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Nur noch Hobby |07.02.2021|09:00

Einst Riesentalent: Evljuskin kickt in Liga 6

Evljuskin (l.): "Eine junge, hungrige Mannschaft, die nach dem Aufstieg in die Landesliga noch längst nicht satt ist."[Foto: FSV Schöningen]

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Sergej Evljuskin (33) erhielt zweimal die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler und war im DFB-Nachwuchs Kapitän der späteren Weltmeister Jérôme Boateng, Benedikt Höwedes und Mesut Özil. Jetzt spielt er in der 6. Liga beim FSV Schöningen und arbeitet bei der Autobahnpolizei. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Evljuskin über die verpasste Profikarriere und Ziele in der 6. Liga.

FUSSBALL.DE: Mit 33 Jahren kehren Sie dem höherklassigen Fußball den Rücken, nachdem Sie bisher für den KSV Hessen Kassel in der Regionalliga Südwest aktiv waren. Wie schwer ist Ihnen diese Entscheidung gefallen, Herr Evljuskin?

Sergej Evljuskin: Sehr schwer. Ich spiele seit meiner frühen Kindheit Fußball - immer mit dem Ziel, so hoch wie möglich zu kicken. Fußball stand für mich bisher während meines gesamten Lebens an erster Stelle. Mein dreijähriges Studium bei der Polizei ging nun schneller vorbei, als ich dachte. Plötzlich war es dann soweit und ich absolvierte tatsächlich mein letztes Regionalligaspiel für Hessen Kassel. Das hat mich schon sehr traurig gemacht. Aber ich wollte unbedingt die Chance wahrnehmen, den Job bei der Polizei in Braunschweig anzutreten.

Sechseinhalb Jahre kickten Sie zuletzt für Kassel, 2020 gelang die Rückkehr in die Regionalliga Südwest. Hätten Sie anfangs gedacht, dass Sie dem Klub so lange treu bleiben?

"Tatsächlich würde ich sagen, dass es unter anderem einen ungewöhnlichen Grund dafür gab. Ich war zu bescheiden und zurückhaltend"

Evljuskin: Nein, sicherlich nicht. Im schnelllebigen Fußballgeschäft lässt sich ohnehin nur schwer etwas planen. Aber ich habe mich immer wohlgefühlt und keinen Grund dafür gesehen, den Verein zu verlassen. Zwar ist in den zurückliegenden Jahren mit der Insolvenz, dem Abstieg in die Hessenliga und dem mehrfach neu aufgestellten Team viel passiert. Aber wir haben zusammengehalten und waren immer wieder aufs Neue eine schlagkräftige Mannschaft. Ich bin stolz, so viele Jahre Teil dieses Klubs gewesen zu sein und dazu beigetragen zu haben, dass der KSV jetzt wieder in der 4. Liga am Ball ist.

Wie haben Ihre Teamkollegen reagiert, als Sie Ihren Abschied verkündeten?

Evljuskin: Die meisten meiner Mitspieler wollten es nicht wahrhaben und mich zum Verbleib überreden. (lacht) Viele haben mir gesagt, dass ich eine Lücke hinterlasse und ihnen sehr fehlen werde. Das hat mir meinen Abschied noch schwerer gemacht. Aber ich bin ja nicht aus der Welt und werde definitiv mit den Jungs in Kontakt bleiben. Wenn es zeitlich möglich ist und irgendwann wieder Zuschauer zugelassen sind, werde ich sicher auch mal bei dem einen oder anderen Spiel vorbeischauen.

Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie ein Studium bei der Polizei absolviert haben?

Evljuskin: Da muss ich etwas ausholen: Ich hatte zunächst eine Online-Weiterbildung in Betriebswirtschaftslehre absolviert. Anschließend begann ich an einer Fernuniversität ein Bachelorstudium in Sportmanagement. Nach drei Semestern informierte ich mich dann über das Polizeistudium, weil der Polizistenjob krisenfest ist und ich beruflich auf der Suche nach einer sicheren Basis war. Zu diesem Zeitpunkt war ich 29 Jahre alt - das Studium muss spätestens mit 31 begonnen werden. Also sagte ich mir: Wenn ich mich nicht jetzt darum kümmere, kann ich mir das abschminken. Ich versuchte mein Glück, bewarb mich und bekam eine Zusage. Mein Sportmanagement-Studium unterbrach ich dafür vorerst. Nach den drei Studienjahren stand ich jetzt vor der Entscheidung, in welchem Bundesland ich arbeiten möchte. Ich habe Niedersachsen gewählt, um in meine Heimat, zu meiner Familie und meinen Freunden zurückzukehren.

Komplett mit Fußball aufhören wollen Sie aber noch nicht. Sie spielen nun in der Landesliga Braunschweig für den FSV Schöningen. Warum ist es gerade Schöningen geworden und welche Ziele verfolgen Sie dort?

