Hannovers U 23 kurz vor Meistertitel
Die U 23 von Hannover 96 steht nach dem 4:0 (1:0) gegen den SSV Jeddeloh kurz vor dem Titelgewinn in der Regionalliga Nord.
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[Foto: Getty Images]
Aktuell ist Simon Terodde ein unersetzlicher Erfolgsgarant für den FC Schalke 04. Doch der Rekordtorjäger der 2. Bundesliga denkt im Gespräch mit dem kicker schon an die Zeit nach seiner Profikarriere und will es dann im Amateurbereich womöglich nochmal wissen. Schließlich kann man auch dort zukünftig eine begehrte Trophäe gewinnen.
Als der SV Krechting aus dem nordrhein-westfälischen Landkreis Borken am Montag die aktuelle Ausgabe des kicker aufgeschlagen hatte, wusste er noch nichts von seinem Glück. Denn dort erzählte Simon Terodde zwar auf vier Seiten ausführlich und eindrücklich über sein Leben als Torjäger und den Verlauf seiner außergewöhnlichen Profikarriere, doch für seinen Heimatverein vom Niederrhein, der aktuell in der Kreisliga A spielt, steckt der Jackpot in einem Satz, den Terodde während des Gesprächs darüber hinaus noch sagte.
Auf die Frage, ob er sich ähnlich wie Martin Harnik oder die Bender-Zwillinge vorstellen könne, nach Abschluss seiner Profikarriere nochmal im Amateurfußball aufzulaufen, sagte der Angreifer des FC Schalke 04: "Der Fußball wird mich niemals loslassen. Mein Heimatverein SV Krechting hat gerade einen neuen Kunstrasenplatz gebaut, da würde ich schon später gerne noch spielen."
"Mein Heimatverein hat gerade einen neuen Kunstrasenplatz gebaut, da würde ich schon später gerne noch spielen"
Da dem aktuell 33-Jährigen - der derzeit gleichauf mit Dieter Schatzschneider Rekordtorschütze der Zweitliga-Geschichte ist (beide 153 Tore) - sicher auch in ein paar Jahren sein ausgeprägter Torinstinkt nicht abhanden kommen wird, ist für ihn "Die Torjägerkanone für alle" ein großes Thema und ein mindestens genauso großer Anreiz. So sehr Terodde auch in den letzten Jahren die 2. Bundesliga mit seiner Vielzahl an Toren geprägt hat, eine Torjägerkanone durften sich über die Jahrzehnte immer nur die besten Schützen des deutschen Fußball-Oberhauses in den Schrank stellen. Also musste Laura Terodde ran, die ihrem Ehemann 2016, 2017 und 2019 eine eigene Kanone bastelte, als dieser in der 2. Liga jeweils die meisten Treffer erzielt hatte.
Zukünftig bekommt der jeweils besten Torschütze bis in die 11. Liga hinunter eine Kanone. Terodde freut das: "Solch eine persönliche Auszeichnung zu bekommen, ist eine tolle Sache. Ich finde es super, dass der kicker das auch für die anderen Ligen eingeführt hat. Wenn ich auch mal eine bekommen sollte, wird sie einen Platz direkt neben den dreien finden, die meine Frau damals für mich gebastelt hat."
Bei all den torreichen sportlichen Höhenflügen der letzten Jahre vergisst Terodde im Gespräch aber auch nicht, dass seine Karriere um ein Haar gar nicht ins Rollen gekommen wäre. Zwar feierte Terodde im Oktober 2008 sein Zweitligadebüt für den MSV Duisburg, wurde vorher in der MSV-Jugend bereits Torschützenkönig der U 19-Bundesliga, kam jedoch sowohl bei den Zebras als auch als Leihspieler bei Fortuna Düsseldorf nie so richtig ins Schwung. Einige Verletzungen funkten regelmäßig dazwischen. Ein, aber nicht der einzige Grund.
Die Rettung war die Regionalliga, bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln kam Terodde wieder auf die Beine. Der 33-Jährige erinnert sich: "Aus heutiger Sicht muss ich sagen: Das war eine wegweisende Entscheidung in meinem Leben. Wenn ich beharrlich versucht hätte, mich bei einer Profimannschaft durchzusetzen, wäre ich vielleicht irgendwann in der Versenkung verschwunden." Sein damaliger Trainer Frank Schaefer baute ihn im Kölner Unterbau wieder auf, wie Terodde in für einen Torjäger bemerkenswerten Worten erzählt: "Er hat mir verdeutlicht, dass es für einen Stürmer nicht nur darum geht, Tore zu schießen, sondern auch defensiv fleißig zu sein." Ein Schub für Terodde, der ergänzt, dass "der Punkt war, dass ich mich weiterentwickeln musste. Das habe ich dann erkannt."
Weiterentwickelt hat sich auch der Profifußball, was für einen Torjäger, der seine Erfolgserlebnisse unmittelbar und intensiv mit Fans und Mitspielern auskosten will, nicht immer nur angenehm ist, wie Terodde beschreibt: "Beim Videobeweis bin ich mir manchmal unschlüssig. Natürlich macht er den Profifußball gerechter, aber er hat schon auch Auswirkungen, beispielsweise auf die Emotionalität. Nach so manchem Tor balle ich erst am Mittelkreis mit voller Überzeugung die Faust, wenn ich mir sicher sein kann, dass da nichts zurückgepfiffen wird." Solche Sorgen wird er eines Tages beim SV Krechting nicht mehr haben, obwohl auch schon im Amateurbereich der Videobeweis diskutiert wurde.
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