VW verlost Tickets für Länderspiele
Volkswagen verlost gemeinsam mit FUSSBALL.DE jeweils 8 x 3 Sitzplatztickets der Kategorie 2 für die Heimländerspiele am 3. und 7. Juni in Nürnberg und Mönchengladbach
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Er ist Deutschland Fußballwurst-Experte Nummer eins und immer auf der Suche nach der perfekten Stadionwurst: Florian Renz. [Foto: Berndt Andresen]
Sie sind für die meisten Fußballfans ein fester Bestandteil des Stadionbesuchs, sie sind das Highlight jeder Halbzeitpause und längst ein Kulturgut des deutschen Fußballs - gemeint ist natürlich die Stadionwurst. Der Unternehmensberater und Fußballfan Florian Renz lässt sich durchaus als Deutschlands Fußballwurst-Experte Nummer 1 bezeichnen. Erst gründete er zusammen mit einigen Freunden den Blog fussballwurst.de, dann veröffentlichte er sogar das Buch "Auf der Suche nach der perfekten Stadionwurst".
Mit FUSSBALL.DE -Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der Autor über seine geschmacklichen Erfahrungen auf den kleinen und großen Fußballplätzen.
FUSSBALL.DE: Herr Renz, wie kamen Sie auf die Idee, einen Blog und später ein Buch zum Thema Stadionwurst zu schreiben
Florian Renz: Ich war schon immer gerne auf den Amateurplätzen und habe Fußballspiele geschaut. Eine Bratwurst gehört für mich dazu. Als ich vor acht Jahren von Süddeutschland nach Hamburg gezogen bin, habe ich schnell festgestellt, dass sich die Stadionwürste sehr unterscheiden. Im Freundeskreis kamen wir vor fünf Jahren auf die Idee, darüber zu berichten. Aus meinen eigenen Berichten habe ich später ein Buch gemacht.
"Ich war schon immer gerne auf den Amateurplätzen und habe Fußballspiele geschaut. Eine Bratwurst gehört für mich dazu."
Inwiefern unterscheiden sich die Stadionwürste im Süden von denen im Norden?
Renz: Für mich als Süddeutscher ist es eine Katastrophe, wenn ich in Hamburg eine Bratwurst bestelle und dazu ein kaltes, ungetoastetes Toastbrot bekomme. Das ist ein Kulturschock! So etwas würde es in Süddeutschland nie geben. Dort kann ich ein frisches Brötchen erwarten.
Und die Wurst an sich?
Renz: In Norddeutschland gibt es viele industriell gefertigte, labbrige und halbgare Würste. Im Süden stammen die Würste meist vom Metzger oder Schlachter. Das hat damit zu tun, dass es in Süddeutschland eine höhere Dichte an Metzgern gibt. Es gibt allerdings eine Ausnahme...
… und die wäre?
Renz: Der Profifußball. Wer nur zu Spielen der Bundesliga oder zweiten Liga geht, dürfte keine großen Unterschiede feststellen. Die Vereine haben dort fast alle die gleichen Caterer. Die Nord-Süd-Unterschiede machen sich erst ab Liga 3 bemerkbar.
Schmecken die Stadionwürste im Amateurfußball oder im Profifußball besser?
Renz: Im Amateurfußball. Im Profifußball werden die Kunden relativ schnell abgefertigt. Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut an eine Wurst, die ich bei Borussia Dortmund gegessen habe. Möglicherweise hat die Bedienung da in die falsche Truhe gegriffen. Die Wurst war jedenfalls blass und kalt. Wenn man für so etwas auch noch vier Euro zahlen muss, ist das eine Katastrophe. Zumal im Profifußball oft mit diesen Guthabenkarten bezahlt wird, bei denen man sein Guthaben gar nicht komplett einlösen kann.
Aber sicherlich gibt es im Profifußball auch positive Ausnahmen.
Renz: Natürlich. Ein gutes Beispiel war früher die SG Wattenscheid 09. Auch als die in der ersten und zweiten Liga gespielt haben, hatten die Würste dort einen Kultfaktor.
Nun die alles entscheidende Frage: Auf welchem Amateurplatz haben Sie die beste Wurst gegessen?
