Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Schuhe an und auf geht's: Konditionstraining ist für Thomas Diederich wichtig. [Foto: FUSSBALL.DE]
Weiter geht's mit unserem wöchentlichen Schiedsrichter-Blog auf FUSSBALL.DE. Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg, Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwestdeutscher Fußballverband) berichten für uns regelmäßig, was sie Woche für Woche als Schieds- oder Linienrichter auf und neben dem Platz erleben und was sie umtreibt. Heute Teil 12 des Blogs: Der 33-jährige Thomas Diederich über sein persönliches Fitnesstraining und den Stellenwert von Erfahrung bei der Pfeiferei.
"Bevor ich Schiedsrichter wurde, stand ich durch das wöchentliche Fußballtraining und die Core-Trainingseinheiten im Fitnessstudio recht gut im Saft. In der Sommerpause gab's viermal die Woche lockere Laufeinheiten, im Winter ein ähnliches Programm. Nach der Schiedsrichter-Prüfung kamen dann die ersten Spiele und mit diesen dann auch die Aufstiege in höhere Ligen.
"Mit den Jahren wird man erfahrener und kann mit Situationen besser umgehen. Erfahrung schlägt einfach fast alles"
Ich merke recht schnell, dass das Fußballtraining meinen Bedürfnissen als Schiedsrichter nicht gerecht wurde. Die permanente Rückwärtsbewegung war ich in der Form als Fußballer einfach nicht gewohnt. Dazu die ungewohnt langen Läufe über die Diagonale mit wenig Zeit zum Erholen und dem Druck, ständig wach zu sein. Ich musste mir die Frage stellen, was unter der Woche an Training erfolgen muss, um am Wochenende gut auf ein Spiel vorbereitet zu sein.
Körperliche Fitness
Ich habe die gezogenen Dauerläufe auf Intervallbasis in der Vorbereitung stets als besseres Mittel angesehen als stundenlange Läufe. Klar, die langen Dinger müssen auch mal sein - aber ist es nicht besser, sich praxisnah vorzubereiten und lieber zehnmal 200 gezogene Meter anzugehen, dann 200 Meter locker zu laufen und alles von vorne als Zehn-Kilometer-Dauerlauf in 50 Minuten zu bewältigen?
Sicherlich ist beides nicht schlecht, im Spiel laufe ich aber die zehn Kilometer (wenn überhaupt!) in 90 Minuten. Dafür muss ich aber spurtstark noch nach dem 20. Sprint sein – da hilft mir die Ausdauer weniger.
Dazu kamen noch Einheiten im Fitnessstudio, um auch im Oberkörper stabil zu sein und bei den Spurts noch schneller sein zu können. Beintraining, vor allem Übungen für die Wadenmuskulatur, durften dabei nie fehlen.
Mein Programm sah also so aus:
Geistige Fitness
90 Minuten lang die Konzentration hoch zu halten ist nicht leicht – gerade wenn es ein Spiel ist, bei dem im Grunde nichts passiert. Da geht es uns Schiedsrichtern wie dem Torwart. Wenn man dann aber plötzlich gefordert wird, muss die Aktion passen. Hier kann die geistige Fitness des Schiedsrichters mitentscheidend sein, wie das Spiel läuft.
Dazu zähle ich die Regelfestigkeit und die korrekte Anwendung der Bemessungsgrenze: Wann lasse ich das Spiel laufen? Wann drücke ich ein Auge zu? Wie weit kann ich gehen, um zu wissen was dann passieren könnte?
Die Anwendung meiner Bemessungsgrenze basiert auf den gemachten Erfahrungen, diese muss man immer kritisch analysieren und reflektieren, um daraus zu lernen. Dafür musst Du als Schiri aber wach sein und Dich noch ziemlich genau an das Spiel erinnern können oder Dich mit einem Beobachter kritisch mit dem Spiel befassen. Das hilft schon sehr, hier mal eine zweite Meinung mit einfließen zu lassen.
Ein weiteres Mittel zur Vorbereitung ist die Schiedsrichter-Zeitung des DFB, die monatlich erscheint und sich toll mit aktuellen Themen auseinandersetzt. Ein Blick ins Internet genügt und man ist up to date.
Last but not least ist die Fähigkeit, sich zu artikulieren und ab und an einen kühlen Kopf zu bewahren, wirklich nützlich. Wie man das übt? Keine Ahnung. Gelingt mir auch nicht immer, aber mit den Jahren wird man auch hier erfahrener und kann mit Situationen besser umgehen. Erfahrung schlägt einfach fast alles.
Grundsätzliche Einstellung
Grundsätzlich wichtig: Pünktlich erscheinen, ein gepflegtes Äußeres (der erste Eindruck entscheidet auch hier eben immer), kombiniert mit einer Portion Höflichkeit den Vereinsverantwortlichen gegenüber. Und wenn ich am Abend vor dem Spiel nicht über die Stränge schlage, dann kann wenig schief gehen und das Spiel wird sicherlich positiv enden.
Dazu dann noch ein paar Trikot-Alternativen, das Wissen um die Mannschaftssituation (Tabelle, Punkte etc.) und die Vorbereitung am Spielort (Spielbericht, Kapitän, ist der Ball da?, Feld abgezeichnet etc.) runden die Sache ab. Noch schnell Warmlaufen, dehnen, sich einfach auch mal auf dem Platz vor Anpfiff zeigen, Passkontrolle und - Anpfiff.
Viel Spaß und gut Pfiff!"
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