Der frühere Schalker Christian Mikolajczak ist nicht lange ohne Trainerjob geblieben. Der 37-Jährige heuerte in der Oberliga Niederrhein bei Schlusslicht FSV Duisburg an. Auch Pokalschreck BSG Chemie Leipzig hat einen neuen Coach präsentiert. Das und mehr in den Oberliga-Splittern auf FUSSBALL.DE.
Einstand gegen Ex-Klub: Nur wenige Tage nach seinem Rücktritt beim VfB Speldorf ist Christian Mikolajczak (37) wieder Trainer in der Oberliga Niederrhein . Der ehemalige Profi von Schalke 04, Hannover 96, Holstein Kiel und Dynamo Dresden übernahm das abgeschlagene Schlusslicht FSV Duisburg - als bereits vierter Trainer in dieser Saison nach Hrvoje Vlaovic, Muhammet Isiktas und Erhan Albayrak. Mikolajczak, der inzwischen hauptberuflich als Feuerwehrmann in Oberhausen arbeitet, soll den Liga-Neuling möglichst noch vor dem direkten Wiederabstieg retten. Der Rückstand zum rettenden 14. Tabellenplatz beträgt allerdings schon 14 Zähler. Pikant: Am Sonntag, 17. Februar (ab 15 Uhr), gibt der neue FSV-Trainer ausgerechnet mit der Partie bei seinem Ex-Klub VfB Speldorf, der den ersten Nichtabstiegsrang belegt und damit zu den direkten Konkurrenten der benachbarten Duisburger gehört, seinen Einstand in der Liga.
Skifahren mit Neururer: Seit er als Profi beim 1. FC Saarbrücken und beim 1. FC Köln unter der Regie von Peter Neururer (63) am Ball war, ist Michael Kostner (49) mit dem Kulttrainer aus dem Ruhrgebiet eng befreundet. Jetzt nutzte Kostner, der inzwischen den SV Kirchanschöring in der Bayernliga Süd trainiert, die Winterpause zum gemeinsamen Skifahren mit Neururer in den Salzburger Bergen. Obwohl Kostner während seiner Karriere auch unter Star-Trainern wie Pal Csernai, Karl-Heinz Feldkamp (jeweils bei Eintracht Frankfurt) oder Felix Magath (Hamburger SV) gespielt hatte, bezeichnet er Neururer als sein großes Vorbild. Mit dem SV Kirchanschöring, den er in der vergangenen Saison erst in letzter Sekunde in der Relegation gerettet hatte, überwintert Michael Kostner diesmal auf Platz acht, vier Zähler vor der Gefahrenzone. Erst am Samstag, 2. März (ab 14 Uhr), geht es mit dem Heimspiel gegen den TSV Schwabmünchen weiter. Mit Manuel „Omo“ Omelanowski und Lukas Pöllner (beide vom SV Wacker Burghausen aus der Regionalliga Bayern ) werden dann auch mindestens zwei Zugänge in Kostners Kader stehen.
Abschied mit Masters-Triumph: Durch einen 4:3-Finalerfolg gegen den Titelverteidiger und aktuellen Regionalliga Nord -Meister SC Weiche Flensburg 08 gewann der NTSV Strand 08, Spitzenreiter in der Oberliga Schleswig-Holstein, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Lotto-Hallenmasters des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV). Vor mehr als 8000 Zuschauern in der Kieler Sparkassen-Arena (früher Ostseehalle) nahmen DFB-Präsident Reinhard Grindel und SHFV-Chef Hans-Ludwig Meyer die Siegerehrung der „Strandpiraten“ vor. In den Riesenjubel des Teams vom Timmendorfer Strand mischte sich allerdings auch Wehmut. Denn nicht nur für Mittelfeldmann Marcello Meyer, der auch noch zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, war es der letzte Auftritt im NTSV-Trikot. Ebenso wie Jan-André Sievers, Marco Pajonk und Torwart Yilmaz Caglar wechselt Meyer mit sofortiger Wirkung zum ambitionierten Landesligisten 1. FC Phönix Lübeck , der den Aufstieg in die Oberliga anstrebt. Sie folgen damit ihrem früheren Strander Trainer Daniel Safadi, der übrigens den Masters-Triumph seines ehemaligen Klubs im Fanblock der Timmendorfer verfolgte und nach dem Finalsieg mit dem Team jubelte.
