Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Wechsel aus dem Eishockey-Tor ins Feld bei der SV Adler Osterfeld: Tatjana Pfeifer.[Foto: SV Adler Osterfeld/privat/Collage FUSSBALL.DE]
Tatjana Pfeifer war Eishockey-Bundesligaspielerin, spielte für die Mad Dogs Mannheim. Mit dem deutschen Junioren-Nationalteam nahm die Studentin zweimal an der U 18-WM teil. Künftig spielt sie Fußball - in der neuen Frauenfußballabteilung des SV Adler Osterfeld aus Oberhausen. Wir sprechen mit der 20-Jährigen über Vorbilder in der Familie und die Unterschiede zwischen Eishockey und Fußball.
FUSSBALL.DE: Bis zuletzt spielten Sie in der Eishockey-Bundesliga der Frauen, künftig kicken Sie im Frauenfußball in der Kreisliga. Wieso kehren Sie dem Eishockey den Rücken, Frau Pfeifer?
Tatjana Pfeifer: Ich hatte schon länger darüber nachgedacht, wieder Fußball zu spielen. Bereits während meiner Kindheit war der Fußball parallel zum Eishockey eine große Leidenschaft und ich habe Lust, jetzt wieder damit anzufangen. Ein Grund ist auch, dass es zuletzt nicht mehr so einfach für mich war, Bundesliga-Eishockey in Mannheim und mein Lehramt-Studium in Essen miteinander zu verknüpfen. Jetzt kann ich wieder die gesamte Woche in meiner Heimatstadt Duisburg verbringen und meinen Fokus voll und ganz auf mein Studium legen.
Sie spielten im Eishockey für mehrere deutsche Junioren-Nationalteams, nahmen an der U 18-WM teil und waren mit erst 19 Jahren in der höchsten Spielklasse aktiv. Haben Sie sich damit Ihren Traum erfüllt?
"Eishockey ist für mich ein besonderer Sport, der sich durch großen Teamspirit und viel Leidenschaft auszeichnet. Das trifft aber auch auf den Fußball zu. Deshalb spiele ich beides so gerne"
Pfeifer: Absolut. Eishockey war immer ein großer Teil meines Lebens. Meine drei Brüder und ich wurden durch die Begeisterung unserer Eltern für den Sport quasi hineingeboren. Beim Krefelder EV habe ich in der Jugend immer mit den Jungs gespielt. Ich war das erste Mädchen im Verein und teilweise in den gleichen Teams wie meine Brüder. Das war eine super schöne Zeit, an die ich mich immer gerne zurückerinnern werde. Erst im Damenbereich bin ich dann zu den Frauen gewechselt. Weil es in Nordrhein-Westfalen nicht allzu viele hochklassige Klubs gibt, entschied ich mich für den Schritt nach Mannheim.
Was fasziniert Sie so am Eishockey?
Pfeifer: Eishockey ist für mich ein besonderer Sport, der sich durch großen Teamspirit und viel Leidenschaft auszeichnet. Das trifft aber auch auf den Fußball zu. Deshalb spiele ich beides so gerne.
Jetzt geht es zurück in die Heimat und vom Eishockeyfeld auf den Fußballplatz. Wie schwer ist Ihnen diese Entscheidung gefallen?
Pfeifer: Schon nicht einfach, weil ich mich von meinen Teamkolleginnen verabschieden musste und den Sport, der so viele Jahre mein Leben geprägt hat, nun hinter mir lasse. Aber wie gesagt: Ich hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, wieder mit dem Fußball zu beginnen, und der Zeitpunkt ist jetzt glaube ich der richtige. Ich bin wieder regelmäßig zuhause bei meiner Familie und meinem Freund, mit dem ich mittlerweile fast sechs Jahre zusammen bin. Wir leben gemeinsam mit meiner Familie in einem Haus. Das schätze ich sehr. Außerdem habe ich mehr Kontakt zu meinen Freunden. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dieser Entscheidung - so schwer sie auch war - zukünftig noch glücklicher sein werde.
Fußball war also schon immer Ihre zweite Leidenschaft. Wo haben Sie früher gespielt?
Pfeifer: Beim Rumelner TV und beim FC Rumeln in Duisburg. Natürlich waren dort auch meine Brüder. Ich habe ihnen immer so gut wie alles nachgemacht. (lacht)
Während Sie Eishockey-Torhüterin sind, spielen Sie im Fußball auf dem Feld. Wieso?
Pfeifer: Dazu muss man erst einmal sagen, dass die Positionen der Eishockeytorhüterin und der Fußballtorhüterin nicht unbedingt miteinander zu vergleichen sind. Auf beiden Positionen ist man zwar sehr kommunikativ und benötigt eine gute Übersicht. Beim Positionsspiel gibt es aber deutliche Unterschiede. Beim Eishockey ist das Tor viel kleiner und die Bewegungen sind anders. Während man im Fußball Sprungkraft benötigt, sind auf dem Eis Fertigkeiten mit Schlittschuhen gefragt. Damit will ich sagen: Eine starke Eishockeytorhüterin ist nicht automatisch auch im Fußball gut zwischen den Pfosten. Um Ihre Frage jetzt aber einmal genauer zu beantworten: Auch im Eishockey war ich erst Feldspielerin. Als dann ein Torwart fehlte, bin ich eingesprungen. Und ich war scheinbar ganz gut. (lacht) Da es mir auch Spaß gemacht hat, bin ich im Tor geblieben. Im Fußball genieße ich es aber, mich auf dem Feld zu bewegen. Auf welcher genauen Position ich spiele, ist mir tatsächlich nicht so wichtig.
In Osterfeld werden Sie zunächst in der untersten Liga kicken. Glauben Sie, dass das nach der Zeit in der 1. Liga im Eishockey eine große Umstellung sein wird?
Pfeifer: Nein. Ich bin zwar leistungsorientiert, aber es muss nicht immer direkt die 1. Liga sein. Im Eishockey war das anders, weil alles andere für mich keinen Sinn gemacht hätte. Es ist für mich nun eine neue Herausforderung, nachdem ich längere Zeit nicht mehr Fußball gespielt habe. Ich habe zwar weiterhin einen gewissen Ehrgeiz und will bestenfalls immer gewinnen. Aber ich setze mich dabei nicht unter Druck. Der Spaß steht im Vordergrund.
Welche Ziele verfolgen Sie mit dem SV Adler Osterfeld?
Pfeifer: Ich möchte viel spielen und mich als Fußballerin weiterentwickeln. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass wir als Team viel gemeinsam unternehmen und auch neben dem Platz eine Einheit sind. Das war mir auch im Eishockey immer sehr wichtig. Die Chemie muss stimmen und es darf keine Grüppchenbildung geben. Nach den ersten gemeinsamen Online-Meetings bei Zoom habe ich ein sehr gutes Gefühl.
Könnten Sie sich auch vorstellen, irgendwann wieder Eishockey zu spielen?
Pfeifer: Ausschließen will ich das nicht. Aber jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf mein Studium und den Fußball.
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