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Die neue Station heißt Leipzig: Mario Basler bezieht am Montag sein Büro in der Geschäftsstelle von Lok. [Foto: Imago]
Für Aufsehen sorgte Mario Basler (46) schon immer. Auf dem Platz, aber auch daneben. Jetzt steigt der Ex-Nationalspieler als Sportchef beim 1. FC Lok Leipzig, Tabellensechster der NOFV-Oberliga Süd, ein. Am Montag tritt er seinen Dienst beim einstigen Europapokalfinalisten an. Vorher hat ihn FUSSBALL.DE zum Interview bekommen. Basler spricht über Lok, seinen neuen Job und über den Nachbarn RB Leipzig, dem er sogar den Aufstieg in die Bundesliga wünscht.
Für Deutschland bestritt „Super-Mario“ 30 Länderspiele, nahm an der WM 1994 teil. Mit dem FC Bayern München wurde er zweimal Deutscher Meister (1997 und 1999), auch den DFB-Pokal gewann er zweimal (1994 mit Werder Bremen, 1998 mit Bayern). 1995 wurde der gefürchtete Freistoß- und Eckballschütze sogar Bundesliga-Torschützenkönig. Ebenso legendär wie seine Kunstschüsse sind seine Sprüche („Jede Seite hat zwei Medaillen“). Zuletzt war Basler im Fußballgeschäft vor allem als TV-Experte und Kolumnist gefragt.
FUSSBALL.DE: „Einem Mario Basler geht es nicht nur um die Kohle.“ So lautete eines Ihrer ersten Zitate zum neuen Engagement beim 1. FC Lokomotive Leipzig. Was macht für Sie stattdessen den großen Reiz aus, in der Oberliga zu arbeiten, Herr Basler?
Mario Basler: Wem es ausschließlich ums Geld geht, der wechselt sicher nicht in die 5. Liga. Vielmehr waren die Gespräche mit den Verantwortlichen um Vereinspräsident Heiko Spauke äußerst interessant. Mir hat imponiert, mit welchen klaren Vorstellungen und mit welchem Plan sie die Entwicklung des Klubs vorantreiben wollen. Es ist für mich ein großer Anreiz, dazu beitragen zu können, diesen Traditionsverein wieder nach vorne zu bringen.
"Ich persönlich wünsche RB Leipzig den Aufstieg in die Bundesliga"
Wie haben Sie Lok-Präsident Spauke kennen gelernt?
Basler: Durch einen gemeinsamen Bekannten haben wir uns bei einem Geschäftstermin in Regensburg erstmals getroffen. Dabei kamen wir auch auf den Fußball und Lok Leipzig zu sprechen. So hat sich die Sache nach und nach entwickelt.
Gab es nach Ihrem Abschied als Trainer bei Rot-Weiß Oberhausen im September 2012 eigentlich noch andere Angebote?
Basler: Es gab einige lose Anfragen, es wurde aber nie konkret. Meist entpuppte sich das Interesse als heiße Luft.
Am Montag beziehen Sie ein Büro in der Lok-Geschäftsstelle. Wie wird Ihr offizieller Titel lauten und wir gestaltet sich künftig Ihr Tagesablauf?
Basler: Das ist ab sofort ein Full-Time-Job, ganz klar. Bereits am Samstag bin ich nach Leipzig gefahren, habe mich dort mit dem Vorstand und dem Trainer getroffen, um schon mal einige Dinge zu besprechen. Es geht in die Richtung, dass ich als Geschäftsführer Sport oder Sportdirektor tätig sein werde.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Lok-Trainer und Ex-Profi Heiko Scholz?
Basler: Wir kennen uns sehr gut, haben bei Werder Bremen sogar zusammen gespielt. Wir sind sicher unterschiedliche Typen, hatten aber immer ein gutes Verhältnis und auch über die Bremer Zeit hinaus nie Probleme. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.
Für Eintracht Trier waren Sie bereits in Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter tätig, für Jahn Regensburg als Teammanager. Liegt Ihnen die Aufgabe als Sportlicher Leiter mehr oder können Sie sich vorstellen, auch wieder als Trainer zu arbeiten?
Basler: Grundsätzlich ist der Trainerjob für mich nach wie vor interessant. Wenn morgen Bayern München anrufen und mir ein entsprechendes Angebot unterbreiten sollte, werde ich sicher darüber nachdenken. Jetzt habe ich in Leipzig aber eine andere Aufgabe übernommen und möchte das auch sehr gerne längerfristig machen.
Werden Sie bei den Spielen von Lok Leipzig mit auf der Bank sitzen?
Basler: Nein, auf keinen Fall. Die Arbeit mit der Mannschaft und an der Seitenlinie ist Aufgabe des Trainers. Ich werde auf der Tribüne Platz nehmen.
Zur Winterpause rangiert Lok Leipzig als Regionalliga-Absteiger auf dem sechsten Tabellenplatz. Wohin soll der Weg des Vereins führen?
Basler: Der Klub hat sich ein klares Ziel gesetzt, will im Jahr 2020 in der 3. Liga spielen. Damit kann ich mich voll identifizieren. Erst einmal geht es aber um den nächsten Schritt. Der heißt Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Bei sieben Punkten Rückstand auf Platz zwei sehe ich durchaus Chancen, es sogar noch in dieser Saison schaffen zu können, zumal wir ein Nachholspiel in der Hinterhand haben.
Sportlich hat der ambitionierte, aber auch ungeliebte Nachbar RB Leipzig dem traditionsreichen 1. FC Lok längst den Rang abgelaufen, strebt in Richtung Bundesliga. Wie bewerten Sie dieses Spannungsfeld zwischen den beiden Klubs?
Basler: Ich weiß, dass viele Fans die Entwicklung von RB kritisch sehen. Aber um ganz ehrlich zu sein: Jeder Verein wäre doch froh, einen Sponsor oder Investor wie Dietrich Mateschitz zu haben. Wenn uns morgen jemand 100 Millionen Euro auf den Tisch legt, um bei Lok Leipzig einzusteigen, würde ich ganz sicher nicht Nein sagen. Ich persönlich wünsche RB Leipzig den Aufstieg in die Bundesliga. Das wäre für die Region sensationell.
Können Sie sich auch eine Zusammenarbeit mit RB vorstellen?
Basler: Ich kann mir fast alles vorstellen. Auf jeden Fall werde ich demnächst mal das Gespräch mit RB-Sportdirektor Ralf Rangnick suchen, den ich ebenfalls seit vielen Jahren kenne, um mich mit ihm auszutauschen. Wirtschaftlich können wir RB sicher nicht helfen, aber vielleicht gibt es die Möglichkeit zu einer sportlichen Kooperation, von der letztlich beide Klubs profitieren könnten.
Sie selbst waren als Profi ein Typ mit Ecken und Kanten. Fehlen Ihnen solche Spieler heute?
Basler: Die Vereine lassen das heute nicht mehr in dieser Form zu, das ist zu akzeptieren. Das mag für die Journalisten schlecht sein, für die Klubs ist es sicher gut.
Würden Sie dann als Manager noch einen Spielertyp wie Mario Basler verpflichten?
Basler: Ja, sofort. Er müsste allerdings - genau wie ich damals - das Vertrauen auf dem Platz zurückzahlen.
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