Diego Contento: "Solange die Knochen halten"
Nach seiner Profilaufbahn schnürt Diego Contento seine Schuhe für den Bezirksligisten FC Aschheim. Mit FUSSBALL.DE spricht er über seine Rolle und mögliche Zukunftspläne.
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DFB Pokalfinale 1996: Die Mannschaft der SC Klinge Seckach.[Foto: SC Klinge Seckach]
Der SC Klinge Seckach war 1990 eines der Gründungsmitglieder der Frauen-Bundesliga. Seitdem bietet der Verein ohne Unterbrechung Frauen- und Mädchenfußball an – also durchgängig seit 35 Jahren. Warum ist es den Verantwortlichen wichtig, sich in diesem Bereich zu engagieren? Und welche Rolle spielt die glorreiche Vergangenheit noch heute?
Der 25. Mai 1996 ist kein normales Datum in der Historie des SC Klinge Seckach. Es ist vermutlich der wichtigste Tag der 44-jährigen Vereinsgeschichte. Denn damals war der kleine Klub aus dem Dorf mit nicht einmal 4000 Einwohnerinnen und Einwohnern in Baden-Württemberg plötzlich deutschlandweit im Fokus. Die Fußballerinnen des SC Klinge Seckach standen im Finale des DFB-Pokals. Sie verloren im Berliner Olympiastadion gegen den FSV Frankfurt, bei dem unter anderem Birgit Prinz, Sandra Minnert und Sandra Smisek in der Startelf standen, zwar mit 1:2. Aber sie hatten ihren Ort auf der ganz großen Bühne präsentiert. Und zwar sehr sympathisch.
Der SC Klinge Seckach ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Verein im deutschen Frauenfußball. Aus mehreren Gründen. Der Klub war eines der 20 Gründungsmitglieder der Frauen-Bundesliga im Jahr 1990. Und seitdem wird in dem Verein ohne Unterbrechung und ohne Ausnahme Mädchen- und Frauenfußball angeboten. Es gibt keine Männermannschaft und auch keine Juniorenteams. Beim SC Klinge Seckach wird weiblicher Amateurfußball auf ansprechendem Niveau gespielt.
"Der Verein war schon immer so aufgestellt und wir setzen diese Tradition ganz bewusst fort", sagt der 1. Vorsitzende Torsten Schmidt. "Seit über 40 Jahren bieten wir Mädchen und Frauen aus der Region eine sportliche Heimat, die Lust und Spaß am Fußball haben." Dass das in dieser ländlichen Region so gut funktioniert, ist auch deshalb bemerkenswert, weil der Verein nicht einmal über eine eigene Anlage verfügt. Die Mannschaften des SC Klinge Seckach müssen bei Nachbarklubs um Platzzeiten bitten – eine komplizierte Sache.
"Wir haben jetzt schon eine lange Reise durch die Nachbarschaft und sind allen befreundeten Vereinen dankbar, die unseren Fußballerinnen die Plätze zur Verfügung stellen", sagt Schmidt. "Das große Ziel aller Verantwortlichen ist und bleibt aber, dass wir mittelfristig eine eigene Anlage bekommen. Wenn das nicht funktioniert, wird es sehr herausfordernd, unser Angebot aufrecht zu erhalten."
Auch der ungewöhnliche Vereinsname ist inzwischen zu einem Alleinstellungmerkmal geworden. Torsten Schmidt erklärt: "Der Zusatz "Klinge" wurde bei der Vereinsgründung vom Gastgeber, dem Kinder- und Jugenddorf "Klinge", abgeleitet. Das Jugenddorf stellte dem Verein damals seine Sportanlagen für den Trainingsbetrieb zur Verfügung. Heute ist der Platz leider nicht mehr nutzbar, weil alles zugewuchert ist. Wir würden gerne zu unseren Wurzeln zurückkehren und dort eine Heimat finden. Aber dazu brauchen wir finanzielle Unterstützung. Alleine können wir das nicht leisten."
Die ganz großen Zeiten sind inzwischen vorbei. Als die Fußballerinnen von 1990 bis 1998 in der Bundesliga dabei war. Als große Persönlichkeiten wie Silvia Neid, Renate Lingor und Ulrike Ballweg das Trikot der Klinge trugen. Als der Verein fast nach Belieben badischer Meister und badischer Pokalsieger wurde.
Die Gegenwart ist eine andere, aber sie ist nicht unbedingt schlechter. Heute wird in Seckach echter Amateurfußball angeboten. Die Frauen sind gerade aus der Verbandsliga in die Landesliga abgestiegen. Die zweite Mannschaft spielt in der Kreisliga B. Dazu gibt es einen soliden Unterbau im Jugendbereich. "Bei uns halten alle zusammen. Und es kann nur funktionieren, weil sich alle einbringen. Mit vielen helfenden Händen kann man viel erreichen – auch ohne große finanzielle Mittel", sagt Schmidt.
Die ruhmreiche Vergangenheit ist trotzdem immer wieder mal Thema. Vor allem das DFB-Pokalfinale in Berlin. Die Klinge im großen Olympiastadion, live im deutschen Fernsehen. Die Erinnerungen bleiben, die Zeiten haben sich geändert.
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