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Starke Aktionen |24.10.2022|18:00

Referees machen auf ihre Lage aufmerksam

Schiedsrichter Julian Meckfessel (M.): "Mir macht es Spaß, mit Spielern und Trainern zu interagieren." [Foto: BSV Kickers Emden/Facebook]

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Dass die Anzahl an Spielabbrüchen in Deutschland in der abgelaufenen Saison 2021/2022 zum Teil deutlich zugenommen hat, ergab zuletzt das vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) veröffentlichte Lagebild zum Amateurfußball. Nicht zuletzt sind dabei Schiedsrichter*innen oft die Leidtragenden der zunehmenden Gewaltbereitschaft - und machten deshalb am zurückliegenden Wochenende mit zwei bemerkenswerten Aktionen darauf aufmerksam.

So wurden im niedersächsischen Fußballkreis Osnabrück am Sonntag unter dem Motto "Es ist kurz vor Zwölf!" rund 50 Spiele der Kreisligen und Kreisklassen erst mit Verzögerung angepfiffen - bewusst ohne vorherige Ankündigung. Nach der Seitenwahl informierten die Unparteiischen die Mannschaften darüber, dass der Spielbeginn um zwölf Minuten verschoben wird. Quasi als "Denkpause".

"Der Überraschungseffekt war bei den Vereinen groß", sagt Julian Meckfessel (Bissendorf), einer der Initiatoren aus dem Schiedsrichterausschuss des Kreises Osnabrück, im Gespräch mit FUSSBALL.DE . "Wir hatten zuvor eine Videokonferenz unter den Schiedsrichter*innen abgehalten, um alle bei einer Aktion mit ins Boot zu nehmen. Uns war es wichtig, den Spielbetrieb fortzuführen, aber dennoch ein Zeichen für mehr Respekt und mehr Fairplay zu setzen. Daher kam die Idee der symbolischen Verzögerung."

Auch Basler muss auf Anpfiff warten

So wurde unter anderem auch die Partie des SC Türkgücü Osnabrück mit seinem prominenten Trainer und Ex-Nationalspieler Mario Basler bei den Sportfreunden Schledehausen (6:1) in der Kreisliga Osnabrück (Staffel B) später als ursprünglich geplant angepfiffen. "Im ersten Moment war mir als Zuschauer nicht ganz klar, warum das Schiedsrichter-Gespann nach der Platzwahl zunächst wieder in die Kabine gegangen ist", erklärt Caner Ciftci, 1. Vorsitzender des SC Türkgücü, FUSSBALL.DE . "Spätestens nach dem Spiel hat sich aber schnell herumgesprochen, was es mit der Aktion auf sich hatte. Wir bekommen die zunehmende Anzahl an Spielabbrüchen mit Sorge mit und verurteilen jegliche Form von Übergriffen gegen Schiedsrichter."

Samed Sakinmaz, Sportlicher Leiter von Türkgücü, ergänzt: "Das sind Vorfälle, die es noch zusätzlich erschweren, gute Schiedsrichter zu finden und zu fördern, weil sie dadurch die Lust am Pfeifen verlieren."

Dass so schnell wie möglich ein Umdenken stattfinden und sich etwas am teilweise gezeigten Verhalten auf und rund um die Fußballplätze ändern muss, wurde sogar am Aktionstag deutlich. Denn die Begegnung in der Kreisklasse Osnabrück (Staffel E) zwischen dem SC Portugues und dem SC Schölerberg musste nach einem Handgemenge zwischen zwei Spielern in der Nachspielzeit beim Stand von 1:1 abgebrochen werden. Der Grund: Beim Versuch zu schlichten, bekam auch Schiedsrichter Ottmar Steffan einen Schlag ab und beendete die Partie deshalb vorzeitig.