Renz: Die beste Wurst kommt unserer Meinung nach vom FC 08 Villingen aus dem Schwarzwald. Der FC St. Pauli hat dort 2009 in der ersten Runde des DFB-Pokals gespielt. Die St. Pauli-Fans waren so begeistert, dass sie die ganzen Würste weggegessen haben. Es war eine besondere regionale Wurst, die super auf einem Holzkohlegrill zubereitet und in einem frischen Brötchen serviert wurde. Zudem war die Wurst relativ günstig. Dazu kann ich nur sagen: Fünf Sterne!
Können Sie auch in Ihrer Wahlheimat Hamburg eine Empfehlung aussprechen?
Renz: Die beste Wurst in Hamburg gibt es beim Oberligisten Meiendorfer SV. Auch der USC Paloma, der gerade im DFB Pokal gegen die TSG Hoffenheim gespielt hat, boten immer eine leckere Stadionwurst.
Haben Sie auf den Amateurplätzen einmal eine vegetarische Bratwurst entdeckt?
Renz: Auch das gibt es. Gerade wenn man zu türkischen Migrantenvereinen geht, gibt es einige Alternativen zur herkömmlichen Bratwurst. So zum Beispiel auch vegetarisch gefüllte Maultaschen.
Holzkohlegrill, Gasgrill oder Elektrogrill - welche Varianten sind auf den Amateurplätzen besonders verbreitet??
Renz: Gasgrills, weil sich die Wurst darauf schnell und günstig zubereiten lässt. Aber meine Beobachtung ist, dass auf Fußballplätzen mit einem Holzkohlegrill die längsten Schlangen am Würstchenstand entstehen. Wäre ich Betreiber, würde ich lieber 50 Cent mehr für eine Wurst verlangen und dafür einen Holzkohlegrill aufstellen. Leider findet sich höchstens auf jedem fünften Amateurplatz ein Holzkohlegrill. Im Süden etwas häufiger als im Norden.
Häufig wird darüber diskutiert, ob der Unterschied zwischen den verschiedenen Grillarten überhaupt herauszuschmecken ist. Wie lautet Ihre Meinung als Wurstkenner?
Renz: Die Konsistenz der Wurst von einem Holzkohlegrill ist eine andere. Nur darauf wird eine Wurst richtig schön kross. Die Holzkohle trägt zudem ein wenig zum Geschmack bei. Viele Wurstkenner sagen, eine Wurst muss ganz leicht angebrannt sein, um den optimalen Geschmack zu erlangen. Das geht so nur auf einem Holzkohlegrill. Eine Wurst vom Gasgrill geht notfalls auch. Von Elektrogrills halte ich gar nichts.
Wo gibt es die günstigste Stadionwurst?
Das habe ich jetzt nicht mehr genau im Kopf. Aber das dürfte im fränkischen Umland gewesen sein. Dort bekommt man eine echt leckere Wurst oft für etwa 1,20 Euro. Nicht umsonst ist das Frankenland für seine Würste bekannt.
Und die teuerste Wurst?
Renz: Wir waren ja auch im Ausland unterwegs. In Israel bei Maccabi Tel Aviv habe ich rund fünf Euro für eine Wurst bezahlt. Dort gibt es allerdings kein Schweinefleisch. Die Wurst war aus Hühnerfleisch gepresst. Dazu gab es ein ganz ekliges, wabbeliges Brötchen. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis war das der Tiefpunkt.
Apropos Ausland: Stadionwürste sind ja nicht in allen Ländern so verbreitet wie bei uns.
Renz: Das ist richtig. Die Stadionwurst ist eher im deutschsprachigen Raum typisch. Ansonsten sieht es mit der Wurst eher schlecht aus. Gerade wenn es Richtung Mittelmeer geht. In Spanien nehmen die Menschen lieber ihr eigenes Essen mit in das Stadion. In der Halbzeit packen die dann alles aus.
Was erwartet den Fußballfan in England?
Renz: Dort gibt es zum Beispiel Fish & Chips oder eine panierte Wurst. Unsere Wertung fiel dort ähnlich aus wie für das sonstige englische Essen.
Also nicht sonderlich gut.
Renz: Richtig.
Welche Besonderheiten gibt es ansonsten noch hinsichtlich der Stadionverköstigung im Ausland??
Renz: Einmal war ich in Kambodscha. Dort entdeckte ich einen ganz tollen Grillstand. Es war sogar ein Holzkohlegrill. Die Weißwürste sahen wirklich gut aus. Erst als ich reingebissen hatte, stellte ich fest: Das sind keine Würste, sondern Kochbananen. Die gibt es dort an jeder Ecke. So hat jede Kultur etwas, das an die Stadionwurst angelehnt ist.
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