Evljuskin: Mit Daniel Reiche spielt ein sehr guter Freund von mir bereits seit 2019 in Schöningen. Ich kenne ihn aus unserer gemeinsamen Zeit beim VfL Wolfsburg. Später kickte er für den MSV Duisburg und stieg mit Viktoria Köln in die 3. Liga auf. Auch Daniel kommt aus Braunschweig und wir haben schon vor Jahren den Plan geschmiedet, irgendwann noch einmal zusammen am Ball zu sein. Ich kann es kaum abwarten, gemeinsam mit ihm für Schöningen zu zaubern. (lacht) Wichtig war mir bei der Vereinswahl aber auch, dass ich in ein ambitioniertes, leistungsorientiertes Team komme. Und das ist beim FSV definitiv der Fall. Es ist eine junge, hungrige Mannschaft, die nach dem Aufstieg in die Landesliga noch längst nicht satt ist. Sobald der Spielbetrieb unterhalb der Regionalligen fortgesetzt wird, werden wir unser Bestes geben, um oben mitzuspielen und vielleicht sogar den Sprung in die Oberliga zu schaffen.

Die ganz große Fußballkarriere blieb Ihnen verwehrt. 2016 veröffentlichten Sie gemeinsam mit dem Journalisten Christof Dörr das Buch "Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister. Warum der Kapitän von Boateng, Özil und Höwedes heute in der 4. Liga kickt." Haben Sie mit der Vergangenheit mittlerweile abgeschlossen?

Evljuskin: Abschließen kann ich ja schon deshalb nicht, weil ich immer wieder damit konfrontiert werde. (lacht) Aber das muss ich auch gar nicht. Ich habe viel erlebt und hatte zahlreiche schöne Momente, an die ich mich immer wieder gerne zurückerinnere. Auch wenn ich natürlich von einer erfolgreicheren Karriere geträumt habe.

Wie fiel die Resonanz auf das Buch aus?

Evljuskin: Ich habe von vielen Menschen positives Feedback erhalten. Es wurde in zahlreichen Zeitungen darüber berichtet und ich war sogar im Fernsehen zu Gast, um meine Geschichte zu erzählen und über das Buch zu sprechen. Ich bin ehrlich: Damals hätte ich nicht gedacht, dass die Biografie eines Viertligakickers so viel Aufmerksamkeit erregen wird. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut. So konnte ich hoffentlich vielen jungen Fußballern die Augen öffnen und erklären, dass der Fußball ein hartes Geschäft ist, in dem viele Faktoren eine Rolle spielen, um erfolgreich zu werden. Es reicht nicht aus, nur das nötige Talent zu haben.

Geben Sie uns doch noch einmal einen kleinen Einblick: Wieso hat es für Sie nicht gereicht?

Evljuskin: Tatsächlich würde ich sagen, dass es unter anderem einen ungewöhnlichen Grund dafür gab. Ich war zu bescheiden und zurückhaltend. Während man jungen Fußballern mit viel Talent gerne nachsagt, dass sie zu arrogant und selbstverliebt sind, war ich das genaue Gegenteil. Wovon andere zu viel haben, hatte ich zu wenig: Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ich war zu brav und habe vielleicht zu wenig die Ellenbogen gezeigt. Auch wenn es doof klingt: Etwas mehr Egoismus hätte mir als Nachwuchsspieler gutgetan. Aber ich möchte es dennoch nicht als Fehler bezeichnen, schon in jungen Jahren den Teamgedanken in den Vordergrund zu stellen. Bis heute bin ich mir, was diese positive Eigenschaft betrifft, treu geblieben. Es gibt aber noch weitere Gründe, die dazu führten, dass ich über die 3. Liga nie hinauskam. Das würde aber jetzt den Rahmen sprengen. Deshalb verweise ich gerne auf mein Buch. (lacht)

Blicken Sie denn manchmal enttäuscht auf Ihre Fußballer-Laufbahn zurück?

Evljuskin: Ganz ehrlich? Nein! Ich bin jemand, der immer versucht, positiv zu denken. Was in der Vergangenheit war, kann ich nicht mehr ändern. Was in der Zukunft passiert, dagegen schon. Es ist zwar wichtig, aus Fehlern zu lernen und sich mit dem Erlebten auseinanderzusetzen. Aber es macht keinen Sinn, mit sich und seinem früheren Handeln zu hadern. Mein Blick richtet sich immer nach vorne. Außerdem lief ja auch nicht alles schlecht. Ich hatte beispielsweise zuletzt wundervolle sechseinhalb Jahre in Kassel. Um es mal so zu sagen: Wäre ich erfolgreicher Bundesligaprofi geworden, hätte ich diese schöne Erfahrung mit so vielen tollen Menschen vermutlich nie gemacht. Ich bin dankbar, dass ich bei einem großen Traditionsverein über einen so langen Zeitraum spielen durfte.

Ihr Einstieg ins Berufsleben ist nun erfolgt. Können Sie sich dennoch vorstellen, dem Fußball später in anderer Funktion erhalten zu bleiben?

Evljuskin: Absolut! Ich werde demnächst damit beginnen, Trainerscheine zu machen. Außerdem schließe ich nicht aus, mein Sportmanagementstudium irgendwann fortzusetzen. Der Fußball ist der wichtigste Bestandteil meines Lebens und ich habe nicht vor, ihn aus den Augen zu verlieren.

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