Georgier Kenia: "Großer Schritt fürs Land"
Levan Kenia ist Georgier und lebt und spielt seit vielen Jahren in Deutschland. Mit FUSSBALL.DE spricht er über die Teilnahme Georgiens an der EURO 2024.
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Lukas Bubeck, der für den SV Westheim pfeift, wünscht sich mehr Respekt den Schiedsrichtern gegenüber. [Foto: FUSSBALL.DE]
Weiter geht's mit unserem wöchentlichen Schiedsrichter-Blog. Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg, Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwestdeutscher Fußballverband) berichten für uns regelmäßig, was sie Woche für Woche als Schieds- oder Linienrichter auf und neben dem Platz erleben und was sie umtreibt. Heute Teil 10 des Blogs: Lukas Bubeck (19) klagt über zunehmende verbale und körperliche Gewalt von Zuschauern den Schiedsrichtern gegenüber und wünscht sich mehr Respekt.
"Wie jeder Fußballinteressierte wartet man - nach dem Studium von FUSSBALL.DE am Samstag und Sonntag - jeden Montag ungeduldig auf die Zeitung mit den Spielberichten vom Fußballwochenende. Wenn dann aber in der Sportrubrik das Titelthema 'Bombenangriff auf Zyperns Schiedsrichter' lautet, ist es für eine wichtige Gruppe des Fußballs ein Schlag ins Gesicht: für die Schiedsrichter.
"Der Schiedsrichter ist ein wertvoller, ja unverzichtbarer Teil des großen Spiels"
Entgegen dem positiven Trend der Bundesliga, den hohen Zuschauerzahlen und der immer steigenden Attraktivität des Fußballs klagen Schiedsrichtergruppen in allen Landesverbänden über kontinuierlich zurückgehende Zahlen an Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen, obwohl sie wie nie zuvor Werbung für ihren Neulingskurs machen. Aber wo liegen die Ursachen dieses Problems?
Zum einen werden die potentiellen Anwärter durch Vorfälle wie oben genannt von der Schiedsrichtertätigkeit abgeschreckt, auf der anderen Seite spielt die tatsächlich zunehmende Gewalt gegen Schiedsrichter im deutschen Amateurfußball eine immer größere Rolle. Die durch die Medien verbreitete erhöhte Gewaltbereitschaft von Seiten der Zuschauer - verbal und körperlich - lässt natürlich dann nicht jeden Neuling kalt. Er macht sich Gedanken, ob es bei ihm selbst auch einmal passieren wird; was sie mit ihm wohl 'anrichten' würden. Schon bei Jugendspielen wird Druck auf den Jungschiedsrichter ausgeübt - von der Seitenlinie aus wird er von manchen Eltern teilweise übel beschimpft, obwohl die Eltern doch Vorbildfunktion für ihre Kinder haben sollten.
Die Zuschauer sollten die Botschaft 'Ein Spiel lebt von Fehlern - der Schiri hat keinen zweiten Blick' im Hinterkopf haben. Bei allem sportlichem Ehrgeiz sollten wir alle dazu beitragen, dass die pro Saison durchschnittlich 50 tätlichen Angriffe auf Schiedsrichter in Württemberg zukünftig der Vergangenheit angehören und wir in den Nachrichten keine entsprechenden Meldungen mehr lesen/sehen müssen.
Alle unsere Jungschiedsrichter sind Einzelkämpfer auf dem Platz und müssen in einem Spiel ohne Hilfsmittel zig Entscheidungen in Bruchteilen von Sekunden treffen. Dass diese nicht immer zum Wohle von allen Spielern auf dem Feld oder Betreuern und Eltern am Spielfeldrand ausfallen können, sollte jedem nochmals verdeutlicht werden.
Wohin würden aber diese 44 Beine laufen, gäbe es auf dem Platz nicht den Schiedsrichter? Es ist zwar das Los seines Amtes, dass er von vielen als notwendiges Übel betrachtet wird. In Wahrheit ist er aber ein wertvoller, ja unverzichtbarer Teil des großen Spiels."
Teil 9: Thomas Diederich über das Freistoßspray
Teil 8: Caroline Schiller über Abseits
Teil 7: Thomas Diederich über Handspiel
Teil 6: Lukas Bubeck über Absprachen im Schiri-Team
Teil 5: Caroline Schiller über ihre Lieblingsfarbe
Teil 4: Thomas Diederich über sein missratenes Debüt
Teil 3: Thomas Diederich (Viktoria Waldlaubersheim) stellt sich vor
Teil 2: Caroline Schiller (FSV Motor Marienberg) stellt sich vor
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