Women's Week: Sichtbarkeit spielt große Rolle
Bis zum 13. Mai findet zum zweiten Mal die DFB Women's Week statt. Worum geht es genau? Mit FUSSBALL.DE sprechen Sabine Mammitzsch, Nia Künzer und Doris Fitschen darüber.
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[Foto: Getty Images/ Christian Kaspar-Bartke]
Francis Pola engagiert sich seit Jahren für mehr Chancengleichheit im Sport. In diesem Jahr nimmt er als Mentee am DFB-Leadership-Programm fußball+ teil und hat eine klare Vorstellung davon, was sich im Fußball ändern muss.
Wer mit Francis Pola spricht, erkennt schnell, wie sehr dem Stuttgarter Fußballtrainer Gleichberechtigung am Herzen liegt. Bei der Fülle an ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Pola vorzuweisen hat, erscheint seine Teilnahme an dem vom DFB initiierten Leadership-Programm fußball +, das ehrenamtlich Tätige mit familiärer Einwanderungsgeschichte für Ämter in Landesverbänden oder beim DFB qualifizieren soll, nur konsequent. Pola hofft, so zu einem Umdenken in den Sportverbänden beitragen zu können. "Wenn man sich die Besetzung unserer Verbände anschaut, sieht man, dass diese die Gesellschaft nicht wirklich abbilden, da brauchen wir mehr Gleichberechtigung", fordert Pola.
Mangelnde Vielfalt ist ein Problem, das dem gebürtigen Kameruner nicht nur auf Verbandsebene begegnet ist. "Im Laufe meiner Trainertätigkeit habe ich gemerkt, dass ich irgendwann, vielleicht auch wegen meiner Hautfarbe, an Grenzen gestoßen bin und die Anerkennung meiner Person und Fähigkeiten in den Vereinen gedauert hat." Das hielt den passionierten Fußballer jedoch nicht davon ab, seinen Weg konsequent zu verfolgen. Nach 13 Jahren, die Pola selbst in verschiedenen Vereinen aktiv war, erwarb er 2015 die Trainer A-Lizenz und ist zudem Mitglied im Bund Deutscher Fußball-Lehrer. Inzwischen koordiniert er als sportlicher Leiter die Geschicke beim württembergischen SV Pattonville .
"Wenn sich viele verschiedene Menschen austauschen, profitieren am Ende alle davon"
Polas große Leidenschaft ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen, die den gelernten Elektrotechniker dazu motivierte, 2017 den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. In seiner eigens gegründeten Fußballakademie "Akapola" hat er inzwischen seine Berufung gefunden, wie er erzählt: "Ich habe zwar einige Jahre im Bereich der Elektrotechnik gearbeitet, aber dann gemerkt, dass mich das auf Dauer nicht erfüllt. Mit der Akademie wollte ich dann vor allem meiner Liebe zum Fußball eine Plattform geben." Mittlerweile nicht nur in Stuttgart, sondern auch in einer Zweigstelle in Kamerun. "Dort gibt es so viele talentierte Kinder, die es aber deutlich schwerer haben, gefördert zu werden als hier und dagegen wollten wir etwas tun."
Pola lebt seinen Schützlingen vor, wie wichtig ihm ein respektvolles Miteinander ist. Auf, aber auch neben dem Platz. Hier sieht er bei den Vereinen noch Nachholbedarf: "Ohne Vereine schlechtreden zu wollen, habe ich gemerkt, dass vielerorts keine Werte-Leitbilder vorhanden waren, was die Kommunikation und Vermittlung der Werte erschwert hat." Ein Zustand, den Pola nicht hinnehmen wollte und aus diesem Grund das sogenannte Demokratie-Frühstück ins Leben gerufen hat.
"Die Idee war, dass sich alle, Eltern, Vereinsmitglieder, Spieler, aber auch Experten in offener Runde über Probleme im Verein austauschen und Lösungen finden können", erklärt Pola das Prinzip, das so gut ankam, dass es der Württembergische Landessportbund inzwischen übernommen hat und vereinsübergreifend anbietet. Pola engagiert sich weiter ehrenamtlich in seinem Herzensprojekt. 2018 absolvierte er eine Weiterbildung zum "Coach für Zusammenhalt im Sport" und ist damit Experte für Konfliktmanagement in Vereinen.
Weitere Erkenntnisse erhofft sich Pola in den kommenden zwölf Monaten auch vom Leadership-Programm des DFB, bei dem ihn Giuseppe Palilla als Mentor begleiten wird. Die Eindrücke des Auftakt-Wochenendes stimmen ihn optimistisch. Zu Beginn des Projektes standen Workshops zum Thema Führungskompetenzen und mögliche Ehrenämter, die die Teilnehmenden zukünftig ergreifen können, auf dem Plan. Pola hat eine klare Vorstellung, was er sich von dem Programm erhofft: "Wir brauchen mehr Vielfalt und interkulturelle Präsenz in den Verbänden. Denn wenn sich viele verschiedene Menschen austauschen, profitieren am Ende alle davon."
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