Torjäger Mamba: Giftig nur auf dem Platz

Vier Spiele, vier Siege, 16:1 Tore. Für den ehemaligen Bundesligisten FC Energie Cottbus läuft es in der Regionalliga Nordost wie geschmiert. Die einzige Niederlage gab es im DFB-Pokal beim 3:4 im Elfmeterschießen gegen Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart. Einer der aktuellen Erfolgsgaranten ist Stürmer Streli Mamba. Der 23-jährige gebürtige Göppinger mit kongolesischen Wurzeln hat in jedem Ligaspiel getroffen. Sechs Tore und Platz eins in der Torjägerliste stehen für ihn zu Buche.

Im FUSSBALL.DE -Interview spricht Streli Mamba über die Erfolgsserie, „Kobra“ Wegmann und die Gründe, warum ihm beim VfB Stuttgart und 1. FC Kaiserslautern der Durchbruch verwehrt blieb.

FUSSBALL.DE: Was sagt Ihnen der Name Jürgen „Kobra“ Wegmann, Herr Mamba?

Streli Mamba: Gehört habe ich schon von ihm. Aber als er aktiv war, da war ich noch gar nicht auf der Welt.

"Neben dem Platz würde ich niemals zubeißen"

FUSSBALL.DE: Als Wegmann in den 80er Jahren als Torjäger in der Bundesliga für den FC Bayern München spielte, sagte er unter anderem, er sei „giftiger als die giftigste Schlange“. Wie bissig sind Sie auf und neben dem Platz?

Mamba: Auf dem Platz läuft es aktuell richtig gut, also könnte man das durchaus als bissig bezeichnen. Neben dem Platz würde ich aber niemals zubeißen. (lacht)

FUSSBALL.DE: Mit sechs Toren nach vier Spieltagen haben Sie einen traumhaften Saisonstart in Cottbus hingelegt.

Mamba: Es stimmt in unserem Team auf und neben dem Platz. Die Mischung ist richtig gut. Außerdem verfügen wir über sehr viel Qualität im Offensivbereich und davon profitieren wir Stürmer selbstverständlich sehr.

FUSSBALL.DE: In der vergangenen Saison haben sie ingesamt achtmal getroffen. Diese Marke dürfte jetzt fallen, oder?

Mamba: Das will ich doch hoffen. Letztlich möchte ein Stürmer immer Tore erzielen, keine Frage. Dennoch zählt am Ende ausschließlich der Erfolg unserer Mannschaft. Wir haben ein Ziel und dafür geben wir alles. Wer die Tore schießt, ist dabei zweitrangig.

FUSSBALL.DE: Der FC Energie führt die Tabelle mit optimalen zwölf Punkten und 16:1 Toren an. Wo liegen die Gründe für den perfekten Auftakt?

Mamba: Wir sind im Vergleich zur Vorsaison eingespielter und haben uns mit einigen Zugängen sehr gut verstärkt. Insgesamt sind wir als Mannschaft reifer geworden. Das ist ein großer Unterschied zur vergangenen Spielzeit, in der wir gerade zu Saisonbeginn zu viele Punkte liegen gelassen haben.

FUSSBALL.DE: Wie finden Sie „Pele“ Wollitz als Trainer?

Mamba: Er hat immer auf mich gesetzt. Gerade in der Zeit, als es bei mir nicht so gut lief und der Ball irgendwie nicht ins Tor wollte, hat er an mich geglaubt und das hat mir sehr geholfen. Dafür bin ich dankbar.

FUSSBALL.DE: Sie hatten sich in Cottbus vor rund einem Jahr über ein Probetraining empfohlen. Wie nervös waren Sie?

Mamba: Überhaupt nicht. Ich hatte die Chance, mich beim FC Energie im Training zu empfehlen, und wollte diese nutzen. Das hat ganz gut geklappt.

FUSSBALL.DE: Warum hatten Sie sich für den Wechsel nach Cottbus entschieden?

Mamba: Die Philosophie des Vereins und die Bedingungen sind exzellent. Als ich die positive Rückmeldung vom Trainer bekam, musste ich nicht lange überlegen.

FUSSBALL.DE: Wie sehen Ihre Ziele mit dem FC Energie aus?

Mamba: Wir wollen erfolgreich sein, noch einmal den Landespokal gewinnen und in die 3. Liga aufsteigen.

FUSSBALL.DE: Sie wurden beim 1. FC Kaiserslautern und beim VfB Stuttgart ausgebildet. Warum hat es dort nicht mit dem Sprung nach oben geklappt?

Mamba: Dafür gibt es keine einfache Erklärung. Im Leben eines Fußballers bestimmen viele Faktoren den Weg. Manchmal hat man Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, manchmal weniger. Auch die jeweiligen Trainer und deren Spielauffassungen beeinflussen die personelle Zusammensetzung der Mannschaften. Dann müssen Spieler gehen und woanders klappt es besser. Das Thema ist schwer zu beantworten. Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt.

FUSSBALL.DE: Wollen Sie jetzt über den „zweiten Bildungsweg“ in den Profibereich?

Mamba: Wenn Sie das so sagen wollen. Ich bin gerade erst 23 Jahre alt und gerne möchte ich mit Energie den Sprung in den Profifußball schaffen.

FUSSBALL.DE: Steckt der Ärger über das unglückliche Pokal-Aus im Elfmeterschießen gegen Ihren Ex-Klub aus Stuttgart noch im Hinterkopf?

Mamba: Nein, das ist abgehakt. So bitter es auch war.