„Wir hatten viele Probleme in der Saison mit Verletzten. Uns fehlen sieben Prozent der elf Stammspieler. Das ist schon ziemlich viel. Das sind sechs Spieler.“ Seine unschlagbaren Fertigkeiten im Umgang mit Prozentrechung haben Steffen Paul vom hessischen Kreisoberligisten DJK Bad Homburg schnell zu einer kleinen Internetberühmtheit gemacht. Sein Video-Interview bei den Kollegen von 3Ecken1Elfer - hier zu sehen - war ein Hit auf unserer Facebookseite und wurde an einem Tag knapp 1500 Mal auf YouTube angesehen. Ein Fachmagazin kürte ihn bereits zum "Mathe-Genie der Herzen", andere wollen ihn unbedingt bei Stefan Raab in TV Total sehen. FUSSBALL.DE hat den genialen Prozentrechner schon jetzt zum Interview bekommen.
Was hat den 22-Jährigen zu seiner Aussage bewogen? Hat Steffen Paul früher wirklich nicht die besten Noten in Prozentrechnung abgestaubt? Wurde er missverstanden? Oder war er schlicht und einfach nur aufgeregt? Eine Interviewsituation vor laufender Kamera kommt für einen Amateurkicker ja wahrlich nicht alle Tage vor. Und dann auch noch vor einem Duell mit Teutonia Köppern, bei dem es um wichtige Punkte in der Kreisoberliga Hochtaunus geht.
FUSSBALL.DE hat recherchiert und herausgefunden: Steffen Paul studiert an der Uni Frankfurt Sportwissenschaften und Geschichte. Statistik ist also wirklich nicht sein Spezialgebiet - muss es ja auch nicht. Im Gespräch mit uns war der Mannschaftskapitän der DJK jedenfalls ganz locker - und hat uns erklärt, wie es zu seiner Aussage kam.
FUSSBALL.DE: Steffen, Hand aufs Herz. Was hast Du mit Deiner Aussage gemeint?
"Lieber die Leute haben etwas zum Lachen als zum Weinen"
Steffen Paul: (lacht) Also: Ich wurde nach den Gründen gefragt, warum es bei uns aktuell nicht so gut läuft. Dabei wollte ich einfach ein paar Zahlen in den Raum werfen. Dass wir viele verletzte Stammspieler haben, dass viele unserer Neuzugänge, die uns verstärken sollten, nicht dabei sind. Dabei bin ich dann in der Aufregung ein bisschen durcheinander gekommen.
Also haben einfach sechs oder sieben Stammspieler gefehlt – und nicht sieben Prozent der Stammspieler.
Paul: Genau. Es ist eben passiert. Ich habe mich falsch ausgedrückt und das ist jetzt auf Video festgehalten.
Kannst Du selbst über das Video lachen?
Paul: Aber klar! Ich finde das wirklich lustig. Dass man über sich selbst lachen kann, gehört dazu.
In den sozialen Netzwerken zieht Deine Aussage allmählich weite Kreise. Wie gehst Du damit um?
Paul: Im ersten Moment ist das ein komisches Gefühl. Ich hatte jetzt auch zwei, drei Nachrichten von Mitspielern auf dem Handy, die mich darauf aufmerksam gemacht haben. Insgesamt sehe ich das Ganze ziemlich entspannt. Lieber die Leute haben etwas zum Lachen als zum Weinen.
Ein User möchte Dich sogar für TV Total vorschlagen. Was passiert, wenn Stefan Raab demnächst bei Dir anruft?
Paul: Ich bin offen für alles (lacht).