Keine Überraschungen in Lotte und Lübeck
Die Sportfreunde Lotte aus der Regionalliga West haben eine Überraschung im DFB-Pokal verpasst. Der Westfalenpokal-Finalist unterlag dem SC Freiburg 0:2 (0:1).
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Louis Samson (2.v.r.): "Wir müssen zusammenstehen und dürfen uns nicht beeindrucken lassen."[Foto: RSV Eintracht 1949/Privat]
Der RSV Eintracht 1949 aus Stahnsdorf in Brandenburg, der in der NOFV-Oberliga Süd spielt, bestreitet am Sonntag, 17. August (ab 15.30 Uhr, live bei Sky), im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion gegen den 1. FC Kaiserslautern das erste DFB-Pokalspiel seiner Vereinsgeschichte. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der 30 Jahre alte RSV-Verteidiger Louis Samson über seine Pokalerfahrungen, die Roten Teufel und ein Wiedersehen.
FUSSBALL.DE: Wie hoch schätzen Sie die Chancen auf eine Sensation im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern ein, Herr Samson?
Louis Samson: Auch wenn der Wettbewerb seine eigenen Regeln hat, dürfte es niemanden überraschen, dass unsere Aussichten auf die zweite Runde nur sehr gering sind. Das heißt aber nicht, dass es unmöglich ist.
Was muss passieren, damit der Traum Wirklichkeit wird?
Samson: Wir benötigen auf jeden Fall einen sehr guten Tag und auch ein wenig Spielglück. Vor allem müssen wir zusammenstehen und dürfen uns nicht beeindrucken lassen. Nicht von der Kulisse, auch nicht von einem möglichen Rückstand. Wenn die Lauterer dann nicht optimal in Form sind, könnte etwas gehen. Unterschätzen wird es der FCK definitiv nicht.
Was macht Sie so sicher?
Samson: Ich kenne Torsten Lieberknecht, habe bei Eintracht Braunschweig unter ihm trainiert. Er wird nicht zulassen, dass uns irgendjemand auf die leichte Schulter nimmt.
Für den RSV Eintracht 1949 ist es der erste Auftritt überhaupt im DFB-Pokal. Ist diese historische Bedeutung zu spüren?
Samson: Ja, auf jeden Fall. Dass wir uns auf der bundesweiten Bühne präsentieren dürfen, ist für den Neuling, aber auch für viele Spieler Neuland. Man merkt, dass etwas Großes bevorsteht und dass das Interesse steigt. Selbst bei den Ligaspielen ist der zusätzliche Zuspruch zu spüren. Vor allem viele Kinder waren zuletzt bei uns im Stadion.
Im Gegensatz zu vielen Teamkollegen haben Sie schon einige Partien im bundesweiten Pokalwettbewerb bestritten. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Samson: Mit dem FC Erzgebirge Aue stand ich im Achtelfinale. Als Drittligist haben wir damals Eintracht Frankfurt ausgeschaltet. Das war schon etwas Besonderes und bislang das größte Spiel in meiner Karriere.
"Der 1. FC Saarbrücken und zuletzt Arminia Bielefeld gezeigt, was für unterklassige Teams im Pokal möglich ist"
Was macht für Sie den Reiz des DFB-Pokals aus?
Samson: In erster Linie die Unberechenbarkeit. Wenn in den ersten Runden immer wieder David gegen Goliath antritt, dann fiebert ganz Fußball-Deutschland mit den Außenseitern. Gerade in den zurückliegenden Jahren haben der 1. FC Saarbrücken und zuletzt vor allem Arminia Bielefeld gezeigt, was für unterklassige Teams möglich ist.
Werden Ihre Ratschläge im Vorfeld der Partie bei Ihren Teamkollegen gefragt sein?
Samson: Sehr gerne unterstütze ich unsere jüngeren Spieler. Der wichtigste Ratschlag ist allerdings, das DFB-Pokalspiel im besten Fall genauso anzugehen wie jede andere Partie. Dann lässt sich am besten vermeiden, dass die große Bedeutung und die ungewohnten Rahmenbedingungen zu Nervosität führen.
In der 2. Bundesliga und in der 3. Liga trafen Sie bereits mehrfach auf den FCK. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?
Samson: Ich kann mich zumindest an keine Niederlage erinnern. Das kann gerne so bleiben. (lacht) Auf dem Betzenberg zu spielen, war auf jeden Fall immer eine coole Erfahrung. Der FCK hat ein geiles Stadion und sensationelle Fans. Deshalb haben wir uns auch sehr über das Los gefreut.
Wie schätzen Sie den Gegner aktuell ein?
Samson: Das ist schwierig. Der FCK hat zwar sein Auftaktspiel in der 2. Bundesliga in Hannover verloren, ist dabei aber auch auf einen sehr starken Gegner getroffen. Klar, gegen uns ist Kaiserslautern klarer Favorit. Aber Torsten Lieberknecht weiß auch, dass wir zuletzt den Landespokal gewonnen und dabei auch den FC Energie Cottbus ausgeschaltet haben.
Welche Rolle spielt der Umzug ins Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion?
Samson: Schwer zu sagen. Für beide Teams ist es ein ungewohntes Stadion, wir haben jedoch die wesentlich kürzere Anreise. Das könnte uns helfen.
Sie waren viele Jahre im Profifußball aktiv. Warum kicken Sie jetzt in der Oberliga?
Samson: Da kam einiges zusammen. Zum einen wollte ich zurück zu meiner Familie nach Berlin. Zum anderen waren meine Einsatzzeiten in Aue und zuletzt beim Halleschen FC nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Ständig zwischen Startelf, Bank und Tribüne zu pendeln, war frustrierend. Das habe ich dann oft an den Menschen in einem Umfeld ausgelassen, die gar nichts damit zu tun hatten. Deshalb war es besser, einen Schlussstrich zu ziehen.
"... dann feiern wir drei Tage durch"
Welche Ziele verfolgen Sie mit dem RSV Eintracht 1949?
Samson: Der Verein befindet sich auf einem guten Weg, ist zuletzt stetig und gesund gewachsen. Die erstmalige Teilnahme am DFB-Pokal ist ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg. Wenn es so weitergeht, ist sicherlich noch einiges möglich, auch wenn wir nicht gleich von der Regionalliga reden sollten. Wir wollen in der Oberliga eine gute Rolle spielen.
Wie lauten Ihre Pläne nach der aktiven Karriere?
Samson: Ich absolviere gerade eine Ausbildung zum Notfallsanitäter bei der Feuerwehr. Das bereitet mir viel Freude und gibt mir eine vielversprechende Perspektive.
Bitte vervollständigen Sie: Wenn wir den 1. FC Kaiserslautern ausschalten, dann…
Samson: ... dann ist Stahnsdorf bundesweit bekannt - und wir feiern drei Tage durch.
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