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Selina Fockers in Wittlingen: "Ich will vor allem dem Team dabei helfen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen."[Foto: FC Wittlingen]
In einem Spiel die bisherige Torausbeute fast verdreifacht: Das gilt für Selina Fockers vom FC Wittlingen aus der Frauen-Landesliga Südbaden Staffel 2. Die 23-Jährige steuerte gleich acht Treffer zum 11:1 (4:1) ihres Teams gegen die bis dahin punktgleiche SG Bonndorf/Lenzkirch/Schluchsee bei. Damit kommt der unweit von der Schweizer Grenze entfernte Klub nun auch fast auf die doppelte Toranzahl (24).
"Es ist immer noch schwer zu glauben", sagt Selina Fockers im Gespräch mit FUSSBALL.DE im Rückblick über die torreiche Partie. "Es ist eine coole Sache, dass ich so häufig treffen konnte. Es war aber vor allem eine Wahnsinnsleistung des Teams, ohne das ich nicht so oft erfolgreich gewesen wäre."
Nach ihrem zweiten Treffer zum Zwischenstand von 3:0 wurde der offensiven Außenbahnspielerin "langsam bewusst, dass es eine ganz spezielle Partie ist, in der quasi alles klappt. Mit dem Gefühl spielt man dann noch befreiter auf". Ein besonders häufiges Erfolgsrezept waren dabei "hohe und flache Steckpässe in die Tiefe, die ich mit meinem Tempo noch erlaufen konnte".
Nach ihrem Dreierpack (19./20./38.) in der ersten Halbzeit klappte es im zweiten Durchgang sogar noch besser mit dem Toreschießen. Da Laura Baumgartl in der Pause angeschlagen ausgewechselt werden musste, rückte Selina Fockers von der Außenbahn ins Sturmzentrum. Auf der neuen Position konnte sich die ehemalige Nachwuchsspielerin des SC Freiburg sogar noch weitere fünfmal (53./55./61./66./72.) in die Torjägerinnenliste eintragen - mit einem lupenreinen Hattrick inklusive.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr das Tor zum 8:1. "Nach einer Eroberung im Mittelfeld haben wir den Ball bis zum Torabschluss mit einigen Passstafetten sehr gut laufen lassen", so Fockers, die nach zunächst fünf Toren aus den ersten vier Spielen nun mit insgesamt 13 Treffern die Führung in der Torschützenliste ihrer Liga übernommen hat.
"Es macht mega Spaß, Tore zu erzielen", betont sie. "Eine bestimmte Marke oder sogar Torschützenkönigin zu werden, habe ich mir nicht vorgenommen. Ich will vor allem dem Team dabei helfen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Wenn mir das mit Toren gelingt, ist das doppelt schön."
"Vor allem im taktischen Bereich konnte ich viel lernen"
Selina Fockers ist erst seit Saisonbeginn Teil der ersten Frauen-Mannschaft des FC Wittlingen, die in der abgelaufenen Saison noch als SG Schliengen-Wittlingen in der Frauen-Verbandsliga Südbaden am Start war. "Unsere Spielertrainerin Mona Reichert kenne ich schon aus meiner Zeit bei der SG Hausen-Nollingen. Mona ist sehr ehrgeizig und willensstark, hat einen klaren Spielplan, den sie umsetzen möchte. Sie ist immer mit 100 Prozent bei der Sache und stellt uns gut auf die Spiele ein", lobt die Torjägerin.
Dabei bringt Selina Fockers auch höherklassige Erfahrung ins Team ein. Nach mehreren Teilnahmen mit der U 17 des SC Freiburg an der Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft schaffte die in Lörrach, dem Heimatort von Trainer-Ikone Ottmar Hitzfeld, geborene Offensivspielerin 2019 den Sprung in die zweite Mannschaft des Sport-Clubs. Nach 17 Partien in der Frauen-Regionalliga Süd folgte der Wechsel in die Schweiz zum Erstligisten FC Basel (31 Einsätze), ehe sie für die Rückrunde der Saison 2022/2023 an die inzwischen in die 2. Frauen-Bundesliga aufgestiegene U 20 des SC Freiburg verliehen wurde.
"Ich denke sehr gerne an diese Zeit zurück", so die 23-Jährige, die damals von ihrem Heimatort nach Basel und Freiburg gependelt war. "Es war sehr spannend und lehrreich", berichtet Selina Fockers. "Wir waren für die Spiele landesweit in vielen Städten unterwegs und standen auch hochklassigen Gegnern gegenüber. Vor allem im taktischen Bereich konnte ich viel lernen. In Freiburg habe ich auch mit dem Bundesliga-Team trainiert, im Trainingslager war ich ebenfalls dabei."
Dennoch entschied sich die Erzieherin im Sommer 2024 für den Schritt in den Amateurbereich. "Ich hätte auch zu einem Verein auf einem ganz ähnlichen Level wechseln können", so Fockers. "Auf höherem Niveau zu spielen, ist aber auch mit Druck verbunden. Ich wollte einfach wieder Spaß am Fußball haben. Da ich ein heimatverbundener Mensch bin, der gerne seine Familie und Freunde um sich hat, und ich den Amateurfußball gut mit meinem Beruf vereinbaren kann, war es für mich der logische Schritt."
Auch abseits des Trainings und der Meisterschaftsspiele spielt der Fußball eine nicht unwesentliche Rolle. Wie auch unter anderem ihre Mitspielerin Jana Kaiser ist sie Teil von "streetkickers39". Die soziale Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, an Schulen und Einrichtungen niedrigschwellige Zugänge zu Bewegungs- und Bildungsangeboten zu schaffen, insbesondere für benachteiligte Kinder. "Ich bin da vor allem bei den drei- bis sechsjährigen Kindern unterwegs", sagt Fockers.
Ziele verfolgt Selina Fockers natürlich auch mit dem FC Wittlingen. Mit der Bilanz von vier Siegen und einem Unentschieden aus den ersten fünf Begegnungen steht derzeit Rang zwei zu Buche, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigen würde. Aber auch der noch makellose Tabellenführer SG Aach-Linz/Denkingen ist nur zwei Zähler entfernt. Das erste direkte Duell steigt schon am Samstag, 2. November (ab 17 Uhr), auf der heimischen Sportanlage. "Als Team haben wir das Zeug dazu, bis zum Schluss ganz oben mitzumischen", ist Selina Fockers überzeugt. Mit ähnlichen Leistungen wie beim Achterpack gegen die SG Bonndorf/Lenzkirch/Schluchsee dürfte das garantiert sein.
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