Unruhige Zeiten beim KFC Uerdingen. Konkreter werdende Träume vom DFB-Pokal beim 1. FC Germania Egestorf-Langreder. Familienduell der Brunners. Und ein Karriereende mit 28 Jahren. Das Wichtigste aus den Oberligen auf einen Blick.
Noch ein Sieg bis zum DFB-Pokal: Der 1. FC Germania Egestorf-Langreder, Tabellendritter in der Oberliga Niedersachsen , setzt alle Hebel in Bewegung, um das Halbfinale im Landespokal gegen den Drittligisten VfL Osnabrück am 30. März auf der heimischen Anlage austragen zu können. Ob der Oberligist diese infrastrukturelle Herkules-Aufgabe bewältigen kann, ist offen. Einige bauliche Veränderungen rund um das Stadion müssen noch erledigt werden, um die Anforderungen der Sicherheitsbehörden zu erfüllen. „Ein Tausch des Heimrechts kommt nicht in Frage. Wir schaffen das und werden zu Hause spielen“, betont Trainer Jan Zimmermann gegenüber FUSSBALL.DE . Der Gewinner des Spiels qualifiziert sich für den DFB-Pokal 2016/17. Zusätzliches Bonbon: Das Endspiel um den Niedersachsenpokal wird im Rahmen des Finaltags der Amateure am 28. Mai in der großen Live-Konferenz in der ARD übertragen. Am vergangenen Samstag spielte Egestorf-Langreder in der Liga gegen die zweite Mannschaft des VfL Osnabrück und trennte sich 1:1.
Ein Spiel, vier Brunners: Das Familienduell in der Schleswig-Holstein-Liga zwischen Hans-Friedrich „Mecki“ Brunner (55), Trainer des Tabellenzweiten Eutin 08 , und seinem Kollegen Andreas Brunner (49) vom Oldenburger SV ging an den älteren der Brunner-Brüder (3:0). Für Eutin 08 war es das erste Heimspiel seit über drei Monaten. Nicht nur die Väter, auch die beiden Trainer-Söhne Tim (Eutin) und Lars Brunner (Oldenburg) standen in den Kadern. Mann des Tages war Julian Brauer, der für Eutin 08 zweimal traf. Zu Brauers Tor zum 3:0-Endstand in der 86. Minute leistete der eingewechselte Tim Brunner die Vorarbeit. Sein Cousin Lars kam nicht zum Einsatz, er schmorte 90 Minuten auf der Bank.
Idrissou nur auf der Bank: In der Oberliga Niederrhein hat Aufsteiger SpVg Schonnebeck nach dem überraschenden 1:0-Erfolg im Spitzenspiel gegen den KFC Uerdingen 05 weiter alle Chancen, den Durchmarsch in die Regionalliga West zu schaffen. Die Mannschaft von Trainer Dirk Tönnies, jüngerer Bruder des früheren Bundesliga-Torjägers Michael Tönnies (MSV Duisburg), liegt nur drei Zähler hinter Tabellenführer Wuppertaler SV in Lauerstellung. Beim KFC Uerdingen 05 hängt nach der Pleite der Haussegen schief. Dabei sorgt unter anderem das Theater um Ex-Bundesligaprofi Mohamadou „Mo“ Idrissou bei den Krefeldern für Unruhe. Der 35-jährige Stürmer wurde zum zweiten Mal in Folge erst in der Schlussphase von Trainer Michael Boris eingewechselt. Nach Einschätzung von Beobachtern sprühte Idrissou bei seinem Kurzeinsatz nicht gerade vor Tatendrang.
"Wir schaffen das, ein Tausch des Heimrechts kommt nicht in Frage"
Benefizspiel für verstorbenen Fußballer: Der Brinkumer SV , aktuell Tabellenvierter in der Bremen-Liga , bestreitet am Dienstag, 8. März (ab 19.15 Uhr), ein Benefizspiel gegen den Drittligisten SV Werder Bremen II. Die gesamten Einnahmen der Partie kommen der Familie des plötzlich verstorbenen Amateurfußballers Nils Ruscher zu Gute. Der Eintritt ist eine freiwillige Spende für die Familie. Der 34-jährige Ruscher war bis zu seinem Tod für den Landesligisten TSV Melchiorshausen am Ball. „Als der Brinkumer SV mit dieser Bitte an uns herangetreten ist, war für uns sofort klar, dass wir helfen möchten. Wir hoffen, dass möglichst viele Zuschauer den Weg nach Brinkum finden, um die Familie zu unterstützen“, erklärt Tim Steidten, Sportlicher Leiter der U 23 beim SV Werder.
Vertrag verlängert, Spiel gewonnen: Bereits vor der Partie gegen Germania Windeck (5:1) hatte der FC Hennef 05 den Vertrag mit seinem Trainer und Sportlichen Leiter Marco Bäumer verlängert. Der 43-Jährige bleibt dem Tabellensechsten der Mittelrheinliga damit bis 2017 erhalten. „Ich bin dem Verein eng verbunden. Ich fühle mich hier sehr wohl und könnte mir momentan nicht vorstellen, woanders Trainer zu sein“, so Bäumer. Vielleicht fühlten sich seine Spieler von der guten Nachricht beflügelt. Auf jeden Fall zeigten sie gegen Windeck eine ihrer besten Saisonleistungen und schossen den höchsten Saisonsieg heraus. Der Regionalliga-Absteiger hat aktuell elf Zähler Rückstand auf Tabellenführer Bonner SC .
Karriereende mit 28 Jahren: Der Traditionsverein Spvgg. Erkenschwick kann ab sofort in der Oberliga Westfalen nicht mehr auf Mittelfeldspieler Janos Bluhm zurückgreifen. Der 28-Jährige muss seine Fußballschuhe verletzungsbedingt an den Nagel hängen. Nach mehreren Zwangspausen hat sich Bluhm entschieden, zunächst mit dem Fußball aufzuhören. Er absolvierte in dieser Saison acht Spiele für Erkenschwick, war zuletzt Anfang Dezember am Ball. „Janos hat eine instabile Muskulatur. Alle fünf bis sechs Wochen wurden bei ihm Faserrisse festgestellt“, sagt Trainer Magnus Niemöller gegenüber FUSSBALL.DE .
Lok nicht aufzuhalten: Der 1. FC Lok Leizig hat einen weiteren großen Schritt in Richtung Regionalliga Nordost gemacht. Mit dem zwölften Sieg in Folge untermauerte der ungeschlagene Tabellenführer der NOFV-Oberliga Süd beim 3:0 gegen den VFC Plauen vor 3.332 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion seine Ambitionen. Lok-Trainer und Ex-Nationalspieler Heiko Scholz kann sich vor allem auf seinen Knipser vom Dienst, den Deutsch-Algerier Djamal Ziane, verlassen. Der 23-jährige Mittelstürmer traf zur 1:0-Führung und erzielte für die „Loksche“ bereits seinen zwölften Saisontreffer. Damit hat Ziane mit Dan Lochmann (SG Union Sandeersdorf) und Ralf Marrack (Bischofswerdaer FV) in der Torschützenliste gleichgezogen.