Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.

An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.

Hilfe-Center

Hilfe-Center

Regionalliga

Regionalligen

Verbände

Verbände

Wenn Du dich bei unserer Community einloggst, kannst du Vereine und Mannschaften als Favoriten speichern und direkt von hier aus schnell und einfach erreichen.

Matchkalender

Begegnungen in deiner Nähe

{{typeaheadInput.text}}

* Pflichtfelder

Amateurstatistiken

{{shop.menuLabel}}

Flyeralarm Teamshop

Holt euch mit den Teamshops einen auf euren Verein zugeschnittenen und kostenfreien Onlineshop.

Alle Teammitglieder und Fans können dort ganz einfach ihre Mannschaftsausstattung von Zuhause aus bestellen. Somit müsst ihr keine Zeit mehr mit aufwändigen Sammelbestellungen verschwenden. Außerdem gibt es keine Mindestbestellmenge und ihr erhaltet exklusive Rabatte (bis zu 50%), sowie euer Teamlogo stets gratis auf die Textilien gedruckt.

Kolumne|08.09.2018|13:00

Profi-Traum: Entdecke den Weydandt in dir!

Kreisliga-Märchen: Hendrik Weydandt schafft den Sprung nach ganz oben. [Foto: imago/Sven Simon]

Anzeige

Fußball-Weisheit #47: „Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann.“ (Jürgen Klinsmann). Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Im Eifer des Gefechts, in diesem Fall nach dem gewonnenen EM-Finale 1996, spielt der Grammatik keine Rolle mehr. Es sind diese besonderen Momente, in denen man seine Emotionen einfach mal ungefiltert herausposaunen sollte. Hendrik Weydandt (23), Mittelstürmer von Hannover 96, blickt auch mit Gefühlen, wo schier unbeschreiblich sind, auf die vergangenen Jahre zurück. „Ich muss mich doller kneifen als ich kann“, sagt er. Joel Grandke schreibt in seiner aktuellen FUSSBALL.DE-Kolumne Amateur-Alltag über den märchenhaften Aufstieg von der Kreisliga zum Profi.

Vor vier Jahren kickte Weydandt noch für den TSV Groß Munzel (heute 2. Kreisklasse): „Bis ich 18 war, wollte ich nur Dorffußball mit den Jungs spielen.“ Über den Regionalligisten Germania Egestorf/Langreder empfahl er sich schließlich für die Reserve von Hannover 96 , die ihn im Juli unter Vertrag nahm. Die Regionalliga-Zeiten sollten allerdings ein schnelles Ende nehmen: Nur zwei Monate später, also vor wenigen Tagen, unterschrieb er einen Profivertrag. Zuvor spielte er sich in der Vorbereitung der 96-Profis in den Fokus und knipste für sie bereits im Pokal und seinem Bundesliga-Debüt in Bremen. Ein kleines Kreisliga-Märchen von einem, dem wohl keiner mehr den großen Sprung zugetraut hätte. Und diese Story scheint gerade erst Fahrt aufzunehmen, eine Fortsetzung folgt gewiss.

Solche Werdegänge sind in Zeiten von dichten Scouting-Netzen der Top-Clubs und Millionen, die in deren Jugendakademien gepumpt werden, freilich selten. Doch es gibt sie eben noch, diese wahren Geschichten für die Fußballromantiker unter uns, die nicht aus der Feder der Gebrüder Grimm stammen. Der Stoff für die Anekdoten, die ein Motivations-Coach seinem Publikum um die Ohren schreit: „Guckt euch den Weydandt an! Der hat es in kürzester Zeit vom Bolzplatz in die größten Stadien der Republik geschafft! Und du kannst das auch! Entdecke den Weydandt in dir!“ (Im Hintergrund dudelt „I gotta feeling“ von den „Black Eyed Peas“, während zwei Praktikanten auf der Bühne zum Klatschen animieren.) Der rasante Aufstieg des 96-Angreifers geht aber weit über das Futter für zwielichtige Selbstdarsteller auf Mitarbeiter-Seminaren hinaus. Er dient vielen Amateurkickern tatsächlich als Inspiration, den großen Traum vom Profi-Fußball nicht zu früh und vor allem nicht kampflos zu begraben.

Derbys gegen spätere Nationalspieler

„Den Weydandt, den habe ich früher mal auf Kniehöhe weggegrätscht!“

Solch eine Inspiration findet sich nicht nur im Großraum Hannover, sondern wahrscheinlich auch irgendwo bei euch um die Ecke. In fast jeder Region Deutschlands gibt es den einen Spieler, der es nach seiner Jugendzeit im Amateurbereich später mal ins Profigeschäft geschafft hat. Ich kann auch aus meinem eigenen Erfahrungsschatz berichten. Die Fakten, dass ich 90er Jahrgang und im beschaulichen Otterndorf an der Nordseeküste aufgewachsen bin, teile ich mit dem heutigen Augsburg-Profi André Hahn. Früher haben wir diverse Male gegeneinander gekickt: Er für den örtlichen TSV, ich für das Team einer Nachbargemeinde. Keine Frage: Er war immer der deutlich bessere Fußballer von uns beiden. Aber hätte man mir damals erzählt, dass André es bis in die Nationalmannschaft bringen wird, hätte ich wohl nur ein müdes Lächeln dafür übrig gehabt: „Ja nee, is klar…“ Sein Wechsel zu den HSV-Amateuren sollte schließlich auch nicht von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein: Durchgefallen, kein Profivertrag – das war es dann wohl mit dem großen Traum. Zu dieser Zeit war er immerhin schon 20 Jahre alt. Der Rest ist Geschichte: Nach kurzen Regional- und Drittliga-Engagements gab ihm der FC Augsburg im Jahr 2013 die Chance, sich in der Bundesliga zu beweisen. Ein DFB-Länderspiel unter Jogi Löw und die Champions-League-Spiele mit Borussia Mönchengladbach zeugen von seinem furiosen Aufstieg.


