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Landesligakicker Denis Urdin hat fußballerisch schon einiges erlebt - unter anderem bei Chievo Verona (rechts) und Lokomotive Moskau (Mitte und links, mit Marat Izmailov). [Foto: privat / Collage: FUSSBALL.DE]
Seine fußballerische Jugendzeit verbrachte Denis Urdin bei Lokomotive Moskau, er lief zweimal für die russische U 19 auf. Urdin wollte Profi werden, landete aber nach Probetrainings bei Chievo Verona und beim HSV II, bei dem damals unter anderen Änis Ben-Hatira und Eric Maxim Choupo-Moting spielten, letztlich nur im Hamburger Amateurfußball. Heute ist er 29 und spielt für Landesligisten SV Eidelstedt.
Änis Ben-Hatira , Sidney Sam oder Eric Maxim Choupo-Moting spielen heute in der Bundesliga. 2006 standen alle drei noch im Aufgebot der zweiten Mannschaft des Hamburger SV . Der HSV-Unterbau spielte in der Regionalliga Nord, damals die dritthöchste Spielklasse Deutschlands. Ein ideales Sprungbrett für ambitionierte Jungprofis - und davon hatte Waldemar Kluch genug. Der ehemalige Geschäftsführer des insolventen Universum Boxstalls versuchte sich damals als Spielerberater. Sein bevorzugtes Klientel: jung, talentiert, russisch. 2006 ließ Kluch drei seiner Spieler für ein Probetraining beim HSV einfliegen. Ihre Namen: Aleksey Kozlov, Igor Luts und Denis Urdin.
"Das war die bisher schwerste Entscheidung meines Lebens"
Keinen der drei wollte der HSV haben – auch wenn Kozlovs Profil bei transfermarkt.de etwas anderes suggeriert. Die 20-Jährigen blieben aber erstmal in Deutschand, Urdin bis heute. Inzwischen spielt der 29-Jährige beim Hamburger Landesligisten SV Eidelstedt . Sein Freund Kozlov ist über Umwege russischer Nationalspieler geworden. Wehmütig blickt Urdin auf diese Entwicklung, genauso gut hätte er 2014 bei der WM in Brasilien als rechter Verteidiger für die „Sbornaja“ auflaufen können. „Ich freue mich sehr für Aleks, ihm habe ich es immer gegönnt. Bei mir sollte es einfach nicht sein“, sagt Urdin heute.
Dabei verlief seine Karriere anfangs wie die eines Musterprofis. Die gesamte Jugend spielte der Rechtsfuß für den Traditionsverein Lokomotive Moskau. 2003, in seinem letzten Jugendjahr, wurde er sogar Meister. Urdin machte auch zwei Spiele für die russische U19, Kozlov spielte hingegen nie für ein Junioren-Auswahlteam.
Die Zeit bei „Loko“ prägt Urdin bis heute. Besonders einen Satz seines ehemaligen Trainers Rinat Bilyaletdinov – bis 2015 Trainer von Rubin Kasan – hat sich der gebürtige Moskowiter auf die Fahnen geschrieben: „Du musst jeden Tag etwas lernen, sonst ist es ein verlorener Tag.“ Seither lebt Urdin nach diesem Motto. Als er nach der Jugend nur in der zweiten Mannschaft von „Loko“ landete, entschloss sich der damals 19-Jährige für ein Studium zum Fachmann für Körperkultur und Sport.
Sein Ziel, Profi zu werden, ließ er aber nicht aus den Augen. 2005 spielte Urdin bei Chievo Verona vor und überzeugte. Der italienische Erstligist wollte den Russen verpflichten, Urdins Berater verhandelte lange, bis der Wechsel platzte. Heute weiß Urdin auch warum: „Der Berater hat eine zu hohe Summe verlangt. Er wollte zu viel für sich rausschlagen, das hat Chievo nicht mitgemacht.“ Als der Kontakt zu Spielerberater Kluch entstand, wagte Urdin einen letzten Anlauf beim HSV II. Als auch dieser scheiterte, war ihm klar, dass er einen anderen Weg gehen musste.
2007 heuerte Urdin bei Atlantik 97 in der Hamburger Bezirksliga an, quasi zur Eingewöhnung. Der Klub wurde 1997 von russischen Aussiedlern gegründet, alle sprachen Russisch, ein Stück Heimat. Urdin lebte zwischenzeitlich sogar beim damaligen Atlantik-Präsidenten Kluch. Nach nur einem halben Jahr wechselte Urdin aber zu Einigkeit Wilhelmsburg eine Liga höher. Seine einfache Begründung: „Wenn ich bei Atlantik geblieben wäre, hätte ich nie Deutsch gelernt.“ Getreu dem Motto von Ex-Trainer Bilyaletdinov veränderte er sich lieber.
2012 öffnete sich das kleine Fenster zum Profitraum noch ein letztes Mal für Urdin. Sein ehemaliger Jugendtrainer – mittlerweile Coach von Zweitligist Torpedo Moskau – meldete sich bei seinem Vater in Moskau. Torpedo brauchte noch einen Rechtsverteidiger. „Das war die bisher schwerste Entscheidung meines Lebens“. Er entschied sich gegen die Rückkehr: „Ich war mitten im BWL-Studium, meine Frau und ich hatten erst kurz zuvor geheiratet. Wenn ich mich nach wenigen Wochen verletzt hätte, wäre alles verloren gewesen." Diese Entscheidung hat Urdin bis heute nicht bereut. „Ich bin froh, dass ich in Deutschland bin.“
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