Christian Meinert und FV Engers: "Genießen und jeden Moment aufsaugen"
Rheinlandpokalsieg und DFB-Pokalticket mit dem FV Engers: Kapitän Christian Meinert spricht mit FUSSBALL.DE über Pokalemotionen und Wunschgegner.
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Rufat Dadashov: "Ich will spielen und nicht auf der Ersatzbank versauern."[Foto: imago/Björn Draws]
Mit 20 Toren in 19 Spielen ist Rufat Dadashov aktuell der beste Torjäger aus allen fünf Regionalligastaffeln. Der 26 Jahre alte Knipser des BFC Dynamo aus der Regionalliga Nordost traf allein in den zurückliegenden fünf Begegnungen achtmal. Obwohl er noch nie Profi war, absolvierte Dadashov schon 16 Länderspiele für die Nationalmannschaft von Aserbaidschan. Sein Trainer war dabei kein Geringerer als Welt- und Europameister Berti Vogts. Und auch beim BFC hat er mit Ex-Bundesligaprofi René Rydlewicz einen prominenten Coach.
Im aktuellen Interview mit FUSSBALL.DE spricht Rufat Dadashov mit Mitarbeiter Christian Knoth über seine starke Torausbeute, die Zeit mit Berti Vogts bei der Nationalelf, den Sprung in den Profifußball und seinen jüngeren Brüder Renat, der mit gerade einmal 18 Jahren sein Länderspieldebüt gab und einen Profivertrag beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt unterzeichnet hat.
FUSSBALL.DE: Das abgesagte Topspiel gegen Spitzenreiter FC Energie Cottbus am kommenden Wochenende ist für den BFC Dynamo schon die fünfte Partie in Folge, die witterungsbedingt nicht über die Bühne gehen kann. Im neuen Jahr haben Sie erst ein Ligaspiel bestritten, obwohl die Rückserie in der Nordost-Staffel schon vor rund einem Monat begonnen hat. Wie sehr nervt Sie das, Herr Dadashov?
Rufat Dadashov: Das nervt extrem. Wir bereiten uns Woche für Woche auf unsere Spiele vor und dann finden sie nicht statt. Ich hoffe, dass das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt und wir wieder in den Spielrhythmus reinkommen.
"Es gibt nichts Schöneres, als für sein Land am Ball sein zu dürfen"
Wie gelingt es Ihrem Trainer René Rydlewicz, die Spannung hochzuhalten?
Dadashov: Er macht das einzig Richtige und ändert nichts an der Trainingsintensität. Sobald es wärmer wird und die Spielabsagen aufhören, müssen wir topfit sein. Das ist uns allen bewusst und dafür muss unser Trainer uns nicht mit besonderen Maßnahmen motivieren.
René Rydlewicz hat viele Jahre selbst in der Bundesliga gespielt und kam insgesamt auf 278 Einsätze im Oberhaus. Was ist er für ein Trainertyp?
Dadashov: René Rydlewicz spricht sowohl positive als auch negative Dinge klar an, ist aber niemand, der viel rumschreit. Er weiß, wie er das Beste aus uns Spielern herauskitzeln kann und hebt meist die positiven Dinge heraus, um unser Selbstvertrauen zu steigern.
Im Gegensatz zu Ihrem Trainer haben Sie bisher noch nie bei einem Profiverein gespielt. Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe dafür?
Dadashov: Es ist nicht so, dass ich nicht schon die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Mir lagen im zurückliegenden Sommer und auch jetzt im Winter einige Angebote aus der 3. Liga vor. Ich habe mich aber bewusst für einen Verbleib beim BFC Dynamo entschieden.
Warum?
Dadashov: Weil ich kein Typ bin, der nur in die 3. Liga wechselt, um bei einem Profiverein unter Vertrag zu stehen. Ich will spielen und nicht auf der Ersatzbank versauern. Und bei den Klubs, die mich haben wollten, hätte ich vermutlich zunächst auf der Bank Platz genommen. Das wollte ich nicht. Hinzu kommt, dass ich mich beim BFC Dynamo sehr wohl fühle. Ohne zu 100 Prozent von einem Wechsel überzeugt zu sein, möchte ich den Verein nicht verlassen. Aber klar: Wie vermutlich jeder andere Fußballer auch, will auch ich so hoch wie möglich spielen. Das Ziel, Profifußballer zu werden, verfolge ich also schon noch. Ich muss es aber nicht erzwingen.
