In dieser Woche fielen nicht nur in der Champions- und Europa-League etliche Tore, auch die deutschen Amateurfußballer/innen zeigten sich treffsicher: Die Damen des TSV Zierenberg bezwangen den bis dato nahezu unüberwindbaren Tabellenführer deutlich mit 9:0 und die C-Junioren der SG Nordfriesland tragen eine weiße Weste mit ganzen 160 erzielten Toren – Nicht Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.
Aus 14 Gegentreffern mach 23
Die Damenmannschaft des TSV Zierenberg steht aktuell auf dem zweiten Rang der Frauen Kreisoberliga Kassel. Im Nachholspiel hatte sie vor knapp zwei Wochen den Tabellenführer TSV Heiligenrode zu Gast. Trotz des Heimvorteils für Zierenberg gingen die Gäste aus Heiligenrode als Favorit in diese Partie, denn sie hatten bis dahin lediglich ein einziges Spiel verloren und in 17 Spielen erst 14 Gegentore kassiert. Doch die Heimdamen hatten an diesem Abend wohl im Zielwasser gebadet, denn sie schlugen den Primus unter Flutlicht eindrucksvoll mit 9:0.
"Durch schnelles Zusammenspiel und guten Einsatz während der gesamten 90 Minuten, hatte der Tabellenführer nie eine Chance gegen die Frauen aus Zierenberg", resümiert Lothar Werner, Zuständiger für den Bereich Frauen- und Mädchenfußball beim TSV Zierenberg, stolz. Zum ersten Mal seien die Damen, die vor allem in der Hinrunde oft ersatzgeschwächt waren, komplett gewesen. Dennoch habe niemand mit einem Heimsieg gerechnet – schon gar nicht in dieser Höhe.
"Ich hatte schon für mich persönlich erwartet, dass wir durchmarschieren"
Etwa 100 Zuschauer bestaunten an diesem besonderen Dienstagabend das torreiche Spitzenspiel. Und der Sieg hätte wichtiger kaum sein können, denn während Heiligenrode der Meistertitel bereits sicher ist, sind neben dem TSV Zierenberg noch zwei weitere Teams im Rennen um den Aufstieg. Gegen zwei Top-Teams muss der TSV Zierenberg zwar noch ran, doch die Torflut gegen den Spitzenreiter gibt sicherlich starken Rückenwind im Saisonendspurt.
13 Spiele, 13 Siege, 160:0-Tore
Eine beeindruckende Bilanz weisen die C-Juniorenkicker der SG Nordfriesland (Schleswig-Holstein) auf. Die Kreisliga Nord-West dominiert das Team von Trainer Christian Knies nach Belieben. 13 Spiele, 13 Siege, dazu eine torhungrige Offensive, die 160 Treffer verbuchen konnte – und zugleich eine starke Defensive. Kein einziges Mal musste Torhüter Jorge Hansen hinter sich greifen.
"Ich hatte schon für mich persönlich erwartet, dass wir durchmarschieren. Ich kenne viele meiner Spieler bereits seit zwei Jahren und trainiere sie seit der D-Jugend. Sie sind jederzeit top-motiviert", sagt Trainer Christian Knies, der mit der Mannschaft vor wenigen Spieltagen den Aufstieg in die Landesliga bejubeln durfte. Während sich die noch bevorstehenden Gegner insgeheim das Ziel setzten, der SG den ersten Gegentreffer zuzufügen, will die Knies-Elf die "weiße Weste" wahren – und vorne noch weitere Tore nachlegen. "Wer viele Tore schießt, dem macht das natürlich Freude. Aber ich mache meinem Team klar, dass wir ein höheres Leistungsniveau haben", erklärte der Trainer und fügt an. "Langfristig ist das Ziel, alle Teams unseres Vereins in der höchsten Spielklasse Schleswig-Holsteins vertreten zu haben."
Die Dominanz innerhalb der Kreisliga brachte Knies zum Umplanen. "Wir haben versucht, eine Parallelliga aufzubauen." Statt Team Sylt und SC Norddörfer hießen die Gegner Hamburger SV und Holstein Kiel. "Wir wollen stärkere Gegner haben." Auf solche Namen werden die Nordfriesen auch im Juni stoßen. Über die Pfingstfeiertage wird die SG beim "Cordial Cup" in Österreich teilnehmen. Einem Turnier mit 48 Mannschaften, darunter auch die Jugendakademien des FC Augsburg, 1. FC Nürnberg sowie Red Bull Salzburg und der Nationalmannschaft Luxemburgs. In der Vergangenheit konnten sich mit den Nürnbergern und den jeweiligen U 15-Teams der TSG 1899 Hoffenheim sowie Olympique Lyon namenhafte Vereine in die Siegerliste eintragen. "Das ist natürlich ein Highlight, eine Belohnung für unsere Arbeit und zugleich eine Abschlusstour, da einige in die B-Jugend hochgehen", so Knies.
Autor/-in: Katharina Röthig/Jonas Bargmann