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Marcel Brandt: "Nach dem Saisonende in der Eishockey-Bundesliga spiele ich immer noch für den SV Motzing."[Foto: Maximilian Stahl/Getty Images]
Fußball- statt Schlittschuhe: Aufgrund einer Verletzung verpasste Marcel Brandt seine Teilnahme an der Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland (13. bis 29. Mai). Doch der 30 Jahre alte Kufen-Crack, der bei den Straubing Tigers unter Vertrag steht und 2021 als bester Verteidiger der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ausgezeichnet worden ist, liegt keineswegs faul auf der Couch. Stattdessen kämpft der gebürtige Dingolfinger nun mit dem niederbayerischen SV Motzing um den Klassenerhalt in der Kreisliga.
Im Interview spricht Brandt, der bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking für die Eishockey-Nationalmannschaft auf dem Eis stand, über den Abstiegskampf mit dem SV Motzing, seine Leidenschaft für den Fußball und die Unterschiede zwischen seinen beiden Lieblingssportarten.
FUSSBALL.DE: Eigentlich würden Sie aktuell bei der Eishockey-Weltmeisterschaft auf dem Eis stehen, Herr Brandt. Doch jetzt laufen Sie in der Fußball-Kreisliga für den SV Motzing auf. Wie kommt's?
Marcel Brandt: Ich spiele immer nach dem Saisonende in der Eishockey-Bundesliga noch für den SV Motzing – nicht nur in diesem Jahr. Diesmal hätte es wegen der Eishockey-WM aber fast nicht geklappt, aufgrund von starken Kieferproblemen habe ich das Turnier in Finnland aber kurzfristig verpasst. Deshalb kann ich das Team nun doch im Abstiegskampf unterstützen.
"Wenn ich etwas mache, dann mit vollem Einsatz. Deswegen bin ich auch beim Training dabei. Ich muss mir mein Standing in der Mannschaft jedes Jahr aufs Neue erarbeiten"
Sie sind in Dingolfing geboren und haben dort auch in Ihrer Jugend Fußball gespielt. Wieso jetzt der SV Motzing?
Brandt: Meine Frau kommt aus der Gegend und wir haben hier in Motzing ein Haus gebaut. So ist der Kontakt zum Verein zustande gekommen und in den vergangenen Jahren habe ich im Saisonendspurt immer so für drei, vier Spiele ausgeholfen.
Sie sind Profisportler. Was sagen die Straubing Tigers dazu, dass Sie nach Saisonende noch die Fußballschuhe schnüren. Stichwort Verletzungsgefahr.
Brandt: Was sollen sie denn sagen? Das ist ja immer noch meine Freizeit, in der ich meinem Hobby nachgehe. Ich könnte ja auch mit dem Fahrrad stürzen oder – blöd gesagt – gegen eine Wand laufen. Natürlich könnte ich mich beim Fußball verletzen, das stimmt schon. Aber mein Verein legt mir keine Steine in den Weg.
Beschränken Sie sich auf die Spiele am Wochenende oder trainieren Sie auch unter der Woche mit der Mannschaft?
Brandt: Wenn ich etwas mache, dann mit vollem Einsatz. Deswegen bin ich auch beim Training dabei. Ich muss mir mein Standing in der Mannschaft jedes Jahr aufs Neue erarbeiten und habe keine Lust dazu, dass ich meinen Platz in der Startelf geschenkt bekomme. Ich muss schon ein, zwei Wochen vorher im Training beweisen, dass ich auch ein guter Fußballer bin.
Wie sieht Ihre fußballerische Vergangenheit aus?
Brandt: So bis zu meinem 16. Lebensjahr habe ich beide Sportarten parallel betrieben. Im Winter Eishockey, im Sommer Fußball. Ich war auch nicht so schlecht, würde ich sagen. Ich habe mit dem FC Dingolfing in der Jugend relativ hochklassig gespielt und hatte tatsächlich auch die Möglichkeit, zum TSV 1860 München zu wechseln. Nach einer Knieverletzung hat mir der Arzt dann aber geraten, mit dem Fußball aufzuhören – und so habe ich mich für die Eishockey-Karriere entschieden.
Auf dem Eis sind Sie Verteidiger, für den SV Motzing laufen Sie aber als Mittelstürmer auf. Wieso dieser Positionswechsel?
Brandt: Als Jugendfußballer war ich meistens als Verteidiger oder Sechser im Einsatz. Als ich damals aber zum ersten Mal für Motzing gespielt habe, hat der Verein händeringend nach einem Stürmer gesucht – das war der Grund.
Wie groß ist die Umstellung, wenn Sie die Kufen im Frühsommer gegen die Fußballschuhe tauschen?
Brandt: Das ist schon nicht ganz einfach und ich brauche schon einige Zeit, bis ich umgestellt habe. Von 0 auf 100 ist der Wechsel nicht möglich – dafür sind die Sportarten zu verschieden. Das geht bei so einfachen Dingen wie dem Laufen los, schließlich ist das ein ganz anderes Bewegungsmuster als ich es von den Schlittschuhen gewohnt bin.
Fußballern wird oft vorgeworfen, sie würden zu Theatralik neigen. Wie beurteilen Sie das als "harter" Eishockey-Profi?
Brandt: Da ist schon was dran. Im Ernst: Man kann Fußball und Eishockey in Bezug auf die körperliche Härte überhaupt nicht vergleichen. Ich bin einfach eine andere Gangart gewohnt. Wir haben am vergangenen Wochenende gegen Degernbach gespielt. Da habe ich in einem Zweikampf meinen Gegenspieler kaum berührt und der wirft sich hin und schreit vor Schmerz. Im ersten Moment habe ich gedacht: Jetzt hast du eine Sau abgestochen. (lacht)
Mit Ihrer Fußballmannschaft kämpfen Sie aktuell um den Klassenerhalt, Sie stehen mit einem Zähler Rückstand zum rettenden Ufer auf dem Relegationsplatz. Spielt der SV Motzing auch in der kommenden Saison in der Kreisliga?
Brandt: Wir müssen jetzt am letzten Spieltag natürlich unsere Hausaufgaben machen und gleichzeitig darauf hoffen, dass sich die Teams vor uns einen Ausrutscher leisten. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es schaffen, die Klasse zu halten – im Notfall über den Umweg der Relegation.
Abschlussfrage: Wie weit schafft es die Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM?
Brandt: Ich drücke natürlich die Daumen, dass wir möglichst weit kommen. Ziel ist es schon, das Ergebnis von der vergangenen Weltmeisterschaft, bei der wir Vierter geworden sind, zu toppen. Die Truppe hat auf jeden Fall Potenzial und in den ersten Spielen schon gezeigt, was sie draufhat!
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