Mathe und Deutsch sind vorbei. Endlich Pause. Raus auf den Schulhof. Los geht’s. Zeit für Fußball – in allen Variationen und Spielarten. Das hat sich seit Generationen nicht geändert. Und wird sich auch nicht ändern. Egal ob mit einem scheibenfreundlichen Stoffexemplar oder der neuesten Ausgabe des WM-Balls. Wir präsentieren die beliebtesten Spiele für die kleine und große Pause, die Freistunde oder am Ende des Schultags.
Die Luftnummer: Hier zeigt sich gleich, dass es für viele Spiele je nach Region verschiedene Namen gibt. „Hoch rein“ sagen die einen, „Ausputten“ die anderen, "Jojo" wurde es von manchen früher mal genannt. Auf alle Fälle das Pausenspiel mit Anspruch. Tore dürfen nur volley erzielt werden. Wer nicht trifft, muss selbst ins Tor. Zudem kann sich der Keeper freiköpfen. Kassiert er einen Treffer, bekommt er einen Punkt abgezogen. Tore mit Knie/Hintern/per Fallrückzieher sind besondere Leckerbissen, aber für den Torwart auch besonders bitter: Da verliert er mehrere Punkte.
Der Name: Die Teilnehmer heißen alle „UDO“. Auch hier gilt die Grundregel, dass der Ball in der Luft bleiben muss. Sie spielen ihn reihum weiter. Berührt der Ball den Boden, wird ein Buchstabe aus dem Namen „UDO“ abgezogen. Wer zuerst namenlos ist, hat verloren.
Das Säckchen: Ihn richtig zu beherrschen, ist große Kunst: der Hacky Sack (auch als Footbag bekannt). Das kleine Stoffsäckchen möglichst lässig ein paar Mal auf dem Fuß tänzeln zu lassen und ihn dann weiterzuspielen, dürfte auf dem Pausenhof für bewundernde Blicke sorgen. Wenn die Traumfrau aus der Parallelklasse mit einem Kabinettstückchen wie „Around the World“, „Mirage“ oder „Butterfly“ beeindruckt werden soll, ist vorher ausgiebiges Üben angeraten. Sonst könnte der „Butterfly“ schnell zum Bumerang werden und zu einer Bruchlandung auf dem harten Steinboden führen.
Die Wand: Hat ein bisschen was von Squash. Aber wird mit großem Ball und dem Fuß gespielt. Mindestens zwei Spieler schießen die Kugel abwechselnd gegen eine Wand. Immer mit nur einer Berührung. Sonst gibt es „ein Leben“ Abzug. Wer als Letzter „Leben übrig“ hat, gewinnt. Einst auch unter den Namen Bretterwand bekannt.
Die Mülltonne: Aus einer vorher festgelegten Entfernung wird reihum auf eine Mülltonne geschossen. Jeder Treffer bringt einen Punkt. Ein Spiel, das beim Hausmeister nicht zu überschwänglicher Begeisterung führen dürfte. Daher sollte, falls vorhanden, lieber auf die Latte/den Pfosten eines Tores geschossen werden.
Das Solo: Das Schwerste ist zu Anfang zu erledigen: Es muss ein Torwart gefunden werden, der die ganze Zeit drin bleibt. Die Feldspieler – je mehr, desto besser – sind Ein-Mann-Teams. Torerfolg bedeutet Einzug in die nächste Runde. Der letzte ohne Tor fliegt raus. Quasi wie Reise nach Jerusalem ohne Stühle. Sind nur noch zwei Spieler übrig, kommt es zum Finale. Hier werden drei Tore benötigt, der Sieger ist Weltmeister. Dieser Titel befreit jedoch leider nicht von der nächsten Englisch-Klausur.
Die Treffsicherheit: Das Spiel ist sehr fair, jeder entscheidet mit seiner Zielgenauigkeit selbst, ob er zwischen die Pfosten muss. Alle starten mit zehn Punkten. Geschossen wird vom Elfmeterpunkt. Bei einem Treffer gibt`s einen Punkt. Wird verschossen, muss man ins Tor und bekommt einen Punkt abgezogen. Gespielt wird auf 15/20/30 Punkte, abhängig von der Länge der Pause.
Der Klassiker: Ein Ball, zwei Mannschaften, der Klassiker. Es ist mehr Raum nötig als bei den anderen Varianten. Am besten ist – Überraschung – der Sportplatz geeignet, alternativ gehen auch Rucksäcke als Tore. In der großen Pause nur bedingt zu empfehlen, weil ungebetene Gäste, auch Mitschüler genannt, in größeren Gruppen das Spielfeld betreten könnten.
Weitere Spielideen für den Schulhof findet Ihr hier Dein geliebtes Schulhofspiel war in unserer Liste nicht dabei? Dann schick uns eine Mail an redaktion@fussball.de und schreibe uns, was Du in der kleinen und großen Pause gespielt hast. Wir sind gespannt auf Eure Einsendungen!
Autor/-in: Sebastian Schlichting