Florida statt Teveren: Kevin allein in Amerika
Kevin Rubaszewski entschied sich nach der Coronazeit für einen unkonventionellen, aber lohnenswerten Weg: Fußballspielen und Studieren an einem US-College.
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Spätstarter am DFB-Stützpunkt: die Brüder Keven (l.) und Nico Schlotterbeck (r.).[Foto: Bilder Gatty Images / Collage FUSSBALL.DE]
Der 21-jährige Keven Schlotterbeck gab im Freitagabendspiel bei Borussia Mönchengladbach sein Startelfdebüt für den SC Freiburg. Aus der Jugend der Stuttgarter Kickers über das Verbandsliga-Team der TSG Backnang ging es für ihn 2017 zur zweiten Garde des SC Freiburg. Ein Jahr später wurde er aus der Regionalliga Südwest in den Profikader berufen, für den er Anfang Februar nach Einwechslung sein Debüt gab. Auch dank des DFB-Talentförderprogramms erlebte er jetzt volle 90 Minuten Bundesliga pur.
Für Kevens zwei Jahre jüngeren Bruder und Teamkollegen Nico Schlotterbeck hätte es aufgrund der Verletzungssorgen des SC Freiburg ebenfalls beinahe für den ersten Startelf-Einsatz gereicht. Nicos Weg führte 2017 zunächst in die U 19 des Freiburger Sportclubs. Im Sommer 2018 stieg er dann in den Kader der zweiten Mannschaft auf, bevor er am 9. März in der Partie gegen Hertha BSC Berlin zur Halbzeit eingewechselt wurde und so zu seinem Profi-Debüt kam. Dabei war er am Freiburger Sieg alles andere als unbeteiligt: Nach einem Eckball bedrängte er den Herthaner Vedad Ibisevic derart, dass dieser den 2:1-Siegtreffer per Eigentor einköpfte.
Nicht nur das Brüder-Gespann feierte bereits Bundesliga-Einsätze – auch ihr Onkel Niels Schlotterbeck war Fußballprofi. Er spielte für die Stuttgarter Kickers, den SC Freiburg und Hannover 96. Und damit nicht genug: Cousin Marvin Zimmermann spielt bei der zweiten Mannschaft von Hannover 96 – es könnte somit noch ein weiteres Familienmitglied den Sprung ins Profigeschäft schaffen. Außerdem ist der jüngere Schlotterbeck-Bruder bereits für die deutsche Nationalmannschaft im Einsatz: Nico gehört zum aktuellen Kader der U 20-Männer. Den Vorteil, dass beide aus einer „komplett fußballverrückten Familie“ und damit einem „leistungsorientierten Umfeld“ stammen, sieht auch Stützpunkttrainer Pascal Stöffler, der die Schlotterbeck-Brüder ehemals unter seinen Fittichen hatte.
„Verdammt noch mal, jetzt nehmt mal eure rechten Füße!“
Bei ihrem jetzigen Leistungsstand ist es bemerkenswert, dass beide kein einziges Spiel für die Württembergische Verbandsauswahl machten. Sie wurden dennoch zusätzlich am DFB-Stützpunkt in Fellbach-Oeffingen gefördert und machten so ihren Weg über Amateurvereine in die Bundesliga. Dass dieser Weg keinesfalls ein schlechter ist, weiß auch ihr ehemaliger Stützpunkttrainer: „Die Brüder konnten schon früh auf hohem Niveau trainieren. Durch das Vereinstraining besaßen sie bereits Grundlagen wie Kondition“, erklärt Stöffler. „Am Stützpunkt konnten wir dann zusätzlich an Details arbeiten – das war die optimale Ergänzung.“ So hörte man ihn oftmals rufen: „Verdammt noch mal, jetzt nehmt mal eure rechten Füße!“ Denn das machten sie beide nicht gerne, erinnert sich Stöffler lachend.
„Beide sind hervorragende Linksfüße“, bestätigt ihr ehemaliger Coach und weiß, dass sie heutzutage oft als sehr ähnliche Spielertypen bezeichnet werden. Er selbst kennt sie allerdings als völlig unterschiedliche Charaktere: „Keven ist sehr besonnen und hat ein klares, sauberes Passspiel. Er bleibt in jeder Spielsituation cool und findet immer eine kontrollierte Lösung“, lobt ihn Stöffler. Den jüngeren Schlotterbeck-Bruder hingegen bezeichnet er als „Heißsporn“. „Er hat mehr Wucht. Bei Nico gibt es kein Halbgas, er gibt immer 100 Prozent, ob im Training oder im Spiel.“ Aufgrund dieser Bissigkeit hätte Stöffler damals vom Gefühl her eher Nico den Sprung in die Bundesliga zugetraut. Den haben nun beide geschafft. Auch das Startelf-Debüt von Keven hat der Stützpunkttrainer selbstverständlich verfolgt und zieht ein durchweg positives Fazit: „Ich war beeindruckt, wie souverän er das gemacht hat. So cool hätte ich ihn dann doch nicht erwartet“, lacht er.
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