Man tritt ihm sicher nicht zu nahe, wenn man behauptet, dass anderen Bundesliga-Spielern ein größeres Talent in die Wiege gelegt wurde. Technische Brillanz und Zauberpässe gehören nicht unbedingt zu seinem Handwerkszeug. Doch er beweist, was mit harter Arbeit und der richtigen Einstellung alles möglich ist. Er ackert bis zum Umfallen, gibt keinen Ball verloren und geht keinem Zweikampf aus dem Weg – eine Seltenheit unter den sonst eher schmächtigen und technisch beschlagenen Flügelspielern.

Die Sache mit dem „Hätte, Wenn und Aber…“

Die heutigen Sprüche von Andrés früheren Weggefährten sind wohl die gleichen, die man überall von Ex-Mit- oder Ex-Gegenspielern späterer Profis hört: „Hätte ich nicht so früh mit dem Rauchen und Saufen angefangen, hätte ich den Sprung in die Bundesliga wohl auch packen können. Der Typ hat damals keinen Stich gegen mich gesehen!“ Dabei schwingt stets die leicht naive Annahme mit, dass ein talentierter Kicker in einem unterdurchschnittlichen Kreisliga-Jugendteam pro Spiel mindestens sechs Tore pro Halbzeit erzielen müsste. Ansonsten gilt im Umkehrschluss: „Was für ein Mitläufer! So viel Glück wie der hätte ich im Leben auch gern mal gehabt.“ Viele dieser Sprücheklopfer glauben solange daran, selbst noch zum Profi zu werden, bis sie bei ihrem ersten Altherren-Spiel nach 20 Minuten mit Krämpfen ausgewechselt werden müssen.

Richtig ist natürlich, dass Talent allein nicht alles ist. Während andere Junioren mit hoher Veranlagungen längst an den Jugendakademien der Elite-Clubs geschliffen werden und keine Karriere machen, haben Spieler wie Hahn oder Weydandt – und es gibt natürlich noch weitere Beispiele – sich bei vermeintlich wenig beachteten Teams in den Fokus gespielt. Auf diesem Weg haben sie ihren Profi-Traum verwirklichen können. Harte Arbeit zahlt sich also aus. Und es ist ja ohnehin ein Zeichen von Stärke, seine Ziele trotz geringer Erfolgsaussichten leidenschaftlich weiterzuverfolgen. Dabei sollte man aber bitte nicht komplett den Realitätssinn verlieren. Wer mit Ende 20 immer noch keinen Pass über fünf Meter sauber an den Mann bringen kann und zehn Kilo Übergewicht mit auf den Platz bringt, sollte zumindest einen beruflichen „Plan B“ in der Tasche haben und vielleicht mal über eine Berufsausbildung nachdenken. Und falls es doch noch mit der Bundesliga klappen sollte, wäre die Lehre ja auch in der Zeit nach der aktiven Karriere noch von Nutzen. Wenn alle Stricke reißen, zieht man später einfach als Motivations-Coach durch die Lande und ruft den Massen zu: „Den Weydandt, den habe ich früher mal auf Kniehöhe weggegrätscht! Der war damals kein Stück besser als ich, aber hat es zum Profi geschafft! Entdeckt auch ihr den Weydandt in euch!“ Das weckt beim Hörer dann sicher auch Gefühle, wo man nur sehr schwer beschreiben kann.


Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

Anzeige

Hinweis

Bitte prüft zunächst, das Spiel mit eurer Spielberichtskennung im DFBnet aufzurufen und die Torschützen selbstständig zu korrigieren. Wenn das nicht mehr möglich ist, ist eine Korrektur nur noch über den Staffelleiter möglich. Um den zuständigen Staffelleiter zu kontaktieren öffnet das betroffene Spiel hier auf FUSSBALL.de, klickt auf „Falsches Ergebnis melden“ und versendet das ausgefüllte Formular. Bitte verwendet die Kontaktfunktion nur, wenn euch diese Informationen nicht geholfen haben.
Für die Pflege der Staffeln, die Kontrolle und Freigabe der Ergebnisse ist der jeweilige Staffelleiter zuständig. Hinweise auf falsche oder fehlende Ergebnisse oder Tabellen richtest Du bitte an den zuständigen Staffelleiter. Wenn du über die Wettbewerbsnavigation zur entsprechenden Staffel gehst, findest du direkt unter der Liste der Begegnungen den Button „Falsches Ergebnis melden“ Dort kannst Du Dein Anliegen beschreiben. Bitte gib so viele detaillierte Daten wie möglich an, mindestens Mannschaftsart, Spielklasse, Gebiet und Spielnummer. Alternativ gelangst Du auch über das Profil deiner Mannschaft unten auf die aktuellen Wettbewerbe.

Lieber Fußballfreund,

du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.

Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.

Weiter