DFB-Pokal 24/25: Das sind die Amateurteams
Neben 40 Profimannschaften aus den drei höchsten deutschen Spielklassen, bekommen beim DFB-Pokal auch 24 Amateurmannschaften die Chance auf das Finale in Berlin.
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Wird gegen Bayer Leverkusen kräftig die Daumen drücken: Uli Reisch. [Foto: SV Alemannia Waldalgesheim]
Im Vereinsheim in Waldalgesheim herrscht große Aufregung. Mehr als 100 Mitglieder der Alemannia blicken gespannt auf eine Leinwand. Die DFB-Pokalauslosung wird übertragen. Gesucht wird der Erstrundengegner für ihren Verein. Als Bayer 04 Leverkusen gezogen wird, bricht euphorischer Jubel aus. Einer ragt dabei besonders heraus. Ein Mann mit Fußballmütze, Alemannia-Schal und Megaphon tanzt begeistert zwischen den Menschenmassen. Es ist Uli Reisch, der den SV Alemannia Waldalgesheim geprägt hat, wie kein Zweiter.
"Das ist der Höhepunkt meiner Fußballkarriere", sagt er zum großen DFB-Pokalspiel , das am Freitagabend im Mainzer Bruchwegstadion stattfinden wird. Sieben Busse hat der 68-Jährige für diesen Höhepunkt organisiert. Mit Fanfaren, Trompeten und Trommeln möchte er seine große Liebe im Spiel gegen den übermächtigen Bundesligisten unterstützen. Früher stand der gelernte Maschinenschlosser noch selbst auf dem Platz. Bereits mit 17 Jahren lief er zum ersten Mal für die Herrenmannschaft der Alemannia auf. 1125 Spiele sollten folgen.
Obwohl der Torhüter zwischenzeitlich ein Angebot von Mainz 05 vorliegen hatte, hielt er seinem Verein die Treue. Seit 55 Jahren ist er nun Mitglied, 40 Jahre lang war er im Vorstand: "Mein Herz ist Alemannia!" Dabei lud ihn der damalige Regionalligist drei Mal zum Probetraining ein, legte dem 21-jährigen Talent sogar schon einen Vertrag vor. Aber: "Als ich nach Hause gefahren bin und die Kirche in Waldalgesheim gesehen habe, war die Sache entschieden und ich bin geblieben." Mit dem Rückhalt zwischen den Pfosten stieg der Klub aus dem Landkreis Mainz-Bingen von der B-Klasse bis in die Bezirksliga auf.
"Die Frau muss natürlich auch mitspielen"
Ein irrer Ausflug beschreibt die ganze Leidenschaft, mit der sich Reisch dem Fußball verschrieben hat. Als er beruflich in Sevilla auf Montage war, flog er kurzerhand über Madrid nach Frankfurt, um am Wochenende für die Alemannia auflaufen zu können. Nach dem Spiel ging es schnell wieder zurück nach Andalusien, um am Montag wieder pünktlich die Arbeit anzutreten. "So verrückt bin ich", lacht Reisch.
In seiner letzten Saison als Spieler erlebte er noch einmal einen besonderen Moment, als er gemeinsam mit seinen Söhnen Mario und Rouven auf dem Platz stand. Im Hause Reisch wird Fußball eben von der ganzen Familie gelebt. Das gilt nicht nur für die beiden Söhne, sondern auch für Reischs Ehefrau Evelyne. Seit 48 Jahren sind die beiden verheiratet. Ohne ihr Interesse am Fußball wäre diese Ehe nur schwer vorstellbar. „Die Frau muss natürlich auch mitspielen“, weiß Reisch. Denn als seine Zeit als Spieler vorbei war, zog er sich nicht etwa aus dem Verein zurück. Als Abteilungsleiter führte Reisch seine Alemannia zu weiteren Aufstiegen.
Selbst nachdem er kein offizielles Amt mehr bekleidete, um den „jüngeren Leuten Platz zu machen“, setzt er sich weiterhin für den Klub ein und spricht viele Sponsoren an. „Bei mir können die Leute schlecht nein sagen“, verrät Reisch. Zeiten, in denen der Verein in finanzielle Nöte geriet, scheinen überwunden. Mit viel Freude blickt der Edelfan der Alemannia auf den aktuellen Zustand seiner fußballerischen Heimat. Neue Kabinen und eine neue Gastronomie werden derzeit gebaut – die Zukunft in Waldalgesheim scheint vielversprechend. Und wer weiß, möglicherweise kann Uli Reisch beim DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen den nächsten Erfolg bejubeln. Seine Geschichte jedenfalls beweist, was mit Leidenschaft und Einsatzwille möglich ist.
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