Kurzpass kurios |19.11.2015|16:45

Knie kaputt: Verletzter Stürmer geht ins Tor

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Ungewohnte Position: Stürmer Martin Gutsche lief als Torwart auf. [Foto: Imago (Symbolbild)]

Bei den Sportfreunden Cörmigk stellt sich ein Stürmer trotz Kreuzband- und Meniskusriss ins Tor und hält sogar die Null, in Doberschau kommt es zu einem Torfall und ein Team aus Westfalen krönt seine irre Aufholjagd in der 94. Minute - Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag auf FUSSBALL.DE in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Verletzter Stürmer als Torwart

„Mein Arzt vermutet, dass ich einen Meniskus- und Kreuzbandriss habe. Die abschließende Untersuchung ist aber erst im Dezember“, sagte Martin Gutsche der Mitteldeutschen Zeitung . Wer nun denkt, dass der Stürmer der Sportfreunde Cörmigk entspannt die Beine hochlegen würde, sieht sich jedoch getäuscht.

Samstag, Achtelfinale im Salzlandpokal . Dem Kreisoberligisten gingen die Torhüter aus und so entschloss sich Gutsche seinem Team trotz Verletzung zu helfen. Torwart statt Angreifer! Einsatz pur! „Zum Glück musste ich nur zwei, drei brenzlige Situationen überstehen“, beschreibt der gelernte Stürmer seine Erfahrungen zwischen den Pfosten. 2:0 siegten die Sportfreunde beim SV Jahn Gerbitz. Der Pokalerfolg brachte Gutsche nun offensichtlich auf den Geschmack. Bis zur Winterpause wird er als Aushilfskeeper fungieren. Dann allerdings soll ein neuer Torwart verpflichtet werden.

"Zum Glück musste ich nur zwei, drei brenzlige Situationen überstehen"

Torfall ohne Folgen

Was haben die Spiele SV Gnaschwitz-Doberschau gegen SSV Langburkersdorf und Real Madrid gegen Borussia Dortmund gemeinsam? Am 1. April 1998 ereignete sich der legendäre Torfall von Madrid. Beim Champions-League-Spiel in der spanischen Hauptstadt verzögerte sich der Anpfiff wegen eines umgefallenen Tores um 76 Minuten. Günther Jauch und Marcel Reif brillierten damals mit einer unterhaltsamen Moderation.

Die Hintergründe des Torfalls von Doberschau waren allerdings etwas ernster. Am Sonntagmorgen tobten Windböen über das Spielfeld, starke Regenfälle weichten den Rasen auf. Zur Sicherheit befestigte man das Tor mit Sandsäcken. Vergebens. In der 27. Minute fiel das Tor um. „Unsere Torhüterin hatte Glück, dass sie nicht getroffen wurde“, sagte SSV-Trainer Cornelius Falke der Sächsischen Zeitung . Sofort brach der Schiedsrichter die Begegnung ab - beim Stand von 1:0 für die Gäste. Ob und wann das Spiel wiederholt wird, ist noch offen. Das Wichtigste an diesem Tag war aber ohnehin, dass alle Spielerinnen den Platz unversehrt verlassen konnten.

90' +4 - irre Aufholjagd

Das Kellerduell in der Kreisliga A begann für die SG SuS Oestereiden/SF Effeln wie ein Albtraum. Bereits nach 27 Minuten lag das Tabellenschlusslicht mit 0:4 zurück. Mit zwei Pünktchen aus zwölf Spielen glaubten wohl nur die wenigsten Zuschauer an eine Wende, als die Teams für die zweiten 45 Minuten aufs Feld zurückkehrten. Doch die Kabinenpredigt von Trainer Udo Lass schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben.

1:4, 2:4, selbst die Rote Karte für Alexander Wilhelm stoppte die Aufholjagd der Gastgeber nicht. Mit Leidenschaft rannte Oestereiden weiter an. 3:4 in der 82. Minute, dann die Schlusssekunden. Der Ball landete noch einmal bei Hendrik Rasche. Tor! 94. Minute! 4:4! Irre! "Wir sehen uns als moralischer Sieger. Die Mannschaft feiert den Punktgewinn wie einen Sieg", sagte Trainer Lass der WAZ .