Es sind drei einfache Grundsätze: Die Zuschauer haben einen größeren Abstand zum Spielfeld, die Trainer beider Teams agieren aus einer gemeinsamen Coaching Zone und die Spieler entscheiden selbst, ohne Schiedsrichter. Seit 2013 sind die Regeln der Fair-Play-Liga für Bambini und F-Junioren deutschlandweit bindend. Wir waren anlässlich unserer Themenwoche Nachwuchsfußball mit einem FUSSBALL.DE-Kamerateam zum Praxistest beim SV Niederursel.
Der Ansatz hinter dieses Konzept, das 2007 in Aachen entstand und sich inzwischen im ganzen Land durchgesetzt hat, leuchtet ein. Der Fußball und der Spaß an der Bewegung stehen im Mittelpunkt, die Kinder sollen sich zu 100 Prozent auf sich und das Spiel konzentrieren können. Äußere Einflüsse, zum Beispiel von übermotivierten Eltern, könnten da nur stören. Da kein unparteiischer Schiedsrichter das Spiel leitet, lernen die Kids zudem schon früh, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Da die beiden Trainer gemeinsam am Spielfeldrand stehen und bei strittigen Situation als Team eingreifen können, leben sie Fair Play direkt vor.
Doch ist das simple Konzept tatsächlich so effektiv, wie man denkt? Oder setzen sich einfach die frechen und lauteren Spieler durch, weil sie bei schwierigen Situationen die schüchternen Gegner überstimmen? Ist es praktikabel, die Zuschauer auf einem engen Dorfplatz 15 Meter neben das Spielfeld zu verbannen? Und wie handeln Trainer bei Meinungsverschiedenheiten?
Wir haben die Fair-Play-Liga einem Praxistest unterzogen und bei einem F-Junioren-Spiel des SV Niederursel einmal genau hingeschaut - hier unser Video: