Verrückt: Elfmeter-Hattrick in 25 Minuten!

Dario Patane verwandelt drei Elfmeter in 25 Minuten, anschließend trifft er noch aus dem Spiel heraus, der WSV Tangstedt kündigt seiner ganzen Mannschaft und geht dann trotz namhafter Ersatztruppe unter und ein Schiedsrichter pfeift das Spiel seines Bruders gegen die Bundesliga-Profis von Hannover 96 - Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag auf FUSSBALL.DE in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Hattrick vom Punkt

Dario Patane muss Nerven aus Stahl haben. Oder einen ruhigen Fuß. Oder beides zusammen. Denn den SV Gailenkirchen schoss der Torjäger des SC Steinbach-Comburg im Alleingang ab. Seine vier Treffer zum 4:1 waren seine Saisontore 24 bis 28 in der Kreisliga B. Das alleine ist schon aller Ehren wert. Aber obendrein erzielte Patane drei seiner Tore auch noch vom Elfmeterpunkt!

Nachdem Gailenkirchen in der ersten Minute durch Andre Bitsch in Führung gegangen war, glich Patane vier Minuten später aus. Das war der erste Streich. In der 13. Minute erhöhte Patane auf 2:1 - selbstverständlich vom Punkt. Und in der 30. Minute netzte er zum 3:1 ein – selbstverständlich per Elfmeter. Dem lupenreinen Elfmeter-Hattrick in 25 Minuten ließ Patane in der 90. Minute noch das 4:1 folgen. Dieses Mal allerdings aus dem Spiel heraus. Wenn es läuft, dann läuft es eben. Danach wurde der Knipser ausgewechselt – sein Sonderapplaus war mehr als verdient.

Tabellenführer kündigt Mannschaft

Der WSV Tangstedt war mal Tabellenführer der Kreisliga Stormarn/Lauenburg . Und der WSV Tangstedt hatte mal eine Mannschaft. Mittlerweile ist der Klub aus dem hohen Norden auf den fünften Platz zurückgefallen – und läuft mit runderneuertem Team auf. Richtig rund läuft es dabei allerdings nicht Zuletzt gab es eine 1:8-Klatsche zu Hause gegen den Büchen-Siebeneichener SV . Und das, obwohl der Kreisligist zahlreiche Spieler mit Regionalliga- und Oberliga-Erfahrung aufbot.

Wegen vereinsinterner Auseinandersetzungen hatte der Klub Mitte März seiner gesamten Mannschaft gekündigt. Am Ostermontag standen nun in King Onassis Paschen, David-Kwasi Owusu, Francis Dieter Gyimah und Abdul Sheriff Kankam vier Spieler, die einst in der Oberliga Hamburg aufliefen, in der Starelf. Der beim Hamburger SV ausgebildete Glenn Schröder kickte einst sogar in der A-Junioren-Bundesliga und in der Regionalliga. Gyimah gelang immerhin der Ehrentreffer für die Tangstedter.

Schiri pfeift den Bruder

Hendrik Großöhmichen galt in der Jugend von Hannover 96 einst als großes Talent. Obwohl er den Sprung in den Profikader schaffte, reichte es nicht zu einem Einsatz in der Bundesliga. Für den VfL Osnabrück lief er dann allerdings eine Etage tiefer auf, außerdem für Hansa Rostock in der 3. Liga. Nun ist Großöhmichen zu seinem Heimatverein Heeseeler SV in die Landesliga Hannover zurückgekehrt. Und hatte nun nicht nur ein Rendezvous mit der Vergangenheit – sondern auch noch mit der eigenen Familie.

Im Testspiel traf Großöhmichen unlängst auf die Profis von Hannover 96 – und auf seinen Bruder. Denn Marco Großöhmichen leitete die Partie als Schiedsrichter. 13 Mal musste Schiri Großöhmichen auf den Mittelkreis zeigen. Der Bundesligist siegte 9:4 . Hugo Almeida und Felix Klaus trafen jeweils dreifach für den Favoriten. Allerdings gelangen auch dem Amateurklub vier Treffer, darunter war auch ein Eigentor von Salif Sané .

„Das Spiel war natürlich etwas Besonderes. Auf der einen Seite der Situation geschuldet, dass mein ‚kleiner Bruder‘ das Spiel geleitet hat und so auch mal sagen durfte, wo es lang geht …“, sagte Hendrik Großöhmichen gegenüber Sportbuzzer.de . „Da er seine Sache aber sehr gut gemacht hat und das Spiel perfekt geleitet hat, gab es auch keine Probleme auf dem Platz. Auf der anderen Seite, dass ich selber vier Jahre bei Hannover 96 gespielt habe und ein paar Gesichter noch kannte.“ Bruder Marco meinte: „Mit Hendrik gemeinsam auf dem Platz zu stehen, war für mich ein sehr besonderes Erlebnis und ich freute mich immer, wenn wir uns im Mittelfeld ab und an über den Weg gelaufen sind. Außerdem ergab sich so für unsere Familie die Möglichkeit, uns beiden gleichzeitig bei einem unserer Spiele zuzuschauen.“ Schiedsrichter Großöhmichen kam übrigens ohne Gelbe oder Rote Karte aus.