VW sucht Einlaufkinder für Länderspiele
VW verlost gemeinsam mit FUSSBALL.DE jeweils fünf Plätze in der Volkswagen Junior Eskorte für die Länderspiele gegen die Ukraine in Nürnberg und in Mönchengladbach gegen Griechenland.
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[Foto: imago images]
Mehr als 250 Erstliga-Einsätze in Griechenland, Italien und England, 28 Champions League-Begegnungen, elf Partien in der Europa League und 38 Länderspiele für die griechische Nationalmannschaft: Das ist die beeindruckende Vita von José Holebas. Aktuell kommen für den mittlerweile 37-Jährigen Spiele in der Gruppe A der Hessenliga dazu. Seit rund zwei Wochen ist der gebürtige Aschaffenburger unweit seiner Heimat für den FC Bayern Alzenau am Ball.
"Es ist eine riesige Sache, José bei uns im Verein zu haben", freut sich Joachim "Jogi" Hock, der als Teammanager für das gesamte Drumherum der Mannschaft verantwortlich ist. Mit der Freude über einen so bekannten Namen in den eigenen Reihen ist der 62-Jährige, der auch die U 13 des FCB trainiert, nicht alleine. "Meine Jungs aus der Jugendabteilung haben sich sogar schon Autogramme besorgt", sagt Hock: "Und auch bei unseren Fans ist die Hoffnung spürbar, dass José uns sportlich voranbringen wird." Nach dem recht frühzeitig feststehenden Abstieg aus der Regionalliga Südwest vor wenigen Monaten soll es für Alzenau schließlich möglichst bald wieder bergauf gehen.
Möglich wurde die Verpflichtung von Holebas durch die Verbindung zu Alzenaus Spielertrainer Peter Sprung und Co-Trainer Murat Özbahar. 2002 hatten sich ihre Wege beim damaligen Kreisligisten SV Damm , einem Stadtteilverein von Aschaffenburg, schon einmal gekreuzt. Holebas hatte damals wegen der Schwangerschaft seiner Freundin seine Lehre abgebrochen, mit dem Fußball pausiert und als Lagerarbeiter im Schichtdienst angefangen. Beim SV Damm trat der Sohn eines Griechen und einer Deutsch-Uruguayerin nach einer zwölfmonatigen Pause erstmals wieder gegen den Ball.
Schon beim SV Damm ging der Weg für Holebas schnell nach oben, er stieg dreimal in Folge mit dem Verein auf. Nach seinem Wechsel im Jahr 2005 in die Landesliga Nord zum FC Viktoria Kahl machte er mit 15 Toren in 33 Einsätzen den TSV 1860 München auf sich aufmerksam. Zunächst in der zweiten Mannschaft der "Löwen" eingesetzt, schaffte es der Linksfuß zu Beginn der Saison 2007/2008 fest zu den damals in der 2. Bundesliga spielenden Profis.
"Fußball ist Fußball. Ich bin immer motiviert, egal wo und gegen wen ich spiele"
Einen Großteil seiner 74 Zweitliga-Partien für den TSV 1860 bestritt Holebas noch als Offensivspieler, erst Ewald Lienen schulte ihn zum Linksverteidiger um. Lienen war wenig später auch bei Olympiakos Piräus zunächst sein Trainer. Nach der verpassten Qualifikation für die Europa League trennte sich der griechische Erstligist allerdings vom langjährigen Bundesligaprofi und -trainer. Holebas blieb dagegen bis 2014. Eine Entscheidung, die sich lohnen sollte. Schon 2011 - also nur neun Jahre nach seiner zwischenzeitlichen Fußballpause - wurde er mit Olympiakos erstmals griechischer Meister. Bis 2014 kamen drei weitere Titel sowie zwei Pokalerfolge dazu.
Nach einem Jahr in Italien beim AS Rom zog es Holebas für insgesamt fünf Spielzeiten nach England zum FC Watford. Dabei stand er regelmäßig Weltstars - wie unter anderem Eden Hazard (mittlerweile Real Madrid) oder Harry Kane (Tottenham Hotspur) - auf dem Feld gegenüber. Vor der zurückliegenden Saison kehrte Holebas zu Olympiakos Piräus zurück und absolvierte zu Beginn fünf Partien in der UEFA Champions League. Vor noch rund sieben Monaten war in der Europa League gegen den FC Arsenal (1:3 und 1:0) im Einsatz.
Als erneuter Meister in Griechenland hätten mit Olympiakos Piräus weitere Partien in der Europa League - unter anderem gegen Eintracht Frankfurt - dazukommen können. Holebas entschied sich aber anders. "Piräus hatte mir einen Vertrag für eine weitere Saison vorgelegt. Allerdings haben mir die Konditionen nicht gefallen", wurde der langjährige Erstligaprofi kurz nach seinem Wechsel auf der Vereins-Homepage des FC Bayern Alzenau zitiert. "Hier mit Alzenau haben wir uns vereinbart, dass ich erste Erfahrungen als Trainer mache und die nötigen Lizenzen erwerbe. Alles Weitere wird man sehen."
Dass es auf dem Platz statt gegen internationale Größen jetzt in der Hessenliga gegen Gegner wie den Hünfelder SV, SV Buchonia Flieden oder den 1. FC 1906 Erlensee geht, macht dem Routinier nichts aus. "Fußball ist Fußball. Ich bin immer motiviert, egal wo und gegen wen ich spiele. Das geht bei mir nicht anders."
Diesen Eindruck teilt auch "Jogi" Hock. "José lässt seine eindrucksvolle Karriere überhaupt nicht raushängen", betont der Alzenauer Teammanager. "Ganz im Gegenteil! Seine bodenständige Art kommt in der Mannschaft sehr gut an. Er schlüpft immer mehr in die Rolle des Führungsspielers. Sein Ehrgeiz ist aber immer noch sehr groß, er ärgert sich auch über jedes verlorene Trainingsspiel."
Die ersten Pflichtspieleinsätze von José Holebas im Bayern-Trikot hatten durchaus hohen Unterhaltungswert. Bei seinem Debüt in der Partie beim Mitabsteiger TSV Eintracht Stadtallendorf (1:1) handelte sich der Ex-Profi beim Stand von 1:0 in der 88. Minute eine Gelb-Rote Karte ein. Auch sein Mitspieler Luca Bergmann ("Rot" in der 38. Minute) erlebte das Ausgleichsgegentor in der fünften Minute der Nachspielzeit nicht mehr auf dem Feld mit. Marcel Wilke kassierte nach dem Schlusspfiff "Gelb-Rot".
Ohne das gesperrte Trio unterlag der FC Bayern Alzenau 0:1 gegen Tabellenführer SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Beim 2:2 gegen den FSV Fernwald lag der FCB zwischenzeitlich schon mit zwei Treffern zurück, ehe Holebas - in Unterzahl - mit seinem ersten Treffer für Alzenau in der 90. Minute die Aufholjagd und den Punktgewinn perfekt machte. Was kann nach einem so aufregenden Beginn noch kommen? "Vielleicht gelingt José ja schon bald auch ein Siegtor", so Hock mit einem Augenzwinkern. Die nächste Chance dazu besteht am Samstag (ab 15 Uhr) in der Partie gegen den Hünfelder SV.
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