung zu sehen bekommen.
FUSSBALL.DE: Am Wochenende steht in der Regionalliga Nord bereits der 3. Spieltag an. Sie gastieren mit Ihrer Mannschaft am Samstag beim BSV Schwarz-Weiß Rehden, gegen den es im Niedersachsenpokal eine 1:3-Niederlage gab. Wie sehr schmerzt das frühe Pokal-Aus?
Neidhart: Es tut schon weh. Wir haben durch das Ausscheiden nicht nur die Möglichkeit verpasst, uns für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Wir müssen auch auf Geld verzichten, das wir für das Weiterkommen erhalten hätten. Hinzu kommt, dass es eine sehr bittere Niederlage war. Wir hatten über weite Strecken das Spiel bestimmt, uns dann aber zweimal auskontern lassen.
FUSSBALL.DE: Ist die Niederlage eine Extra-Motivation für das Duell am Samstag?
Neidhart: Definitiv. Es ist gut, dass wir so schnell die Möglichkeit bekommen, uns zu revanchieren. Außerdem möchten wir den Platz an der Spitze auch verteidigen, wenn wir ihn schon einmal erobert haben.
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