Damit setzte sich eine äußerst unerfreuliche Entwicklung fort. Im Raum Osnabrück ist die Anzahl an Sportgerichtsverfahren zum jetzigen Zeitpunkt der Saison schon fast genauso hoch wie während der gesamten zurückliegenden Spielzeit. Dabei kommt es laut Julian Meckfessel, der als Schiedsrichter unter anderem in der Regionalliga Nord selbst aktiv ist, längst nicht nur zu Vorfällen auf dem Platz. Auch Zuschauer*innen leisten sich immer wieder Verfehlungen. "Es ist es wichtig, dass die Vereine klare Kante zeigen, damit Leute, die den Sport als ihr persönliches Ventil betrachten, keine Plattform bekommen", betont Meckfessel. "Wir wünschen uns, dass Ruhe einkehrt, damit wir dem Fußball, der eigentlich allen Beteiligten sehr viel Spaß macht, wie gewohnt nachgehen können."

Offener Brief in Westthüringen

Den 26 Jahre alten Julian Meckfessel reizt am Schiedsrichter-Job vor allem, "Teil des Fußballs sein zu können, ohne selbst gegen den Ball zu treten". Bis zur C-Jugend war Meckfessel auch noch selbst aktiv. "Als junger Spieler konnte auch ich manche Entscheidungen von Schiedsrichtern nicht nachvollziehen. Also wollte ich es besser machen und hatte mich für einen Schein angemeldet", erinnert er sich an seine Anfänge.

Das sollte sich lohnen. "Ich habe schnell Fuß gefasst, tolle Leute kennengelernt und mich schließlich ganz darauf fokussiert, Schiedsrichter zu sein", berichtet er. "Ich mag es, gemeinsam mit meinen Assistenten als Team aufzutreten. Bei den Spielern und Trainern bekommen wir es mit vielen verschiedenen Charakteren zu tun. Mir macht es Spaß, mit ihnen zu interagieren. Bei der Durchsetzung der Regeln lernt man, Konflikte zu lösen, was auch abseits des Platzes sehr nützlich ist." Umso mehr liegt Meckfessel am Herzen, dass den negativen Tendenzen durch die Fußballgemeinschaft Einhalt geboten wird.

Auch im Schiedsrichterausschuss des Kreis-Fußballausschusses Westthüringen reagierten die Verantwortlichen auf die steigenden Gewaltfälle und die sinkende Hemmschwelle gegenüber Schiedsrichter*innen. Marian Falk (Friedrichroda), zuständig für die Jugendansetzungen und die Öffentlichkeitsarbeit, richtete sich in einem Offenen Brief an Spieler, Funktionäre, Eltern und alle Freunde des Fußballs.

Darin heißt es: "Die soziale Bedeutung des Fußballs, gerade im Amateurbereich, ist unbestritten, denn am Wochenende finden sich Mitglieder aus jeder gesellschaftlichen Schicht auf den Sportplätzen wieder. Nun las man in der Vergangenheit oft von immer mehr und stärker werdenden Aggressionen gegenüber Schiedsrichtern auf den Sportplätzen Deutschlands. Ob Berlin, Frankfurt oder München - diese Fälle waren für uns immer weit weg. Doch auch auf den Sportplätzen Thüringens kam es in der jüngeren Vergangenheit zu immer krasser werdenden Situationen, die so nicht mehr akzeptiert werden können."

Falk berichtet darin unter anderem davon, dass "ein junger Schiedsrichter in Mechterstädt bei einem Jugendspiel von einem Gästetrainer nach einer persönlichen Strafe gegen einen Spieler am Schlafittchen gepackt und durchgeschüttelt" wurde, was einen sofortigen Spielabbruch zur Folge hatte. "In Kieselbach musste der Schiedsrichter ein Spiel abbrechen, weil er von einem Zuschauer auf Leib und Leben bedroht wurde und ein sicheres Verlassen des Platzes nicht mehr gewährleistet war."