Demuth-Nachfolge geklärt: Der Traditionsverein BSG Chemie Leipzig , der als Tabellenzweiter in der NOFV-Oberliga Süd um den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga Nordost kämpft, hat einen neuen Cheftrainer. Miroslav Jagatic (42) tritt die Nachfolge von Dietmar Demuth an, von dem sich die BSG Chemie kurz vor der Winterpause nach einer Negativserie getrennt hatte. Jagatic besitzt die Trainer A-Lizenz und bringt viel Erfahrung mit nach Leipzig-Leutzsch. Er war als Spieler und Trainer vor allem im Berliner Raum tätig, kickte unter anderem für die Reinickendorfer Füchse , den Spandauer SV, Tennis Borussia Berlin , Stahl Brandenburg oder Hertha 03 Zehlendorf . Während seiner Trainerlaufbahn arbeitete er zunächst in der Hauptstadt für den BSC Preussen, den SV Empor und den SV Tasmania sowie in Brandenburg für den SV Altlüdersdorf . Von 2016 bis 2017 war er Co-Trainer der Nationalmannschaft von Myanmar in Asien, ehe er bis April 2018 die VSG Altglienicke (Berlin-Köpenick) in der Regionalliga betreute. „Miroslav hat mich mit seiner Kompetenz und seiner mitreißenden Art überzeugt“, sagt Chemie Leipzigs Sportlicher Leiter Andy Müller: „Als wir über die BSG sprachen, merkte ich, wie sehr er für den Job brennt. Er soll mit der Mannschaft den nächsten Schritt gehen, ihr fußballerisch und taktisch seinen Stempel aufdrücken.“
Von Metzelder zu Metzelder: Der TuS Haltern , der in der Oberliga Westfalen als Tabellenzweiter in der Spitzengruppe mitmischt und damit gute Chancen auf den erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga West besitzt, muss die Rückrunde ohne Mittelfeldspieler Julius Hölscher (25) planen. Der BWL-Student, der in der Hinserie zu 14 Einsätzen für Haltern gekommen und einst in der Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund ausgebildet worden war, schloss sich der U 23 des Drittligisten SC Preußen Münster an. Er unterschrieb beim Spitzenreiter der Westfalenliga-Staffel 1 einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Den Ausschlag für Hölschers Transfer gaben berufliche Gründe. Kurios: Vorsitzender seines Heimatklubs TuS Haltern ist Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder (38), der gleichzeitig aber auch dem Aufsichtsrat des SC Preußen angehört. Sein jüngerer Bruder Malte (36) arbeitet in Münster außerdem als Geschäftsführer Sport. So wechselt Julius Hölscher vom einen Metzelder-Klub zum anderen.
Trainerduo macht weiter: Josef Cinar bleibt Cheftrainer von Eintracht Trier in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar . Der 34-Jährige, der im Oktober seine aktive Spielerkarriere beendet hatte und kurzfristig zum Interimstrainer berufen wurde, wird die Mannschaft auch in der Rückrunde betreuen. Entgegen der ursprünglichen Planung wird Eintracht-Geschäftsführer Torge Hollmann auch weiter als Cinars Co-Trainer zur Verfügung stehen. Deshalb soll mit Wirkung zum 1. Februar „Verstärkung“ für die Geschäftsstelle verpflichtet werden. „Es hat sicher einige Wochen gedauert, bis die Mannschaft die Spielidee von Josef und Torge verinnerlicht hatte“, kommentiert SVE-Sportvorstand Horst Brand die Entscheidung: „In den letzten Partien vor der Winterpause haben wir aber eine stetige Verbesserung des Teams gesehen. Deshalb freuen wir uns, dass Josef und Torge uns bis zum Saisonende weiter zur Verfügung stehen.“ Cheftrainer Cinar erklärt: „Ich habe in den vergangenen Wochen viel Vertrauen gespürt und freue mich jetzt auf die restlichen Spiele nach der Winterpause. Wir werden alles dafür tun, um das Bestmögliche herauszuholen.“ Seit dem Amtsantritt des Trainerduos Anfang Oktober spangen aus elf Spielen fünf Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen heraus. Der Pflichtspielauftakt im Jahr 2019 erfolgt für den Tabellenzehnten Mitte Februar mit einem Auswärtsspiel beim FV Diefflen .
Verstärkung aus der 4. Liga: Für die Rückserie in der Mittelrheinliga kann der 1. FC Düren auf zwei Zugänge aus der Regionalliga West zurückgreifen. Vom Viertliga-Schlusslicht TV Herkenrath 09 wechselte Offensivspieler Philipp Simon (24) zum Fusionsklub. Er war früher auch für den FC Düren-Niederau , einen Vorgängerverein des 1. FCD, am Ball. In dieser Regionalligasaison bestritt er 14 Partien für Herkenrath. Auch Timo Braun (20), der von der U 21 des 1. FC Köln kommt, kickte schon mal für Niederau. Bei den Kölner „Geißböcken“ kam er in der laufenden Spielzeit - auch aufgrund einer langwierigen Schulterverletzung - in eineinhalb Jahren nur zu drei Einsätzen und in der abgelaufenen Hinrunde gar nicht zum Zug. Er soll nun in Düren Spielpraxis erhalten. Innerhalb der Mittelrheinliga wechselt außerdem Außenbahnspieler Maximilian Fichtl (25) vom FC Blau-Weiß Friesdorf an die Rur. Den Verein verlassen haben dagegen der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler Felix Faure (aus Studiengründen zu seinem Heimatverein SG Nörvenich/Hochkirchen) und Rechtsverteidiger Kevin Baumann (32), der wegen chronischer Fersenprobleme kürzer treten muss.
Marzullo-Nachfolger schon da: Nach nur sechs Monaten und 17 Einsätzen (sechs Tore) während der Hinrunde in der Oberliga Westfalen hat Stürmer Gianluca Marzullo den Traditionsverein Westfalia Herne schon wieder verlassen. Der 28-Jährige, der vor Saisonbeginn vom SC Verl aus der Regionalliga West gekommen war, machte von einer Ausstiegsklausel Gebrauch und geht künftig für den italienischen Viertligisten AC Rilancio Messina auf Torejagd. „Es war ein geiles halbes Jahr“, ließ sich Marzullo von der Westfalia zitieren: „Der Teamspirit übertrifft alles, was ich bisher erlebt habe.“ Dennoch muss Herne als Tabellenvorletzter um den Klassenverbleib bangen. Mit Michael Smykacz (zuvor bei der SSVg Velbert in der Oberliga Niederrhein unter Vertrag) wurde aber schon ein möglicher Nachfolger für Gianluca Marzullo verpflichtet. Er spielte im Nachwuchsbereich für den FC Schalke 04 und den VfL Bochum sowie später auch für Rot-Weiß Oberhausen.