Nicht Alltägliches aus dem Amateur-Alltag bei FUSSBALL.DE- regelmäßig in unserer Rubrik Kurzpass kurios. Heute: Jede Menge Brüderduelle im Kreispokal, ein ganz fairer Torjäger und ein Schützenfest in der Kreisliga.
Zweimal zwei Brüderduelle
Ein Bruder kommt selten allein. Im Kreispokalfinale zwischen Union Minden und der FT Dützen standen sich gleich zwei Brüderpaare gegenüber. Andre Rusteberg gelang sogar ein Treffer gegen seinen Bruder Sebastian Rusteberg und seinen früheren Klub aus Minden. Der Innenverteidiger des Landesliga-Klubs hatte gegen den Bezirksligisten zum 1:0 getroffen. Im Anschluss verhinderte er den Ausgleichstreffer des Außenseiters. An der Seite Rustebergs spielte Paul Stichling für Dützen, während sein Bruder Alexander Stichling vergeblich für Union kämpfte. Denn in der Nachspielzeit machte Sascha Schümann den Sieg mit dem 2:0 für den Favoriten perfekt. „Dützen hat jetzt das erste Mal seit zwölf Jahren den Pokal gewonnen, ich sogar zum ersten Mal generell, und das auch noch gegen meinen alten Verein. Das ist eine schöne Sache“, sagte Andre Rusteberg dem „Mindener Tageblatt“.
„Klar gab es vor dem Spiel ein paar Sticheleien untereinander“
Auch das Kreispokalfinale der B-Jugend hatte ein doppeltes Bruderduell zu bieten. Wieder war die FT Dützen beteiligt. Shirdil Hamid Ghauem und Muhammet Kartal trafen auf Jeger Ghauem und Hakan Kartal im Trikot des Vereins mit dem klingenden Namen SV Kutenhausen-Todtenhausen . „Klar gab es vor dem Spiel ein paar Sticheleien untereinander. Auf dem Platz habe ich jedoch alles ausgeblendet und mich nur auf das Spiel konzentriert“, sagte Hakan Kartal. „Ich war vor dem Spiel sehr aufgeregt, da ich zum ersten Mal gegen meinen Bruder gespielt habe“, meinte auch sein jüngerer Bruder Muhammet. Keiner der Brüder wollte offenbar dem anderen wehtun und verzichtete auf das Toreschießen. Das übernahmen dafür Kevin Brinkmann und zweimal Lukas Hartmann. Kutenhausen-Todtenhausen siegte ungefährdet 3:0 .
Ausrutscher statt Strafstoß
Nelson Pereira Joaquim musste im Spiel seines SV Frille-Wietersheim II gegen den VfL Minden in der Kreisliga B zwar ohne familiäre Unterstützung auskommen – dafür vollbrachte er eine ganz starke Aktion. Der Stürmer war beim Stand von 2:3 im Strafraum des VfL ohne gegnerische Berührung zu Fall gekommen – der Schiedsrichter entschied dennoch auf Strafstoß. Pereira eilte sofort zum Unparteiischen und gestand seinen Ausrutscher. Daraufhin nahm Schiedsrichter Jaleleddin Mejri seine Entscheidung zurück. Eine faire Geste, die beim SV Frille-Wietersheim wohl eher in Erinnerung bleiben wird als das Endergebnis von 2:5 . Der Klub bleibt nach sechs Niederlagen und zwei Unentschieden in acht Saisonspielen Tabellenletzter.
3:1, 8:5, 8:8
Zehnmal hatte der TSV Haubern II in der Kreisliga C Frankenberg bislang in sechs Spielen ins Tor getroffen. Was den Vorletzten nicht daran hinderte, gegen den Tabellendritten TSV Frankenau II so richtig aufzudrehen. 8:8 hieß es am Ende einer turbulenten Partie . 3:1 führte Haubern nach 20 Minuten. Dann kam Frankenau auf und drehte die Partie innerhalb von zehn Minuten. Weitere zehn Minuten später zog abermals Haubern mit 5:4 davon. Zwar gelang den Gästen aus Frankenau noch vor der Halbzeitpause der Ausgleich. Aber in der 60. Minute lag Taubern wieder mit 8:5 in Führung. Der Gastgeber schaffte es jedoch, diesen eigentlich komfortablen Vorsprung noch zu verspielen. Mit seinem insgesamt dritten Treffer stellte Jonas Wickert in der 85. Minute den spektakulären 8:8-Endstand her. In vier Wochen trifft der TSV Haubern II in der Kreisliga C auf seine erste Mannschaft. Die hat bislang im Schnitt fast fünf Tore pro Partie erzielt. Das nächste Schützenfest droht.
Autor/-in: Arne Leyenberg