In der laufenden Spielzeit sind Sie förmlich explodiert und haben nach 19 Partien bereits 20 Tore auf dem Konto. Haben Sie je eine bessere Saison gespielt?
Dadashov: Schwer zu sagen. In den zurückliegenden zwei Spielzeiten (zehn und zwölf Tore, Anm. d. Red.) habe ich für Germania Halberstadt und den ZFC Meuselwitz ähnlich gute Leistungen gezeigt. Ich war aber auf jeden Fall noch nie effektiver als in dieser Saison. Ich nutze meine Chancen besser und bin kälter vor dem Tor.
Wie viele Treffer haben Sie sich noch vorgenommen?
Dadashov: Mein Ziel für diese Saison habe ich ja bereits erreicht. Ich wollte mich unbedingt wieder verbessern und nach zehn und zwölf Toren mindestens 13 Treffer erzielen. Dass mir das so schnell gelingen würde, hätte ich selbst nicht gedacht. Mal schauen, wie viele Tore es in dieser Saison noch werden. Eine genaue Zahl habe ich mir nach dem 13. Tor nicht mehr vorgenommen.
Trotz Ihrer vielen Tore scheint die Meisterschaft schon entschieden zu sein. Energie Cottbus hat nach 22 Spielen immer noch nicht verloren (18 Siege, vier Remis) und 21 Zähler Vorsprung vor dem BFC. Allerdings haben Sie drei Nachholspiele in der Hinterhand. Gibt es noch eine Chance, Cottbus vom Thron zu stoßen?
Dadashov: Man sollte zwar niemals nie sagen. Realistisch gesehen haben wir aber keine Chance mehr. Cottbus ist zu konstant und hat bereits einen zu großen Vorsprung.
Obwohl Sie noch nie Profi waren, haben Sie schon 16 Länderspiele für die Nationalmannschaft von Aserbaidschan absolviert. Ihr Trainer war Welt-und Europameister Berti Vogts. Wie tickt er?
Dadashov: Berti Vogts ist ein Trainer der alten Schule, der viel Wert auf ein kampfbetontes Spiel legt. Er arbeitet sehr akribisch, ist aber gleichzeitig ein lockerer Typ. Mit ihm konnte man im Training immer Witze machen und Spaß haben.
Seitdem Vogts nicht mehr Nationaltrainer von Aserbaidschan ist, wurden Sie nicht mehr in den Kader berufen. War Vogts einer ihrer größten Förderer?
Dadashov: Das kann man so sagen. Berti Vogts hat mir schon bei meiner ersten Trainingseinheit mit dem Nationalteam gesagt, dass er viel von mir hält. Unter ihm war ich fast immer bei Länderspielen dabei. Das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben.
Glauben Sie, dass Sie noch einmal für ein Länderspiel nominiert werden?
Dadashov: Ich hoffe, dass ich demnächst noch eine Chance bekomme. Es gibt nichts Schöneres, als für sein Land am Ball sein zu dürfen. Wenn ich weiter hart an mir arbeite und meine Leistung bringe, bin ich guter Dinge, dass ich es noch einmal ins Nationalteam schaffen kann.
Auch Ihr 18-jähriger Bruder Renat Dadashov spielte bereits für die A-Nationalmannschaft von Aserbaidschan. Im September 2017 gab der U 19-Stürmer des Bundesligisten Eintracht Frankfurt sein Debüt. In Frankfurt hat er schon einen Lizenzspielervertrag unterschrieben. Besitzt er das Talent, um ein etablierter Bundesligaprofi zu werden?
Dadashov: Definitiv. Renat ist einer der Besten aus seinem Jahrgang und wahnsinnig talentiert. Wichtig ist nur, dass er auf dem Boden bleibt und nicht abhebt, weil er einen Profivertrag unterzeichnet hat. Aber die Leistungen in dieser Saison beweisen ja, dass er nicht größenwahnsinnig geworden ist.
Seine Statistiken sind schon mal ausgezeichnet. In den bisherigen elf Spielen in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga gelangen ihm sieben Tore und fünf Vorlagen. Gibt es etwas, das er schon besser kann als Sie?
Dadashov: (lacht) Fest steht, dass Renat ein sehr moderner Stürmer ist, der fast alles kann. Er ist beidfüßig, schnell und strahlt eine unglaubliche Torgefahr aus. Sagen wir es mal so: Er ist schon jetzt mindestens so gut wie ich. (lacht) Wenn es bei ihm eine Schwäche gibt, dann ist es das Kopfballspiel. Daran sollte er in der nächsten Zeit arbeiten.
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