"Schiedsrichter kein attraktives Hobby mehr"

"Der Gipfel", so Falk, "geschah nun am zurückliegenden Wochenende in Barchfeld, als einer der erfahrensten Schiedsrichter unseres Kreises ebenfalls tätlich von einem Zuschauer angegriffen wurde und zur ärztlichen Kontrolle ein Krankenhaus aufsuchen musste." Der Schiedsrichterausschuss des Kreises Westthüringen fühle sich daher in der Pflicht, sich "schützend vor unsere "Schiedsrichter*innen zu stellen".

In dem Offenen Brief wird außerdem betont: "Wir Schiedsrichter sind selbstkritisch genug, um zu wissen, dass wir nicht fehlerfrei sind. Wir sind Menschen. Uns passieren Fehler. Uns passieren manchmal auch spielentscheidende Fehler. […] Doch der grenzwertige Umgang mit unseren Schiedsrichter*innen führt dazu, dass das Schiedsrichter-Dasein kein attraktives Hobby mehr ist. Nachwuchs zu finden, ist immer schwerer, was nicht am Sport an sich liegt, sondern an den Anfeindungen, die gerade junge Schiedsrichter*innen mittlerweile auf den Sportplätzen befürchten müssen."

Der unmissverständliche Appell des Schiedsrichterausschusses Westthüringen lautet daher: "Helft uns und helft euch dabei, dass wir zu einem respektvollen Umgang bei allem nötigen sportlichen Ehrgeiz und Wettbewerb zurückkehren. Seid Vorbild für eure Kinder und stoppt sofort beleidigende Äußerungen gegenüber den Unparteiischen! Seid Vorbild für Jedermann und geht sportlich fair mit uns, aber auch mit euren Mitmenschen auf den Sportplätzen um. Behandelt alle auf euren Sportplätzen so, wie ihr selbst behandelt werden wollt." Ein Aufruf, dem sich alle Fußballer*innen und Zuschauer*innen anschließen sollten.

DFB-Vize Zimmermann: "Werden wir nicht nachlassen"

Dass Osnabrück und Westthüringen nur zwei von zahlreichen Beispielen sind, hatte das DFB-Lagebild zum Amateurfußball deutlich zu Tage gefördert. In der abgelaufenen Saison 2021/2022 waren insgesamt 911 Fußballspiele in Deutschland aufgrund von Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen abgebrochen worden. Diese Zahl wurde auf der Basis der Online-Spielberichte der Unparteiischen ermittelt. Sowohl die Gesamtanzahl an Abbrüchen als auch ihr Anteil von 0,075 Prozent an allen erfassten Fußballspielen bedeuteten Höchststände seit dem Beginn der Datenerhebung im Jahr 2014.

Der Fan- und Gewaltforscher Prof. Dr. Gunter A. Pilz, der den DFB bei der Entwicklung eines Gewaltpräventionskonzept beraten hat, sagt: "Der Anstieg der Spielabbrüche muss uns Sorgen machen, zumal ein Trend erkennbar wird. Auch in den ersten Wochen der neuen Saison mussten mehr Spiele abgebrochen werden. Wir nehmen die Entwicklung ernst und werden sie genau beobachten."

Zusätzlich hat der DFB bereits geeignete Maßnahmen eingeleitet und wird diese weiter forcieren. "Zuletzt haben wir die Präventions- und Interventionsarbeit schon deutlich ausgebaut. Bei dieser Anstrengung dürfen und werden wir nicht nachlassen", betont der 1. DFB-Vizepräsident Amateure, Ronny Zimmermann. "Das Lagebild des Amateurfußballs ist für uns dabei sehr wichtig. Aufgeschlüsselt nach Region oder Spielklassen, ermöglichen es uns die Zahlen, bei der Präventionsarbeit in den Landesverbänden bedarfsorientiert anzusetzen." Umso bemerkenswerter ist es, wenn in besonders betroffenen Regionen die Schiedsrichter*innen schon in Eigeninitiative bemerkenswerte Aktionen starten.

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