TSV Ronsdorf und JVA Wuppertal: Gemeinsam stark für Resozialisierung
Der TSV 05 Ronsdorf ist Partnerklub der JVA Wuppertal-Ronsdorf. Seit einigen Jahren spielen hier immer wieder auch Fußballer, während sie ihre Straftat absitzen.
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David Büschelberger (l.): "Ich beschäftige mich viel mit der Taktik- und Spielanalyse."[Foto: TSV Aubstadt]
Erst in der Regionalliga Bayern als Co-Trainer des TSV Aubstadt an der Seitenlinie, dann in der A-Klasse Rhön 3 für die SpVgg Rot-Weiss Sulzdorf selbst auf dem Platz: Die Wochenenden von David Büschelberger sind seit dieser Saison prall gefüllt. "Für mich ist es das Nonplusultra, in meinem Heimatverein mit einigen alten Weggefährten Fußball zu spielen und gleichzeitig in der Region auf dem höchstmöglichen Niveau als Trainer tätig zu sein", betont der 34-Jährige im FUSSBALL.DE-Gespräch.
David Büschelberger ist in Sulzdorf an der Lederhecke - etwas mehr als 40 Kilometer nordöstlich von Schweinfurt gelegen - aufgewachsen. Sein Vater wurde rund 17 Kilometer weiter nordwestlich in Aubstadt geboren. "Daher genieße ich es sehr, weiterhin die Leute aus meinem Umfeld um mich herum haben zu können." Für den TSV Aubstadt war der aktuelle Co-Trainer in der Jugend außerdem einst selbst am Ball und machte in der zweiten Mannschaft der Unterfranken auch seine ersten Schritte im Herrenbereich.
"Ich war also grundsätzlich im Verein schon bekannt", berichtet der Assistent von Chefcoach Claudiu Bozesan, wie sein Engagement beim Viertligisten zustande kam. Als Cheftrainer des TSV Trappstadt mischte er mit seinem Team in der Hinrunde der Spielzeit 2024/2025 um die vorderen Plätze in der Bezirksliga Unterfranken-Ost mit, "was für eine gewisse Aufmerksamkeit gesorgt hat". So wurde es dann auch konkreter mit einer möglichen Trainer-Aufgabe beim TSV Aubstadt.
"Ich beschäftige mich viel mit der Taktik- und Spielanalyse", so Büschelberger über die Zusammenarbeit mit Claudiu Bozesan. "Das letzte Wort hat natürlich Claudiu. Aber er trifft keine Entscheidung, ohne vorher darüber mit mir gesprochen zu haben, und bindet mich überall mit ein." Die Arbeit macht ihm schon jetzt "viel Spaß". In der neuen Konstellation - sowohl Büschelberger als auch Bozesan waren im Sommer zum Bayern-Regionalligisten gestoßen - holte der TSV Aubstadt bislang fünf Punkte aus vier Begegnungen.
"Gegen den FC Memmingen hatten wir uns mehr als das 0:0 vorgenommen, bei der SpVgg Ansbach wäre mehr als das 2:2 möglich gewesen", sagt Büschelberger. "Dafür konnten wir aber 2:1 bei der U 23 der SpVgg Greuther Fürth gewinnen. Wir sind nicht komplett unzufrieden, wissen aber, dass wir uns noch weiter steigern können."
"Ich bin auf dem Feld nicht mehr ganz so spritzig - ich bin quasi der Kopf und die Youngster der Körper"
Womöglich gelingt das schon im Heimspiel am Freitag (ab 19 Uhr), wenn die benachbarten Würzburger Kickers "zum absoluten Highlight" zu Gast sind. "Nach dem Aufstieg des 1. FC Schweinfurt 05 in die 3. Liga ist das Duell mit Würzburg das größte aller Derbys in der Regionalliga Bayern für uns. Wir werden unser Herz auf dem Platz lassen und auch Leidensfähigkeit unter Beweis stellen müssen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir jeden Gegner vor Probleme stellen können."
Rund 42 Stunden später wird der Entwicklungsingenieur eines internationalen Technologiekonzerns dann für die SpVgg Rot-Weiss Sulzdorf in der A-Klasse Rhön 3 gegen die TSG Bastheim auf dem Platz stehen. "So lange es möglich ist und ich das Gefühl habe, dass ich dem Team noch helfen kann, will ich weiterhin selbst Fußball spielen", betont Büschelberger, auch wenn ihm bewusst ist, dass er längst zu den älteren Spielern im Kader gehört.
"Unsere Jugendarbeit gehört seit Jahren zu unseren Stärken", will der 34-Jährige, der früher auch selbst die erste Mannschaft trainiert hatte und inzwischen außerdem Nachwuchsleiter ist, diese Arbeit fortsetzen. "Auf unserer Hauptversammlung hatte ich in die Runde gefragt, wer von uns nicht früher schon im Nachwuchsbereich für die SpVgg Rot-Weiss Sulzdorf am Ball war. Daraufhin hatte sich niemand gemeldet. Außerdem schaffen regelmäßig Jungs den Sprung in unsere erste Mannschaft."
So überrascht es auch nicht, dass der "Sechser" in der Regel mit zwei 18-Jährigen das Mittelfeld bildet. "Ich selbst bin auf dem Feld vielleicht nicht mehr ganz so spritzig", sagt David Büschelberg mit einem Augenzwinkern. "Allerdings kann ich mit meiner Erfahrung beim Stellungsspiel helfen. Ich bin quasi der Kopf und die Youngster der Körper." Zusätzlich spielt er in Sulzdorf mit seinem jüngeren Bruder und Innenverteidiger Simon (31) zusammen, "was eine super Sache ist".
Vor allem den "Zusammenhalt innerhalb des Klubs und auch die Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft" schätzt er besonders. "Es macht einfach Spaß, mit den Jungs und den vielen Ehrenamtlichen Zeit zu verbringen." Dabei bezeichnet er es "als großes Glück", dass er seit der Corona-Pandemie einen Großteil seiner hauptberuflichen Arbeit im Homeoffice erledigen kann. "Damit spare ich mir die Fahrzeit von eineinhalb bis zwei Stunden, in denen sich viel erledigen lässt."
Sowohl an der Tätigkeit als Co-Trainer des TSV Aubstadt, als auch als Spieler mag David Büschelberger "die Arbeit mit anderen Menschen. Ich dachte zuerst, beim TSV Aubstadt würde mich da eine etwas andere Welt erwarten. Der Zusammenhalt ist aber nicht weniger ausgeprägt. Wir haben ein echt tolles Team. Sonst aber lassen sich nur wenige Vergleiche ziehen. Die sportliche Qualität ist innerhalb eines Teams in der Regionalliga Bayern deutlich ausgeglichener. In unteren Spielklassen ist es dagegen nicht immer ganz einfach, bei der Trainingsgestaltung keinen Spieler zu über- oder unterfordern."
Nicht zuletzt auch "dank der tollen Unterstützung von Familie und Freunden" kann der zweifache Familienvater es unter einen Hut bringen, sowohl Co-Trainer in der Regionalliga Bayern als auch Spieler in der A-Klasse Rhön 3 zu sein. David Büschelberger ist dabei längst nicht das einzige Familienmitglied, das mit dem "Fußballvirus" infiziert ist. Frau Lisa trainiert den siebenjährigen Sohn bei der SG Oberer Haßgau, zu der auch die SpVgg Rot-Weiss Sulzdorf gehört. Und auch die zehnjährige Tochter spielt Fußball.
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