Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Seit anderthalb Jahren führt Rolf Rösch die Spieler aufs Feld. [Foto: Edgar Steinfelder]
Rolf Rösch vom TuS Kleines Wiesental ist alles andere als ein normaler Schiedsrichter: Erst im stattlichen Alter von 50 Jahren entschied sich der Unternehmer aus Sallneck im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg dazu, sich das Schiedsrichter-Dress überzustreifen, die Pfeife zu nehmen und seine persönliche Schiedsrichter-Karriere anzupfeifen. Normal ist das vor allem deswegen nicht, weil der Großteil der neuen Schiedsrichter seinen Beschluss zu diesem ehrenwerten Hobby spätestens im pubertären Alter fasst.
"Am schönsten ist es, wenn man nach dem Spiel mit beiden Mannschaften zusammensitzt, die 90 Minuten analysiert und dabei gemütlich ein Bier zusammen trinkt"
Vor eineinhalb Jahren drückte Rösch dann gemeinsam mit deutlich jüngeren Schiedsrichter-Anwärtern die Schulungsbank des Südbadischen Fußballverbandes und pfeift seitdem Spiele der unteren Kreisligen und Jugendspiele. „Ich habe mich hauptsächlich aufgrund meiner Fitness dazu entschieden, Schiedsrichter zu werden. In meinem Alter möchte ich einfach noch etwas für den Körper tun. Außerdem finde ich es schade, dass es inzwischen nur noch so wenige Unparteiische gibt, die den Amateurfußball unterstützen. Dem wollte ich entgegensteuern“, erklärt Rolf Rösch die Motive seiner späten Entscheidung. Mehr als 50 Spiele hat der 51-Jährige inzwischen geleitet – und dabei auf dem Platz auch nicht nur positive Erlebnisse gesammelt.
„Ich habe auch schon schlechte Erfahrungen gehabt. Leider muss man sagen, dass die Beleidigungen auf dem Spielfeld immer drastischer werden. Insgesamt sind sicherlich mehr als 90 Prozent der Spiele ohne große Vorkommnisse, allerdings werden die Übergriffe leider immer mehr“, beschreibt Rösch seine persönlichen Erfahrungen im Schiedsrichter-Dress. Gar exakt 99,36 Prozent aller Amateurspiele verliefen in der Saison 2014/15 deutschlandweit störungsfrei. Rösch selbst weiß genau, dass er auf dem Spielfeld Fehler macht: „Natürlich habe auch ich die ein oder andere Fehlentscheidung dabei, ich kann sie aber nicht zurücknehmen. Auch die Spieler machen mal Fehler“, meint Rösch. Der selbstständige Unternehmer steht zu seinen gelegentlichen Irrtümern und hofft, dass diese von den Spielern akzeptiert werden.
Trotz der teilweise anstrengeden Partien, die Rösch als Unparteiischer leitet, überwiegt bei dem 51-Jährigen meist das positive Gefühl: „Am schönsten ist es, wenn man nach dem Spiel mit beiden Mannschaften zusammensitzt, die 90 Minuten analysiert und dabei gemütlich ein Bier zusammen trinkt“, beschreibt Rösch seinen perfekten fußballerischen Feierabend. Am einen Tag innerlich total aufgewühlt, weil beide Mannschaften und die Zuschauer auf ihn einreden und unzufrieden sind, geht es am nächsten Tag oft gleich weiter mit der nächsten Partie, die von Rösch geleitet werden muss. „Zum Glück ist es oft so, dass nach besonders hitzigen Spielen wieder viele entspannte Partien kommen, so dass es im Großen und Ganzen viel Spaß macht“, sagt Rolf Rösch.
Und so soll seine Schiedsrichter-Karriere auch noch weitergehen. Ambitionen, in höheren Spielklassen zu pfeifen, hat Rösch unterdessen nicht mehr. „Ich habe vor kurzem zum ersten Mal ein Spiel in der Kreisliga B gepfiffen. Man merkt schon den Unterschied der Geschwindigkeit zu den niedrigeren Klassen, von daher reicht mir diese Spielklasse“, weiß Rösch sich einzuschätzen. Doch das Regelwerk kennt er genau: „Vieles war bei der Schulung für mich Neuland. Obwohl ich früher selbst aktiv gespielt habe und viele Jahre ehrenamtlich in Vereinen tätig war, kannte ich einige Regeln nicht“, so Rösch. „Das ist das große Problem: Viele Spieler kennen die Regeln nicht und regen sich dann über vermeintliche Fehlentscheidungen auf, die aber regelkonform sind“, sagt er. Damit aber wenigstens der Schiedsrichter regeltechnisch – und auch im Bereich Fitness – auf der Höhe bleibt, gibt es für Rösch und seine zumeist jüngeren Kollegen eine jährliche Leistungsprüfung.
In seiner weiteren Freizeit spielt der Unparteiische, der für den TuS Kleines Wiesental pfeift, leidenschaftlich Tennis und ist seit mehr als 40 Jahren im örtlichen Musikverein tätig. Außerdem verbringt Rösch gerne Zeit mit seiner Frau und seinen zwei Kindern. „Und wenn es mir irgendwann zu viel wird, dann kann ich immer noch aufhören, Schiedsrichter zu sein“, gibt sich Rösch locker. Bis dahin möchte der 51-Jährige aber wohl noch das ein oder andere hitzige und umso mehr entspannte Spiele pfeifen.
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